
Die Zahl der illegalen Grenzübertritte in die Europäische Union ist seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gesunken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen führt das auf neue Abkommen mit Drittstaaten zurück – und fordert zugleich ein härteres Vorgehen bei Abschiebungen. „Es kann nicht sein, dass nur 20 Prozent derjenigen, deren Asylgesuch abgelehnt wird, Europa tatsächlich verlassen“, sagte sie beim EVP-Kongress in Valencia. Das sei viel zu wenig. „Wir können es unseren Bürgern nicht erklären.“
Laut EU-Grenzschutzagentur Frontex wurden im ersten Quartal 2025 rund 33.600 illegale Einreisen registriert – ein Rückgang um etwa ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark sanken die Zahlen auf der Westbalkanroute mit einem Minus von 64 Prozent. Auch auf der westafrikanischen sowie der östlichen Mittelmeerroute ging die Zahl der Übertritte um jeweils etwa 30 Prozent zurück. Im gesamten Jahr 2024 hatte Frontex 239.000 illegale Grenzübertritte gezählt – das waren 146.000 weniger als im Vorjahr.
Zur Eindämmung der Migration hat die EU unter anderem mit Tunesien ein Abkommen geschlossen. Die EU hat Tunis darin Finanzhilfen von über 100 Millionen Euro zugesagt, um den Grenzschutz und die Küstenwache zu stärken. Auch mit anderen Staaten sollen Abkommen getroffen werden. Nach Informationen von Politico bereitet die EU-Kommission bereits eine ähnliche Migrationspartnerschaft mit Marokko vor.
Die Zahl der in der Europäischen Union anerkannten Asylanträge ist im vergangenen Jahr hingegen erneut gestiegen. Das zeigen aktuelle Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Insgesamt erhielten 437.900 Menschen einen Aufenthalt in einem EU-Mitgliedstaat, was einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Mit 150.500 entfiel mehr als ein Drittel aller Anträge innerhalb der EU auf die Bundesrepublik. Damit bleibt Deutschland weiterhin das Land mit den meisten anerkannten Asylbewerbern innerhalb der EU.