
Laut der jüngsten Insa-Umfrage für die Bild-Zeitung ist die Union auf 29 Prozent gefallen. Es ist der niedrigste Wert seit April 2024 und auch das erste Mal seit vielen Monaten, dass die Union unter der Marke von 30 Prozent liegt.
Währenddessen bleiben SPD und Grüne weit abgeschlagen hinter der AfD, die mit 21 Prozent trotz eines kleinen Rückgangs als zweitstärkste Kraft zementiert ist. Die derzeit noch regierenden Parteien stagnieren bei 16 bzw. 13 Prozent.
Die FDP kann sich wieder Hoffnungen auf einen Wiedereinzug in den Bundestag machen. Die Liberalen klettern in der Umfrage auf 5 Prozent. Auch die Linke hält sich mit 4 Prozent in der Nähe der parlamentarischen Hürde. Das BSW stabilisiert sich bei sieben Prozent.
Für eine Regierungsmehrheit wären die Union und SPD laut der Umfrage auf einen dritten Partner angewiesen. Zusammen kommen sie gerade einmal auf 45 Prozent. Heißt: Entweder Grüne oder FDP müssten für eine Mehrheit ins Boot geholt werden.
Gerade die Grünen sorgen im Wahlkampf für Zündstoff innerhalb der Union. CSU-Chef Markus Söder lehnt Schwarz-Grün auf Bundesebene kategorisch ab und kämpft lautstark gegen eine solche Koalition. Zuletzt lieferte er sich einen kleinen Privatkrieg mit CDU-Ministerpräsident Daniel Günther. Anders als Söder hat Parteichef Friedrich Merz eine Koalition mit den Grünen nie kategorisch ausgeschlossen. Söder argumentiert: „Wer Schwarz-Grün propagiert, wird am Ende eine schwache Union, aber eine starke AfD bekommen“.
Tatsächlich zeigt der Trend für die Union seit Wochen leicht nach unten – gleichzeitig steigen die Zahlen der AfD kontinuierlich. Die Nervosität innerhalb der CDU/CSU ist spürbar. Hinter den Kulissen soll es bereits heftig knirschen.
Angesichts der selbst auferlegten Brandmauer der Union gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD bleiben die möglichen Koalitionsoptionen begrenzt. Sollte die FDP nicht ins Parlament einziehen, könnte eine Kooperation mit den Grünen unausweichlich werden, um eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden.