Vodafone-Deutschland-Chef: „Vier-Tage-Woche ist gefährlich“

vor 3 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Er ist seit 2024 CEO von Vodafone Deutschland: der Niederländer Marcel de Groot. In einem Interview mit der „Welt“ spricht er über Leistung, Wohlstand und die Gefahren der Vier-Tage-Woche. NIUS dokumentiert wichtige Aussagen.

„In Asien und den USA haben die Menschen eine andere Einstellung zu Leistung und Ehrgeiz. Ich finde es gut und notwendig, dass unsere neue Bundesregierung den Leistungsbegriff nun wieder stärker betont. Denn nur wenn wir jetzt in Europa und speziell in Deutschland gemeinsam anpacken, kommen wir weiter. In Deutschland ist die Balance zwischen Leistung und Anspruch zuletzt an einigen Stellen aus dem Gleichgewicht geraten. Forderungen wie die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich erinnern mich in der aktuellen wirtschaftlichen Lage an Fußballer, die aufhören zu trainieren, um Weltmeister zu werden. Wir brauchen Leidenschaft, Biss und den Willen zur Veränderung – gerade jetzt.“

„Wir alle müssen uns bewusst machen, dass der Wohlstand, den wir in diesem Land an vielen Stellen genießen dürfen, nicht selbstverständlich ist. Dahinter steckt harte Arbeit über viele Generationen hinweg. Wir Niederländer haben die Wirtschaft und Industrie Deutschlands immer sehr bewundert. Die Effizienz, die Innovationskraft – das ist beeindruckend. Diese Stärke muss jedoch immer wieder neu erarbeitet werden. Was mir wichtig ist: Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns gegenseitig Faulheit, Ignoranz oder Boshaftigkeit unterstellen. Der Weg nach vorn kann nur ein gemeinsamer sein.“

Eine Vodafone-Filiale in der Innenstadt von Düsseldorf.

„Wir brauchen bei der Digitalisierung einen völlig neuen Ansatz. Denn Digitalisierung hört nicht an den Ländergrenzen auf. Ich wünsche mir die Vereinigten Digital-Staaten von Europa. In Europa gibt es über 50 Netzbetreiber – in China und den USA jeweils nur drei. Das hemmt unsere Geschwindigkeit. Wir brauchen gemeinsame Netze, starke Rechenzentren und sichere Clouds – alles betrieben und kontrolliert in Europa. Wir dürfen uns nicht weiter von US-amerikanischen oder asiatischen Anbietern abhängig machen. Deshalb plädiere ich für mehr europäische Souveränität – digitale Infrastruktur Made in Europe.“

„In Portugal dauert es im Schnitt 60 Tage, um alle Genehmigungen für einen neuen Mobilfunkmast zu erhalten – in Deutschland über ein Jahr. Bis der Mast dann endlich sendet, vergehen oft zwei Jahre. Wir brauchen schnellere Genehmigungsverfahren, weniger Komplexität und mehr Vertrauen in die Unternehmen.“

Auch bei NIUS: SAP-Mitgründer Hasso Plattner warnt: „Ganze Stadtteile wurden von Arabern übernommen“

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