Urteil in Großbritannien: Geschlecht ist biologisch definiert

vor 13 Tagen

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Im Streit um die Auslegung des britischen Gleichstellungsgesetzes von 2010 hat der britische Supreme Court ein wegweisendes Urteil gefällt: Bei Regelungen zur Gleichstellung von Männern und Frauen ist das biologische Geschlecht entscheidend – nicht das soziale. Rechtlich gilt man nach Auffassung des Gerichts also nur als Frau, wenn man die biologischen Merkmale dafür erfüllt – dieses Urteil betrifft dabei vor allem Transfrauen.

Wie das höchste Gericht des Vereinigten Königreichs am Mittwoch urteilte, beziehen sich die Begriffe „Frau“ und „Geschlecht“ im Gesetz ausschließlich auf das biologische Geschlecht. In der schriftlichen Begründung heißt es: „Die Definition von Geschlecht im Gleichstellungsgesetz von 2010 stellt klar, dass das Konzept von Geschlecht binär ist, eine Person ist entweder eine Frau oder ein Mann.“ Damit sind Transfrauen – selbst mit einem sogenannten Gender Recognition Certificate (GRC) – von Schutzregelungen für Frauen ausgenommen.

Das Urteil stellt sich gegen die bisherige Praxis der schottischen Regionalregierung, die Transfrauen in sämtlichen Lebensbereichen als Frauen anerkennen wollte. So wurden Transfrauen mit GRC etwa in die verpflichtende 50-Prozent-Frauenquote für öffentliche Gremien einbezogen.

Gegen diese Praxis hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS) geklagt. Ihre Argumentation: Die Einbeziehung von Transfrauen überschreite die gesetzliche Definition des Begriffs „Frau“ und untergrabe damit die Gleichstellungspolitik.

Die Richter folgten dieser Einschätzung. Eine erweiterte Definition von Geschlecht sei „inkonsistent“, da sie unter anderem dazu führen könne, dass Transmänner – die biologisch Kinder gebären können – vom Mutterschutz ausgeschlossen würden. Zudem würde sie bedeuten, dass heterosexuelle Männer, die ihr Geschlecht offiziell zu weiblich ändern, als lesbisch gelten müssten.

Das Urteil gilt als richtungsweisend – etwa im Hinblick auf Frauenquoten und den Zugang zu Frauenumkleiden. Die britische Regierung begrüßte die Entscheidung. Sie bringe „Klarheit und Vertrauen“ – sowohl für Frauen als auch für Dienstleister wie Krankenhäuser, Schutzunterkünfte und Sportvereine.

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