Zohran Mamdani: New Yorks Bürgermeisterkandidat der „Hipster-Intifada“

vor etwa 5 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die neuen Antisemiten kommen nicht mit Springerstiefeln, sondern mit Podcasts, Instagram-Kacheln und Versprechen staatlicher Ausgaben für Bürger. Zohran Mamdani ist ihr Prototyp. Der 33-jährige New Yorker Abgeordnete mit Rap-Vergangenheit, Keffiyeh-Styling und perfektem Campus-Duktus will Bürgermeister der jüdischsten Stadt außerhalb Israels werden. Und das mit einer Programmatik, die jüdisches Leben nicht schützt, sondern offen delegitimiert.

Nach dem 7. Oktober, dem schlimmsten Angriff auf Juden seit der Schoah, veröffentlichte Mamdani eine Erklärung, in der er nicht die Hamas verurteilte, sondern Israel den moralischen Prozess machte. Kein Wort über 1.200 Ermordete, über verschleppte Babys, über vergewaltigte, brutal verstümmelte Frauen. Stattdessen: Schuldzuweisung an Netanyahu. Der Täter war für Mamdani offenbar der jüdische Staat.

Erst Tage später schob er eine zweite Erklärung nach, nannte die Angriffe ein „horrific war crime“. Der Reflex war entlarvend: Der moralische Kompass dieses Mannes richtet sich nicht nach Fakten, sondern nach ideologischer Nützlichkeit.

Besonders perfide ist seine Verteidigung des Slogans „Globalize the Intifada“ – ein Schlachtruf, der mit der Zweiten Intifada verbunden ist: also Bomben in Bussen, Pizzerien voller Leichenteile, gezielt abgeschlachtete Familien. Für Mamdani ist das „ein Ausdruck verzweifelten Wunsches nach Gleichheit“. Mehr noch: Er verweist in einem Interview darauf, dass das Holocaust-Museum den Begriff „Intifada“ als arabische Übersetzung für den Aufstand im Warschauer Ghetto verwendet habe – eine Verdrehung, bei der jüdischer Widerstand gegen Nationalsozialisten mit palästinensischem Terror gegen jüdische Zivilisten gleichgesetzt wird.

Brendan O’Neill bringt es im Spectator auf den Punkt: Mamdani sei nicht der Kandidat einer unterdrückten Minderheit, sondern das neue Gesicht einer saturierten, akademisch geprägten, westlichen Linken, die sich in der Ästhetik des palästinensischen Widerstands gefällt, aber nichts von dessen Realität versteht. Die „Hipster-Intifada“, so O’Neill, sei keine Bewegung der Entrechteten, sondern ein moralisch überladenes Hobby für Keffiyeh-tragende wohlstandsverwahrloste Kinder.

Diese kalkulierte Verzerrung der Realität trifft auf eine Metropole mit über eine Million jüdischer Bürger. Und es ist kein Zufall, dass ausgerechnet hier ein linker Kandidat mit politischem Erfolg auftritt, der offen BDS unterstützt, jüdische NGO-Förderung unterbinden will („Not On Our Dime“) und in seiner Rap-Vergangenheit ausgerechnet der Hamas-nahen Holy Land Foundation seine „Liebe“ erklärte. Wer noch glaubt, Mamdani vertrete nur eine kritische Israelpolitik, verkennt sein gefährliches Weltbild.

Mamdani ist kein Randphänomen. Er ist Folge eines Diskurses, der Antisemitismus nur noch in seiner alten, rechten Spielart erkennen will. Hinter diesem Tarnvorhang in der linken Variante tritt er explosiv und kraftvoll hervor, akademisch codiert, rhetorisch glattgebügelt, aber in der Substanz zutiefst destruktiv. Wer „Intifada“ verharmlost, nachdem jüdische Menschen, Kinder, Frauen, Männer, Alte in ihren Kibbuzen abgeschlachtet und massakriert wurden, stellt sich nicht neben Palästinenser – er stellt sich unmissverständlich gegen Juden.

