
Einen Tag nach dem japanischen Überfall auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii im Dezember 1941 stand US-Präsident Franklin D. Roosevelt vor der wichtigsten Rede seiner langen Amtszeit – er würde den Kongress um eine Kriegserklärung gegen Japan bitten. Gegen halb eins betrat er den Saal des Repräsentantenhauses. Gestützt auf seinen Sohn James, ging er zum Podium. Das klickende Geräusch seiner metallenen Beinstützen war im Raum deutlich zu vernehmen. Und die Fotografen und Kameras blieben still.
US-Präsident Franklin Delano Roosevelt erklärte Japan am 8. Dezember 1941 vor dem Kongress den Krieg.
Erst als Roosevelt sicher hinter dem Pult stand, begannen die Fotografen zu knipsen und die Kameramänner zu filmen – Roosevelts körperlicher Zustand sollte der Öffentlichkeit so gut es ging verborgen bleiben. Der Präsident litt an den Folgen einer Polio-Erkrankung.
Von Roosevelt über Kennedy und Biden bis Angela Merkel – schon immer versuchten die Mächtigen ihre Krankheiten zu vertuschen oder vertuschen zu lassen, berichtet die FAZ.
John F. Kennedy, der strahlend und jugendlich wirkte, war alles andere als gesund. Seit seiner Kindheit hatte er mit Darmproblemen zu kämpfen, und in seiner Jugend kamen Rückenprobleme hinzu. Er hat wahrscheinlich keinen Tag seines Erwachsenenlebens ohne Schmerzen verbracht. An manchen Tagen soll sein Rücken so steif gewesen sein, dass er sich nicht einmal vorbeugen konnte, um seine Schuhe zu binden. Wegen dieser Schmerzen trug Kennedy oft eine Art Korsett, um seinen Rücken zu unterstützen. Kennedys schwerwiegendste Krankheit aber war eine Nebenniereninsuffizienz. Zeit seines Lebens musste Kennedy deshalb Steroide nehmen, die seine Rückenprobleme noch verstärkten – was in der Öffentlichkeit verheimlicht wurde.
John F. Kennedy trug häufig ein Korsett, das seine Rückenschmerzen erträglicher machen sollte.
Roosevelt und Kennedy sind nur die beiden prominentesten Beispiele für die Täuschung der Amerikaner, was die Gesundheit ihres Staatsoberhaupts angeht. Der Fall von Joe Biden ist da nur ein weiterer Eintrag in diese illustre Liste. Die Amerikaner sind aber nicht die einzigen, die versuchen, den Gesundheitszustand ihres Staatsoberhaupts zu vertuschen. Frankreichs Präsident Georges Pompidou starb 1974 an Blutkrebs – der Öffentlichkeit war die Krankheit monatelang verschwiegen worden.
Die ganze Welt wurde Zeuge von Joe Bidens Aussetzern, dennoch versuchte seine Familie und sein politisches Umfeld seinen Zustand zu verheimlichen.
In Deutschland lautet die Auskunft, wenn es um die Gesundheit des Kanzlers nicht gut bestellt ist, meist: Erkältung. So war es bei Konrad Adenauer, der eigentlich unter einer Lungenentzündung litt. Helmut Schmidt wurde während seiner Amtszeit, späteren Aussagen zufolge, mehr als 100-mal bewusstlos. Mit einer Erkältung waren die Zitteranfälle von Angela Merkel nicht zu erklären. Bei Nachfragen, wie es der Kanzlerin gehe, mauerten die Sprecher. Alles sei gut, hieß es. In ihren Memoiren, die vergangenes Jahr erschienen, schreibt sie, dass keine Krankheit dazu geführt habe, sondern ihr Körper „dabei war, Spannungen abzubauen, die er über lange Zeit aufgebaut hatte“.
Ein Schelm, der Falsches dabei denkt.
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