
In Mecklenburg-Vorpommern können Familien ab sofort staatliche Zuschüsse für ihren Urlaub beantragen. Ja, Sie haben richtig gelesen – die Landesregierung finanziert große Teile des Familienurlaubs. Bis zu 30 Euro pro Tag und pro Familienmitglied gibt es, maximal sieben Übernachtungen werden gefördert. Aber natürlich nicht für jedermann.
Geradezu unglaublich: Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern kann bis zu 840 Euro Unterstützung kassieren. Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) erklärt das großzügige Programm: „Wir wollen mit diesem Landeszuschuss eine gemeinsame Zeit abseits des Alltags ermöglichen, auch unabhängig vom Geldbeutel.“
Und wer bekommt diesen großzügigen Zuschuss? Mindestens ein Familienmitglied muss Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder den Kinderzuschlag beziehen – oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Zudem muss die Familie in Mecklenburg-Vorpommern wohnen.
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD)
Ziel sei es, den familiären Zusammenhalt zu stärken und eine Erholung unabhängig vom Einkommen zu ermöglichen, so Drese. Dafür stellt das rot-rot regierte Land in diesem Jahr 150.000 Euro bereit.
Die staatlich geförderte Ferienerholung wird in erstklassigen Lagen angeboten. Ferienstätten von AWO, DRK, Caritas und Diakonie bieten den teilnehmenden Familien Unterkunft an Orten wie Rügen, Usedom oder direkt am Ostseestrand, schwärmt Ministerin Drese. So wird der Urlaub auf Staatskasse gleich noch attraktiver – und das in Regionen, die normalerweise zu den teuersten Urlaubsgebieten Deutschlands zählen.
Bezuschusst werden Unterkünfte in den besten Lagen, wie hier auf Rügen.
Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den sogenannten Nehmerländern im bundesweiten Finanzausgleich. Bedeutet: Das Bundesland kommt mit seinen eigenen Steuereinnahmen nicht aus und ist auf Milliardenzahlungen aus dem Finanztopf der wohlhabenderen Bundesländer angewiesen. Im letzten Jahr erhielt Mecklenburg-Vorpommern stolze 1,4 Milliarden Euro aus diesem Topf. Und wer füllt den am meisten? Bayern – mit 9,1 Milliarden Euro!
Während also bayerische Steuerzahler für das Land im Nordosten tief in die Tasche greifen müssen, können sich Familien in Mecklenburg-Vorpommern mit Unterstützung der Sozialkassen am Strand erholen. Urlaub auf Kosten der Allgemeinheit – eine großzügige Geste, die sicher nicht überall auf Begeisterung stößt.