
Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, wird den Einzug in den Bundestag nicht schaffen. Er kandidierte für die CDU im Wahlkreis Wuppertal I und trat dort gegen den SPD-Bundestagsabgeordneten Helge Lindh an. Aktuell liegt Lindh mit 33,5 Prozent deutlich in Führung, während Haldenwang lediglich 24,2 Prozent erreicht. Auch über die Landesliste wird er nicht in den Bundestag einziehen, da er dort keinen Platz hat.
Haldenwangs Kandidatur sorgte in den vergangenen Monaten für großes Aufsehen. Er musste sich sogar einer Kampfabstimmung um die Nominierung stellen, in der er sich gegen seine Konkurrentin Derya Altunok durchsetzte. Bevor Haldenwang seine Kandidatur öffentlich machte, galt Altunok als gesetzt. Die Entscheidung für den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten führte zu erheblichen Unruhen im Wuppertaler CDU-Kreisverband.
Nach ihrem zunächst zurückgezogenen Bewerbungsversuch trat Altunok schließlich doch an. „Nachdem die überraschende Kandidatur von Herrn Haldenwang öffentlich wurde, erreichten mich zahlreiche Anrufe und Nachrichten – nicht nur von Parteikolleginnen und Parteikollegen, sondern auch von vielen Wuppertalerinnen und Wuppertalern“, erklärte sie damals gegenüber der Welt.
Mitte November war Haldenwang von seinem Amt zurückgetreten. Der Rücktritt kam, nachdem Haldenwang Faeser mitgeteilt hatte, für den Bundestag kandidieren zu wollen. Haldenwang leitete das Amt seit 2018, nachdem sein Vorgänger Hans-Georg Maaßen von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgrund der Aussagen rund um die Demonstrationen in Chemnitz entlassen worden war. Während seiner Amtszeit wurde die AfD zunehmend durch den Verfassungsschutz als Gefahr für die Demokratie betrachtet, und die Einschätzungen wurden immer weiter hochgestuft. Mittlerweile ist der Bundesverband der Partei als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.