
„Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist durch nichts zu rechtfertigen“, sagt ZDF-Moderatorin Dunja Hayali im heute journal zum Einstieg in einen Bericht über den Mord am konservativen US-Aktivisten Charlie Kirk. „Auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.“ Welche das sein sollen, begründet Hayali nicht. Der Tagesspiegel nennt Kirk derweil einen „Brandstifter“, im Spiegel warf man ihm „Hetze“ vor. Da ist der 31-Jährige teilweise keine 24 Stunden tot.
Am Freitag vermelden die US-Behörden dann die Festnahme des mutmaßlichen Täters – und haben auch neue Informationen zum Tatmotiv. Der Schütze war ein Linksradikaler, seine Patronen bepinselte er mit Antifa-Parolen. Der 22-jährige Tyler Robinson sprach gegenüber seiner Familie kurz vor der Tat davon, dass Charlie Kirk „voller Hass“ sei und „Hass verbreite“. Dann ging er los und erschoss den 31-jährigen Familienvater. Mit einer Begründung, die eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu den Anmoderationen und Schlagzeilen deutscher Medien nach der Tat hat.
Genau das Narrativ, das den Schützen wohl zum Mord an Charlie Kirk motivierte, ist auch jenes, welches eine breite Palette deutscher Medien, vom ZDF oder Tagesspiegel über den Deutschlandfunk bis zum Spiegel, nach der Tat in schrecklicher Einstimmigkeit verbreitet haben. Sie führen Täternarrativ und Tätersprache fort – unwissentlich, aber das macht es nicht besser. Es sind oft die gleichen Medien, die sonst ein überbordendes Bewusstsein im Kampf gegen „Hass und Hetze“ demonstrieren – jetzt amplifizieren sie auf perverse Art und Weise genau die Hetze, die Charlie Kirk letztlich getötet hat.
Es ist ein Gesamtbild, das sprachlos macht und weite Teile der deutschen Medienlandschaft in einem schrecklichen Moment der Klarheit zur Kenntlichkeit entstellt.
Kollegen in den Fernsehstudios und Redaktionsstuben wollen es sich einfach nicht nehmen lassen, diesen Mechanismus immer weiter zu bedienen: Die Dämonisierung des politischen Gegners, die Feindmarkierung mit Begriffen wie „Brandstifter“ oder „Hetze“, können sie bei Kirk selbst im Tode nicht sein lassen und werfen ihm diese Diffamierungs-Vokabeln noch ins Grab hinterher. Eine kritische Reflexion dieses Treibens ist auch jetzt nicht zu erwarten, weswegen Nachsicht hier nicht gelten kann.
Schlechtere Menschen finden sich nur in den sozialen Medien, wo selbst die Rest-Zurückhaltung linker Redaktionen noch abgelegt wird. Dort rechtfertigen und relativieren tausende links ausgerichtete Menschen den Mord an Charlie Kirk, wenn sie ihn nicht gar ausgelassen feiern. Der Jugendverband der Partei Die Linke in Hannover erklärt frohlockend, mit „einem gezielten Schuss“ in den Hals von Kirk sei „das Ende seiner rechtsradikalen, menschenverachtenden und ausbeuterischen Politik besiegelt“ worden. Das ist dann, wo die Sprache einer Dunja Hayali und ihrer gleichgesinnten Kollegen hinführt.
Diese Reaktionen säen Medien, die Kirks Tod mit Attributen wie „Brandstifter“, „Rassist“ und „Menschenfeind“ kommentieren. Eine Dunja Hayali gibt Millionen Zuschauern das Gefühl einer Rechtfertigung, jetzt so etwas über Kirk sagen zu können, denn immerhin war er ja „rassistisch, sexistisch, menschenfeindlich“. Ihre Protokollerklärung, dass Freude über den Mord „mit nichts zu rechtfertigen“ sei, ist da eben nur das: Eine Protokollerklärung, ein dünnes Feigenblatt.
