
Die Zahl der Todesopfer des Anschlags in Magdeburg hat sich inzwischen erhöht. War in der Nacht zum Samstag noch von zwei Toten die Rede, sollen inzwischen zwei weitere Menschen verstorben sein. Die Polizei spricht inzwischen von vier Toten. Zuerst hatte dies Bild berichtet und auch von 41 Schwerstverletzten gesprochen. Wie viele davon in Lebensgefahr schweben, ist unklar. Der Zeitung zufolge werden zudem 86 Menschen mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und sein Kabinett treffen sich zur Stunde in Magdeburg, um über die Geschehnisse des Abends zu beraten. Die AfD im Landtag fordert eine Sondersitzung des Innenausschusses: Es müsse deutlich werden, was man wisse, wer gehandelt habe und wer nicht, sagt der innenpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Matthias Büttner.
Auch sei zu hinterfragen, ob das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts so aufgestellt worden sei, dass man die Tat hätte verhindern können. „Ich denke, dass es eben nicht der Fall war“, zitiert Welt den Abgeordneten. In der Tat zeichnen sich schon jetzt Versäumnisse der Verantwortlichen ab (Lesen Sie hier mehr).
Die Motivlage des Täters bleibt zur Stunde wirr und undurchsichtig – offenbar scheint jedoch kein islamistischer Hintergrund vorzuliegen (Apollo News berichtete). Wie Bild berichtet, stand der Attentäter zum Zeitpunkt der Festnahme unter Drogeneinfluss. Ein Speichel-Wischtest auf Betäubungsmittel war positiv, heißt es demzufolge aus Sicherheitskreisen.
Welche Substanz es sich handelt, bleibt offen – solche Tests können eine breite Palette an Drogen nachweisen, unter anderem Cannabis, Kokain, Amphetamine und Methamphetamine. Die Drogen haben aber offenbar nichts mit seiner Tat zu tun gehabt: Den Täter leitete offenbar eine wirre, verschwörerische Gedankenwelt.
So glaubte Taleb Al Abdulmohsen ausweislich seines mutmaßlichen X-Accounts unter anderem, dass der deutsche Staat „die Islamisierung Europas“ vorantreibe, saudische Flüchtlinge jagen und ihm systematisch USB-Sticks klauen würde. Der Fall scheint insofern Parallelen zur geistesgestörten Gedankenwelt von Tobias R. aufzuweisen, der 2020 in Hanau neun Menschen tötete.