
Bei der Regierungsbildung geht es auch um die Frage, ob die Klimaaußenpolitik beim Auswärtigen Amt bestehen bleibt. Unter der Ampelregierung übernahm das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock die Leitung der internationalen Klimapolitik. Derweil hat die aktuelle Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, bekundet, sich vorstellen zu können, im Auswärtigen Amt zu bleiben.
Morgan wurde von Baerbock in die Bundesregierung geholt. Zuvor war die Amerikanerin von 2016 bis 2022 Geschäftsführerin bei Greenpeace International. Beim Politico Podcast sagte sie am Dienstag, dass die Bundesregierung die deutschen Interessen in der Klimaaußenpolitik angemessen vertreten könne, wenn dieser Bereich im Außenministerium verbleibe.
„Im Außenministerium hat man viele Hebel, was man jetzt zurzeit braucht, weil Klimaschutz, Klimapolitik ist Geopolitik“, sagt sie. Denn es gehe um „Klimabotschaften“, um Handel und Partnerschaften. Das lasse sich vom Auswärtigen Amt aus am besten steuern. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, für einen CDU-Minister Staatssekretärin zu sein, sagte sie: „Das liegt natürlich in den Händen der neuen Koalition, aber unabhängig davon, wer es ist, es ist wichtig, dass er auf diese etablierten Strukturen zurückgreifen kann“.
Morgan führt aus: „Ich bleibe, wo ich am effektivsten sein kann“, ob das nun im Außenministerium oder in einer Nichtregierungsorganisation der Fall sei. Das Zusammenkommen zahlreicher Staatschefs auf Klimakonferenzen, das der Moderator als „Klimatourismus“ bezeichnete, verteidigte sie: „Ich finde, es könnte kleiner sein, es sollte effektiver sein, aber wir brauchen das unbedingt.“
Baerbock bezeichnete Morgan als „Traumbesetzung“ für den Posten der Staatssekretärin, wie das Handelsblatt 2022 berichtete. Im Mai 2022 sagte sie in einem Interview, das die Bundesregierung auf ihrer Webseite veröffentlichte: „Wir müssen weg von Kohle, weg von fossilen Energien, weg von Öl, Richtung erneuerbare Energien“. Sie äußerte sich besorgt, dass der russische Krieg gegen die Ukraine fossile Infrastrukturen schaffe, die langfristig bleiben würden.