Mit der Wahrheit hat all das, was man Charlie Kirk an den Kopf wirft, nichts mehr zu tun. Aber das ist den deutschen Medien, die sich in fanatisch-verkommener Weise an der Verleumdung eines Toten beteiligen, im Zweifel egal. Ohnehin werden über Kirk von Links, in Amerika und dann auch in Deutschland, pure Lügennarrative verbreitet. Horror-Autor Stephen King („Es“) teilt seinen fast sieben Millionen Followern mit, Kirk habe die Steinigung von Homosexuellen gefordert.
Eine reine Falschbehauptung, eine Lüge, die wenig später auch der notorisch fehlinformierte ZDF-Amerikakorrespondent Elmar Theveßen zur besten Sendezeit bei Markus Lanz verbreitet. King räumt später ein, dass er das einfach irgendwo gelesen und ungeprüft übernommen habe – Theveßen tut das nicht. Auf Anfrage bedauert das ZDF in seinem Namen lediglich, dass er „nicht ausführlicher“ in seiner Darstellung gewesen sei.
Dabei wird es genau so gewesen sein: Theveßen hat hohle Fake News, die er irgendwo gelesen hat, einfach nachgeplappert. Dass Charlie Kirk auch das Blut von kleinen Kindern trank und Katzenbabys ertränkte, wird bestimmt auch noch irgendein deutscher Journalist verbreiten, wenn er es irgendwo aufschnappt.
Diesen Leuten geht es nicht um die Wahrheit oder auch nur um kritische Berichte zu Kirk und seinem Aktivismus: Sie wollen ihren Zuschauern nur möglichst viele Gründe mitgeben, warum man den Mord an ihm nicht irgendwie doch ein ganz kleines bisschen gut finden kann. Oder warum er es zumindest ein ganz kleines bisschen verdient hatte. Ihre Karikatur hat mit dem Verstorbenen nichts mehr zu tun.
Was sie über ihn schreiben, ist oft infam falsch. Kirk war überzeugter Christ, er war konservativ, für deutsche Verhältnisse sehr konservativ. Auch er vergriff sich manchmal im Ton. Aber er war kein Rechtsextremist, kein „Hetzer“, kein „Brandstifter“ – er war das Gegenteil. Jemand, der oft genug die Hand reichte und Brücken für den Diskurs baute.
Damit war er erfolgreich: Kirk prägte mit seinem konfrontativen, aber offenen und demokratischen Aktivismus eine Generation junger Konservativer in Amerika und darüber hinaus. Auch deswegen haben seine Gegner auf der politischen Linken ihn als Gefahr erkannt, ihn verleumdet und mit den üblichen Diffamierungs-Vokabeln der Feindmarkierung bombardiert. Und deswegen hat man ihn letztendlich auch erschossen. Mit vorgeschobenen Rechtfertigungen, die Dunja Hayali im heute journal am Abend nach seinem Tod nochmal fein säuberlich aufzählt.
Das ZDF, der Tagesspiegel und andere haben nicht nur einen postfaktischen Mistkübel über den toten Kirk ausgekippt, sondern dabei einfach astrein das Täternarrativ und die Tätersprache verbreitet. Die Hetze, die zu Kirks Tod geführt hat, ist absolut deckungsgleich mit der „Berichterstattung“ dieser Medien nach seinem Tod. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Sie betreiben genau das Spiel weiter, an dessen Ende der Tod von Kirk stand. Ihre Wortwahl ist dabei wohlüberlegt und bewusst, die Texte sind redigiert und abgesegnet, bevor sie in die Kamera gesprochen oder veröffentlicht werden. Sie wissen, was sie tun, wenn sie so reden. Es sind Worte, aus denen für Kirk ein Fadenkreuz wurde. Ausgerechnet von den Medien vorgetragen, die gerade die politische Rechte immer wieder beschuldigend ermahnen, dass Worte zu Taten werden können.
Wenn dann Worte mal zu Taten werden, nutzen sie wenig später genau die Worte und Narrative des Täters. Verachtung ist eine menschliche Reaktion auf diese Perfidie. Das ZDF, der Tagesspiegel und andere sind mit dem Kirk-Mörder in der Sprache und im Narrativ vollkommen vereint. Und sie machen weiter – ohne Störgefühl, ohne Scham. Nie wieder haben diese Medien das Recht, den Menschen eine moralische Lektion in irgendetwas zu erteilen – am allerwenigsten zum Thema Hetze und Desinformation.