
Kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit veröffentlichte die Biden-Regierung noch eine neue Leitlinie zur Förderung der Nuklearenergie. Ziel ist es, die Kernkraftkapazität in den USA bis 2050 mindestens zu verdreifachen: Es sollen insgesamt 200 Gigawatt neue Kapazität entstehen, was etwa der Leistung von 200 herkömmlichen Atomkraftwerken entspricht. Darüber berichtete zuerst die Welt.
Auch nach dem Regierungswechsel im Januar soll die Kernkraft-Unterstützung fortbestehen, der frisch gewählte Präsident Donald Trump setzte schon im Wahlkampf ebenfalls Kernkraft-Energie. Er würde damit der Biden-Regierung folgen, die in der Atomkraft ein Export-Potenzial sieht und anstrebt, die USA als globalen Marktführer zu etablieren.
Weltweit setzen immer mehr Staaten wieder auf Nuklearenergie – darunter auch Italien, das kürzlich den Wiedereinstieg beschlossen hat. Deutschland hingegen bleibt mit seinem vollständigen Atomausstieg isoliert.
Zurück in die USA: Die Biden-Regierung setzte mit ihrer neuen Leitlinie einen Meilenstein beim Kernkraft-Comeback in den USA. „In den vergangenen Wochen hatten bereits mit Amazon, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet zahlreiche amerikanischen Tech-Konzerne Investitionen in Atomkraft angekündigt“, wie Welt berichtet. Ihre Investitionen sollen helfen, den wachsenden Energiebedarf durch KI zu decken.
Kernkraftwerk in Elma, Washington
Laut der Leitlinie soll die Kernenergie nicht nur erschwingliche und zuverlässige Energie liefern, sondern auch klimaneutrale Ziele bis 2050 unterstützen. Zudem sollen „nachhaltige, gut bezahlte Arbeitsplätze“ geschaffen werden, das Stromnetz widerstandsfähiger gemacht und wirtschaftliche Chancen gefördert werden. So soll eine „neue Ära der Kernenergie“ für Wirtschaft und Umwelt eingeleitet werden, wie es heißt.
„Verstärkte Investitionen in die sichere und verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie und der damit verbundenen Lieferketten werden unsere nationale Sicherheit stärken, die Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit der Energieversorgung erhöhen, die amerikanische Wirtschaft wachsen lassen und die amerikanische Führung und globale Wettbewerbsfähigkeit in dieser wichtigen Industrie wiederherstellen“, schreibt das Haus in einer Pressemitteilung des Weißen Hauses.
Das Fazit der Amerikaner: „Durch gemeinsame, härtere und kreativere Arbeit kann Amerika in eine neue Ära der Kernenergie eintreten, die saubere, sichere, erschwingliche und rund um die Uhr verfügbare Energie für Gemeinden, Unternehmen und Haushalte im ganzen Land bereitstellt und gleichzeitig dauerhafte, gut bezahlte Arbeitsplätze, wirtschaftliche Chancen und Umweltgerechtigkeit bietet.“
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