„Unterirdisch“: Polizeigewerkschaft schlägt Alarm wegen Einsatzfähigkeit von E-Fahrzeugen

vor etwa 1 Monat

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Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat seine Polizeiflotte um etwa 150 reine Elektrofahrzeuge und 113 Hybridmodelle erweitert. Die Initiative wurde im vergangenen Sommer als „Investition in unser aller Sicherheit und auch in Sachen Klimaschutz“ präsentiert. Tatsächlich bringt diese Umstellung jedoch erhebliche Probleme für die Sicherheitskräfte im Südwesten mit sich.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft äußert nun massive Kritik an der Zuverlässigkeit der Elektrofahrzeuge im Polizeidienst. Bemängelt wird vor allem, dass die Akkus der E-Autos zu rasch entladen werden. In einigen Fällen soll dies sogar zur Unterbrechung von Einsätzen geführt haben. „Teilweise ist es so, dass E-Fahrzeuge über Nacht auf der Dienststelle aufgeladen werden – tagsüber ist die Leistung dann schon wieder aufgebraucht“, so der Landesvorsitzende Ralf Kusterer gegenüber der Bild.

Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, äußerte sich ebenfalls kritisch zur Situation der E-Streifenwagen in Baden-Württemberg. Es sei „völlig absurd“, dass die Polizei möglicherweise nicht einsatzfähig sei, weil ihre Fahrzeuge an öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden müssen, erklärte Wendt gegenüber der Welt. Die Problemlage, die durch die großflächige Anschaffung von Elektrowagen entstand, sei zudem vorhersehbar gewesen.

Nach wie vor fehle es schlicht an der notwendigen Infrastruktur. „Aber so eine Ladesäule einzuweihen ist nicht so schön als Termin wie die Vorstellung eines Elektrofahrzeugs“, so Wendt weiter. „Es gibt ländliche Regionen, da hat so eine Polizeidienststelle genau zwei Streifenwagen. Und wenn die Kollegen dann um Hilfe rufen, sagen die: Nee, wir sind jetzt gerade an der Ladesäule.“ Es sei „unterirdisch“, in welche Lage das Innenministerium die Polizeikräfte in Baden-Württemberg gebracht habe, erklärt Wendt abschließend.

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