„Möge Gott ihm gnädig sein“: Islamisten auf TikTok feiern Messerangreifer von Villach

vor 2 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Als am vergangenen Samstag ein 14-Jähriger in Villach in Kärnten erstochen wurde, standen zwei Syrer im medialen Fokus: Der 23-jährige Ahmad G., der Täter, stach wahllos auf Passanten ein. Unmittelbar nach der Tat reckte der Asylbewerber den Tauhid-Finger in die Luft und grinste in die Kamera, das Bild ging viral. Ein zweiter Syrer wurde bei dem Vorfall jedoch zum Helden: Der 42-jährige Alaaeddin Alhalabi verhinderte Schlimmeres, indem er den Angreifer mit einem Pkw außer Gefecht setzte.

Eigentlich sollten die Wahrnehmungen vor diesem Hintergrund also klar definiert sein: Dschihadismus und Zivilcourage, Täter und Retter, Verbrecher und Held. Doch in Teilen scheinen sich die Rollen der beiden syrischen Protagonisten zu vertauschen. Während der Held, Alhalabi, sich Anfeindungen ausgesetzt sieht, wird der syrische Killer, Ahmad G., der sich mit Online-Propaganda des „Islamischen Staates“ radikalisiert haben soll, zum Helden.

Doch von vorne: Nach seiner kühnen Rettungstat wurde Alhalabi zum medial gefragten Mann. Er gab der Krone oder dem ORF Interviews, wo er klarstellte, dass sein Landsmann nicht repräsentativ für die syrische Community sei – „so sind wir Syrer nicht“. Viele bezeichneten ihn als „Helden von Villach“. Im Rahmen der medialen Anfragen wurde Alhalabi auch von einem arabischen Fernsehsender interviewt – mit negativen Konsequenzen, wie ORF berichtet:

In dem Bericht heißt es, dass der Syrer sich jetzt nicht mehr an die Öffentlichkeit traue, weil er bedroht werde. Grund seien Reaktionen auf besagtes arabisches Interview, in denen er von der eigenen Community sinngemäß als Abtrünniger und Verräter bezeichnet wird. Das berichtet ein Freund von ihm, der anonym bleiben möchte. Wie Oe24 berichtet, habe Alhalabi „Angst um seine Kinder“.

Gedenkmarsch durch die Villacher Innenstadt nach dem Anschlag, tausende Menschen waren gekommen.

Ganz anders die Reaktion auf Ahmad G. in den sozialen Medien. Dieser erfährt in manchen arabischen Kreisen regelrecht Ruhm auf TikTok – und wird von arabischsprachigen Usern als Held betitelt. Zuerst hatte der X-User und Fotograf „Esterreicherr“ darauf aufmerksam gemacht.

So kursieren mehrere TikTok-Videos, auf denen der Messerangreifer, der 2020 versuchte, nach Deutschland einzureisen, in seiner Grinsepose abgebildet ist, darunter läuft heroische Märtyrer-Musik. Betitelt sind die Videos mit Aussagen wie „Er wurde von einem Auto angefahren und stürzte zu Boden“, dahinter ein gebrochenes Herz. In einem anderen Clip heißt der Titel: „Hören Sie sich das Lachen derer an, die gegangen sind“. Mitleid, Skrupel, Trauer? Fehlanzeige.

Unter den glorifizierenden Videos finden sich zahlreiche Kommentare wie: „Ich bete für Gott, deine Gefangenschaft zu durchbrechen“, „Allahu Akbar! Möge Gott uns segnen“, „Möge Gott ihm gnädig sein“. Der User, der mindestens zwei dieser Videos verbreitet hat, ist der Content Creator mit dem Usernamen al3rbad. Er schreibt passenderweise unter einem Kommentar als Antwort: „Sie verstehen nicht, dass Deutschland und der Westen in einem Kreuzzug in Raqqa, Mosul und Sirte Städte über unseren Köpfen zerstört haben.“ Eindeutiger kann man den bewaffneten Djihad, den Kampf gegen Europäer, nicht rechtfertigen.

Die Kommentarspalte bei TikTok.

Immerhin zeigen sich vereinzelt Personen in den TikTok-Spalten, die Unverständnis äußern. Mitunter fällt dieses Unverständnis in der Wortwahl derbe aus: „Was sind das für hurensohn Kommentare“, schreibt einer. Ein anderer User schreibt hellsichtig: „Bitte diese Seite beobachten und all die Kommentare. Ich hoffe, der Verfassungsschutz sieht das auch.“

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