Dass die Demokratische Partei diese Figur nicht nur duldet, sondern fördert, ist mehr als nur ein Armutszeugnis. Die ehemalige Partei der Bürgerrechte hat schon lange abgewirtschaftet, sie ist ausgehöhlt und lässt sich von Kräften vorführen, die keine „soziale Gerechtigkeit“ vertreten, sondern identitären Tribalismus mit antisemitischem Kern. Senator Chuck Schumer, selbst Jude, schweigt auffällig. Bürgermeister Eric Adams scheint machtlos. Und New Yorks jüdische Gemeinde steht unter Schock.

Wenn Mamdani im November tatsächlich gewinnen sollte, wäre das nicht nur ein linker Triumph. Es wäre ein zivilisatorischer Rückschritt. Eine Stadt, die einst Zuflucht war für Verfolgte, würde zum Exempel dafür, wie der Westen seine eigenen Maßstäbe aufgibt; aus Opportunismus, aus Feigheit, aus Selbstvergessenheit.

Diese Gefahr ist längst nicht mehr nur abstrakt. Die Anti-Defamation League warnt seit Monaten vor einer „normalisierten Intifada-Rhetorik“; antisemitische Übergriffe und Gewalttaten nehmen zu, Angriffe auf Synagogen und jüdische Einrichtungen, auch mir tödlichen Folgen.

Am 21. Mai wurden vor dem Capital Jewish Museum in Washington zwei junge Botschafts­mitarbeiter erschossen: Sarah Lynn Milgrim (26) und Yaron Lischinsky (30), zwei Brückenbauer zwischen Arabern und Juden. Der mutmaßliche Täter, Elias Rodriguez, rief beim Abführen „Free, free Palestine“ und erklärte der Polizei, er habe „für Gaza“ gehandelt.

Das Attentat zeigt, wie kurz der Weg von der salonfähigen „Intifada“-Romantik zur Gewalttat ist. Wer den Schlachtruf globalisieren will, globalisiert auch die Gefahren tödlicher Gewalt für Juden – ob in Washington oder im Herzen New Yorks. Genau darum geht es in dieser Wahl: nicht um linke Träumereien, sondern um eine Gemeinschaft, deren Schutz von Leib und Leben zur Disposition steht. Dass ein Bürgermeisterkandidat diese Eskalation rhetorisch flankiert, ist politisch beispiellos.

„Man staunt, einmal mehr, über die Heuchelei der Linken“, schreibt Brendan O’Neill. „Das sind dieselben Leute, die ‚Hassrede‘ schreien, wenn jemand sagt, man könne keinen Penis haben und lesbisch sein. Sie heulen über ‚Auslöschung‘, wenn man ihren Kumpel misgendert. Und doch finden sie es in Ordnung, ‚Globalize the Intifada!‘ zu brüllen – nach einer ‚Intifada‘, die in ihrer Brutalität und Bigotterie geradezu nationalsozialistisch war.“

Während Mamdanis geschlagener Gegner Andrew Cuomo nun über eine unabhängige Kandidatur im November nachdenkt und der amtierende Bürgermeister Eric Adams das Parteibuch abgelegt hat, könnte es zu einem Dreikampf um die Zukunft New Yorks kommen. Laut Economist setzte Mamdani im Vorwahlkampf auf massive Mobilisierung mit 46.000 freiwilligen Unterstützern, während Cuomo sich auf seinen Namen und seine Auftritte stützte. Mamdanis Weg durch ganz Manhattan, zu Fuß, mit Pizza in der Hand, linker Pro Palestine Intonation und Social-Media-Team im Rücken, war mehr Inszenierung als inhaltlicher Diskurs.

Doch es verfing. Vor allem unter jüngeren Wählern, die die politische Mitte zunehmend als überholt empfinden. Sollte Mamdani die Wahl gewinnen, wäre dies nicht nur ein Triumph für seine Bewegung, sondern ein Scheitern aller politischen Institutionen, die sich dem Schutz jüdischen Lebens verpflichtet fühlen. Es ist hiernach nur konsequent, dass die Menschen in den sozialen Medien „Pray for New York“ anstimmen.

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