Elf Tote in Vancouver: Die Hintergründe der Amokfahrt

vor etwa 7 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Nach der tödlichen Amokfahrt bei einem Straßenfest in Vancouver, bei der elf Menschen ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, hat die Polizei am Sonntag den mutmaßlichen Täter identifiziert: Es handelt sich um Kai-Ji Adam Lo (30), einen Einwohner Vancouvers.

Laut Informationen der New York Post hatte die Familie von Lo nur wenige Stunden vor dem Angriff versucht, aufgrund seiner psychischen Probleme Hilfe zu holen. Lo soll unter Wahnvorstellungen und Paranoia gelitten haben, wie auch kanadische Medien berichten. Ob auf die Hilferufe seiner Angehörigen rechtzeitig reagiert wurde, ist bislang unklar.

Am Samstagabend war Lo mit einem SUV in die Menschenmenge auf dem Lapu Lapu Day Festival gerast, einer Feier der philippinischen Gemeinde in Vancouver. Der Anschlag ereignete sich gegen 20 Uhr, als die Veranstaltung bereits dem Ende zuging und erste Absperrungen abgebaut wurden.

Unter den Todesopfern befand sich auch ein fünfjähriges Kind. Die elf Opfer sind zwischen fünf und 65 Jahre alt.

Nach ersten Erkenntnissen gehen die Ermittler davon aus, dass kein terroristisches Motiv hinter der Tat stand. Vielmehr wird angenommen, dass mehrere psychische Erkrankungen zu der Tat führten.

Lo hatte im Januar 2024 bereits einen schweren Schicksalsschlag erlitten: Sein älterer Bruder Alexander (31) wurde damals in Vancouver ermordet. Ein Tatverdächtiger (39) wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt. In einem späteren Eintrag auf einer Spendenplattform schrieb Kai-Ji Adam Lo bewegend über den Verlust und berichtete zudem, dass seine Mutter infolge der Tragödie einen Suizidversuch unternommen habe.

Derzeit ist Lo wegen mehrfachen Mordes zweiten Grades angeklagt, weitere Anklagepunkte sind laut Polizei in Vorbereitung. Er wurde am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt und bleibt in Untersuchungshaft.

Vancouvers Polizeichef Steve Rai bezeichnete den Vorfall als „dunkelsten Tag in der Geschichte unserer Stadt“. Er betonte, dass es unmittelbar vor der Tat keine polizeilichen Kontakte mit Lo gegeben habe, dieser jedoch zuvor den Behörden und Gesundheitseinrichtungen bekannt war.

Die Stadt Vancouver trauert um die Opfer und will nun die Sicherheitsvorkehrungen bei öffentlichen Veranstaltungen verstärken.

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