
US-Präsident Joe Biden hat seine für Donnerstag geplante Reise nach Deutschland wegen des herannahenden Hurrikans „Milton“ in Florida verschoben. Dies gab das Weiße Haus bekannt. Auch die nachfolgende Reise nach Angola wurde vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Bisher wurden keine Details darüber veröffentlicht, wann Biden die verschobenen Reisen nachholen wird. Seine Amtszeit endet im Januar des kommenden Jahres.
Der Sprecher der deutschen Regierung, Steffen Hebestreit, zeigte Verständnis für die Absage und erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Bundesregierung „natürlich Verständnis aufgrund der Situation in Florida“ habe. Hebestreit betonte zudem, dass das Weiße Haus die deutsche Regierung im Vorfeld informiert habe.
Geplantes Programm in Deutschland Biden sollte ursprünglich am späten Donnerstagabend in Deutschland ankommen, was seinen ersten offiziellen bilateralen Besuch im Land während seiner knapp vierjährigen Amtszeit bedeutet hätte. In der Vergangenheit hatte Biden 2022 bereits am G7-Gipfel in Elmau teilgenommen und bei anderen Gelegenheiten Zwischenstopps auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eingelegt.
In Berlin waren Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Kanzler Olaf Scholz geplant. Am Samstag wollte Biden weiter nach Ramstein reisen, um dort an einem von ihm initiierten Ukraine-Gipfel teilzunehmen. An diesem Treffen sollten Vertreter von etwa 50 Nato-Mitgliedstaaten sowie andere Verbündete der Ukraine, teilweise auf höchster Ebene, teilnehmen. Es bleibt unklar, ob der Gipfel nun ohne Biden stattfinden wird, verschoben wird oder ob der Präsident möglicherweise doch nach Ramstein reist.
Nach dem Deutschlandbesuch war eine Weiterreise Bidens nach Angola geplant, einem Staat im südwestlichen Afrika.
Bewohner Floridas bereiten sich auf den Hurricane vor
Verschiebung zeichnete sich ab Schon am Montag gab es bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erste Hinweise darauf, dass Biden aufgrund des Hurrikans „Milton“ eine Anpassung seiner Reisepläne erwäge. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre hielt sich jedoch mit einer klaren Antwort zurück. Biden stand zuletzt wegen seines Krisenmanagements während des Hurrikans „Helene“ unter Kritik. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte die Gelegenheit, um Biden und dessen Vizepräsidentin Kamala Harris vorzuwerfen, nicht ausreichend für die Betroffenen des Sturms getan zu haben.
Die Absage der Deutschlandreise ist nicht Bidens erste Änderung seiner Pläne aufgrund von innenpolitischen Herausforderungen. Bereits vor etwa anderthalb Jahren hatte er eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien wegen des Schuldenstreits im US-Kongress absagen müssen.