
Die Union stürzt in den aktuellen Umfragen weiter ab, während die AfD immer näher rückt. Im neuen ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap kommt die AfD auf 24 Prozent – ein Zuwachs von drei Prozentpunkten gegenüber der letzten Erhebung im März. Die Union selbst fällt auf 26 Prozent (minus drei Prozentpunkte) und erreicht damit ihren niedrigsten Wert seit Oktober 2022.
Die Grünen verlieren leicht und kommen nun auf 11 Prozent. Die Linke kann einen Punkt hinzugewinnen und liegt bei 10 Prozent. Die SPD bleibt stabil bei 16 Prozent. Das BSW und die FDP würden mit jeweils 4 Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen.
Seit der Abstimmung mit den Grünen am 18. März im alten Bundestag zur Änderung des Grundgesetzes, die eine Reform der Schuldenregel sowie ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro und weitere Sonderkredite ermöglichte, befinden sich die Umfragewerte der Union im Sinkflug. In den sechs seit dem 25. März veröffentlichten Umfragen kommt die Partei im Schnitt nur noch auf 27 Prozent, während die AfD im selben Zeitraum durchschnittlich 23 Prozent erreicht.
Kurz vor der Wahl am 23. Februar sahen die Umfragen für die Union noch deutlich besser aus – teils wurden sogar mehr als 31 Prozent prognostiziert. Eine Woche vor der Wahl pendelte sich die Zustimmung für die CDU/CSU bei rund 30 Prozent ein, am Wahltag erreichte sie immerhin noch 28,6 Prozent.
Die laufenden rot-schwarzen Koalitionsgespräche dürften ebenfalls zur Unzufriedenheit vieler Unionswähler beitragen. Besonders in zentralen Themenfeldern wie Wirtschaft und Steuern zeigen sich die Sozialdemokraten wenig kompromissbereit. Viele Forderungen der Union wurden abgeschwächt oder gänzlich gestrichen. Nur wenige ihrer Anliegen fanden Eingang in das Sondierungspapier und die Arbeitsgruppen.