
Es ranken sich Verschwörungsmythen um die Attentate von Mannheim, Solingen, Magdeburg, Aschaffenburg und München. Bei ARD und ZDF wird wieder und wieder die Frage diskutiert, ob fremde Mächte dahinterstecken könnten, die die Morde beauftragt hätten, um Einfluss auf Wahlen in Deutschland zu nehmen.
NIUS hat bei den Behörden nachgefragt, ob und welche Erkenntnisse vorliegen.
Scherzhaft spricht man vom Aluhut-Träger, der sich vor gefährlichen manipulierenden Strahlen schützen will, wenn jemand mit irren Verschwörungstheorien auffällt. Gleich mehrere solcher Auftritte waren zuletzt bei ARD und ZDF zu sehen.
ZDF-Moderatorin Dunja Hayali fragte im heute journal etwa nach Hinweisen, wer hinter den Anschlägen stecken könnte. „Manche stellen im Moment so ein bisschen die Vermutung an: drei Anschläge innerhalb von acht Wochen innerhalb des Wahlkampfes. Ich will jetzt nicht auf Verschwörungspraktiken eingehen, aber gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass da jemand dahintersteckt?“, sagte Hayali wörtlich.
Sarah Tacke, ZDF-Rechtsexpertin, an die die Frage gerichtet war, sagte, dass der einzige erkennbare Zusammenhang sei, dass Unschuldige schwer verletzt und getötet worden seien. Darüber hinaus gebe es keine Hinweise auf eine Steuerung.
Doch Hayalis Aluhut-Anfall sollte nicht der einzige bleiben!
Auch ZDF-Historiker Wulf Schmiese sinnierte über „systemische Verbindungen“ und eine „Steuerung“, sprach davon, dass nach den drei Taten in Mannheim, in Aschaffenburg und in München manche im politischen Raum schon ein Muster sehen würden: „Junge, labile Menschen aus Afghanistan, die nicht eindeutig einen extremistischen Hintergrund haben und diese Attentate verübt haben. Also auch da kann man davon ausgehen, dass bei den Sicherheitsbehörden geprüft wird, ob es da irgendeine systemische Verbindung oder eine Steuerung gab.“
Die prominenteste ÖRR-Verschwörungstheoretikerin ist wohl heute journal Moderatorin Marietta Slomka. Sie schreibt im sozialen Netzwerk „Bluesky“: „Magdeburg. Aschaffenburg. München. Wenn jemand versuchen wollte, Einfluss auf den deutschen Wahlkampf zu nehmen, würde er/sie/es sich das genau so ausmalen.“
Bei Phoenix wird der „Sicherheitsexperte und Notfallseelsorger“ Jörg Trauboth vorgestellt und gefragt, wie er sich die inzwischen regelmäßigen islamistischen Terroranschläge in Deutschland erklärt. Trauboth kommt ins Raunen: Man müsse sich immer fragen: cui bono? Also: Wer profitiert? So kurz vor der Bundestagswahl glaube er nicht, dass es sich in München um einen Einzeltäter gehandelt habe. Trauboth: „Ich glaube, dahinter könnte etwas ganz anderes stecken ... irgendetwas sagt mir: Der Wahlausgang soll beeinflusst werden!“
NIUS hat beim Bundesamt für Verfassungsschutz, dem deutschen Inlandsgeheimdienst, nachgefragt, ob Erkenntnisse vorliegen, wonach die Attentate oder einzelne davon zusammenhingen oder ob es Erkenntnisse darüber gebe, dass sie aus dem Inland oder Ausland gesteuert oder beauftragt seien, um Wahlergebnisse zu beeinflussen.
Der Verfassungsschutz sprach von „Hypothesen“, zu denen man sich „nicht öffentlich äußern“ wolle. Darüber hinaus sei man stets im Austausch mit den Ermittlungsbehörden.
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