
Gemäß der 18-Uhr-Prognose des ZDF kommen die Parteien auf folgende Ergebnisse: Die Union kommt auf 29 Prozent und ist damit stärkste Kraft. Gegenüber der letzten Bundestagswahl gibt es einen deutlichen Zuwachs um fünf Prozentpunkte. Am meisten Stimmen hinzugewonnen hat die AfD. Sie konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl etwa verdoppeln: Sie kommt auf 20 Prozent der Stimmen.
Zu den großen Verlierern gehören die SPD und die FDP. Die SPD verliert etwa zehn Prozentpunkte und kommt nur noch auf 16 Prozent der Stimmen. Bundeskanzler Olaf Scholz ist damit deutlich abgewählt. Auch die FDP muss starke Verluste hinnehmen: Die Liberalen kommen unter Umständen nicht in den Bundestag. Von 11,5 Prozent im Jahr 2021 fallen sie auf knapp 5 Prozent.
Die Linke konnte ihr Ergebnis verdoppeln: Während sie es letztes Mal über die Direktmandate in den Bundestag schaffte und nur auf 4,5 Prozent der Stimmen kam, hat sie nun acht Prozent der Stimmen. Auch beim BSW ist fraglich, ob es die Fünf-Prozent-Hürde meistern kann. Nach der Prognose kommt es auf vier Prozent und der Einzug könnte knapp verpasst werden.
Die Grünen haben sich leicht verschlechtert: Sie kommen auf 13 Prozent der Stimmen. 2021 erhielt die Partei 14,8 Prozent der Stimmen. Die Zahlen zeigen, dass die Ampel-Regierung deutlich abgestraft wurde. SPD, Grüne und FDP kommen zusammen nur auf ein Drittel der Stimmen und verfehlen eine Mehrheit damit deutlich. Eine Mehrheit hingegen hätten Union und AfD. Beide Parteien würden zusammen auf rund fünfzig Prozent der Stimmen kommen und damit eine klare Mehrheit der Sitze im Bundestag haben.
Doch wegen der Brandmauer dürfte es zu so einer Koalition nicht kommen. Friedrich Merz hatte wiederholt eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Eine Koalition aus Union und SPD hätte alleine keine Mehrheit kommen. Ebenso nicht eine Koalition aus Union und Grünen. Für eine Mehrheit bräuchte es also eine Dreier-Koalition von Union, SPD und Grünen – oder der FDP, wenn diese den Einzug schafft. CSU-Chef Markus Söder hatte jedoch vehement eine Zusammenarbeit mit den Grünen ausgeschlossen.