
„Seit dem einzigen Fall hatten wir den ganzen Sommer über auf, mit Tausenden Menschen, ohne dass irgendetwas passiert ist. Wir haben kein Nazi-Publikum und wollen auch keins“, sagte, „Pony“-Geschäftsführer Tom Kinder zur Bild.
Zu diesem Zweck will Kinder nun einige Änderungen vornehmen – weil eine Gruppe junger Leute im Mai 2024 den Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino im Außenbereich seiner Bar mit dem Text „Ausländer raus! Deutschland den Deutschen“ sangen.
So soll es in diesem Jahr, das berichtet die Bild, zwei Anlaufstellen in dem Club geben. Sogenannte „Safe-Places“, wo sich Gäste melden können, „wenn sie sich unwohl fühlen, oder etwas beobachten“. Lagepläne sowie Schilder sollen schon am Eingang auf die eingerichteten Anlaufstellen hinweisen.
Eine kleine Gruppe von Punks hat gegenüber vom Pony Club in Kampen eine Mahnwache nach dem „Ausländer raus“-Eklat auf Sylt eingerichtet.
Der Party-Hit „L’amour toujours“ soll verboten werden, Schriftzüge auf den Einlass-Armbändern sollen „zeigen, dass sich der Promi-Club klar gegen Rassismus ausspricht“.
Die Staatsanwaltschaft Flensburg ermittelte nach dem Vorfall im Mai 2024 gegen vier Personen, die in dem Video zu sehen waren, das den Vorfall dokumentiert. Gegen zwei männliche und eine weibliche Person hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren inzwischen eingestellt, gegen eine dritte männliche Person hingegen öffentliche Klage erhoben.
Der Gesang der jungen Leute löste einen bundesweiten Skandal aus.
Einer der Männer, die auf dem Video zu sehen sind, sprach im Stern über die Folgen dieses Abends für sein Leben. Sein Job sei ihm gekündigt worden, erzählte er. Kurz nach Veröffentlichung des Videos begann eine Hetzjagd auf ihn. Er war erkannt und mit Klarnamen genannt worden. Zahlreiche Menschen hinterließen auf dem Instagram-Profil seines Arbeitgebers öffentliche Kommentare.
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