Von wegen „Hassrede“: Wie ZDF-logo! und die EU-Initiative „klicksafe“ Minderjährige politisch indoktrinieren

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Die ZDF-Kindersendung logo! kooperiert mit der Initiative klicksafe, um Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln. Gewarnt wird vor Fake News – mit deutlich linker Schlagseite.

Wer Kinder hat, kennt logo!, die Nachrichtensendung im KiKa. Sie richtet sich an Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren und klärt täglich zwischen 18 und 19 Uhr über das Weltgeschehen auf. Im Allgemeinen sachlich, wenn auch mit der für Haltungssender typischen politischen Schlagseite.

So wurden etwa im US-Präsidentschaftswahlkampf die Kandidaten so vorgestellt: Trump als mehrmals verurteilter Vertreter von „America First“ („will weniger Rücksicht auf andere Länder nehmen“) und Mauer-Bauer an der mexikanischen Grenze. Kamala Harris hingegen „kennt sich schon gut aus in der Politik“, sie sei Vizepräsidentin („die erste Frau und die erste Schwarze“) und wolle sich „dafür einsetzen, dass alle gleich behandelt werden, egal welche Hautfarbe oder Herkunft sie haben.“ Ein schlimmer Finger gegen Mutter Teresa also. Bekanntlich sahen die Amerikaner das etwas anders und wählten entsprechend, aber die sehen ja auch nicht logo!.

Neben vielen durchaus interessanten Beiträgen, etwa über Masern oder über Kinderarbeit in Bolivien findet sich in der Rubrik „Macht mit!“ ein externer Link zu einem Quiz: „Deepfakes und Co. Erkennt ihr gefälschte Fotos und Videos?“, herausgegeben von klicksafe in Kooperation mit ZDF logo!.

Fake News verbreiten immer nur die Anderen.

klicksafe, kofinanziert von der Europäischen Union, ist eine Medienkompetenz-Initiative für mehr Sicherheit im Netz. Sie soll beim souveränen und kritischen Umgang mit Online-Medien unterstützen: „Auf klicksafe.de finden pädagogische Fachkräfte, Eltern und interessierte Nutzer*innen aktuelle Informationen und Materialien.“ In Deutschland wird klicksafe von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz verantwortet.

So manches ist zweifellos sinnvoll, etwa Aufklärung über Cybermobbing, Clickbaiting, das Vermeiden von exzessivem Spielen oder von Kostenfallen. Nebenher werden allerdings zahlreiche Botschaften vermittelt, die ihren Ursprung klar aus dem links-grünen Spektrum haben – und das, wo die Initiative nach eigenen Angaben politisch und wirtschaftlich unabhängig sein will.

Vorsicht! Fake News sehen den „echten Nachrichten“ sehr ähnlich!

Ein Blick auf die diversen Angebote lässt rasch Zweifel aufkommen. Klickt man sich etwa durch das erwähnte Quiz, werden vermeintlich seriöse „Faktenchecker“ angeboten, bekannt seien ARD-Faktenfinder, BR-Faktenfuchs, Correctiv, Mimikama und ZDFheutecheck. Bildern und Videos, die von Journalisten (gemeint: Haltungsjournalisten) hochgeladen werden, könne man eher trauen. Als Beispiel für Deepfake dient ein satirisches Video des regierungskritischen Accounts Snickers für Linkshänder. Und das Exempel für ein KI-Bild, mit dem negativ Stimmung gemacht wird, wurde natürlich von einem AfD-Politiker verbreitet, in diesem Fall MdB Norbert Kleinwaechter.

Richtig ist laut Quiz die Aussage: „Wenn Wähler*innen sich nicht auch noch auf anderen Wegen informieren, können sie dazu gebracht werden, bestimmte Parteien zu wählen.“ Diesen Satz sollte sich allerdings auch jeder Tagesschau-Konsument hinter den Badezimmerspiegel klemmen.

Kinder und Jugendliche sollen also von Lehrern und Eltern frühzeitig auf das „richtige“ Gleis geleitet werden, um sich ihre Sicht auf die Welt von Georg Restle, Ingo Zamperoni und Marietta Slomka einordnen zu lassen. Der „Kampf gegen Rechts“ mit medialen Mitteln. Der Eindruck drängt sich jedenfalls auf, denn die Poster, Leitfäden und Broschüren drehen sich auffallend häufig um „Fake News“ („eine Form der Desinformation“ ), um „Falschnachrichten im WhatsApp-Chat in sozialen Netzwerken, überall im Internet“.

„Lügen und gefälschte Inhalte auf Social-Media-Plattformen“, die natürlich immer von den schlimmen Rechten verbreitet werden, seien problematisch, weil demokratiegefährdend. Verschwörungstheorien oder -erzählungen werden bei klicksafe so definiert:„Am Anfang steht das Misstrauen gegenüber einer anderen Person oder Personengruppe, der meist viel Macht zugesprochen wird (z.B. Regierungen, Geheimdiensten oder Medien). Aus dem Misstrauen wird schließlich der Glaube an eine Verschwörung, die es aufzudecken gilt.“

Unter anderem werde von Verschwörungsgläubigen verbreitet, die Krankheit Covid-19 sei „ein Vorwand, um die Pharmalobby zu stärken“. Donnerwetter, wie kommen die nur auf so etwas? Nur weil die „Pandemie“ Pfizer und Co. sagenhafte Milliardengewinne bescherte und ihnen endlich die jahrzehntelang verweigerte Zulassung ihrer mRNA-Gentherapien bescherte?

Im „Experten-Talk“ mit der Sozialpsychologin Pia Lamberty, einer mehrteiligen Video-Reihe, die 2020 entstand, geht es mehrmals um Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit Corona. „Verschwörungserzählungen“, so Frau Lamberty, entstünden bei Kontrollverlust und Verunsicherung, also wenn man etwa mit der Epidemie überfordert sei. So glaubten manche, dass das Virus im Labor entstanden sei – eine weitere „Verschwörungserzählung“, die sich später als zutreffend herausstellte.

Sozialpsychologin Pia Lamberty im „Experten-Talk“

Die klicksafe-Macher begegnen Verschwörungserzählungen gern mit Strohmannargumenten – behaupten also, etwas zu widerlegen, was gar nicht oder nur von wenigen behauptet wurde, etwa dass Bill Gates beim Impfen den Menschen einen Chip implantieren wollte. Zu den Verschwörungserzählungen zählt klicksafe auch „Die Flüchtlinge haben alle teure Handys“ oder „Die Flüchtlinge müssen im Supermarkt nicht bezahlen“, um sich nicht mit validen Argumenten auseinandersetzen zu müssen.

„Viele Verschwörungsideologien teilen die Welt in ‚gut‘ und ‚böse‘ oder ‘oben‘ und ‚unten‘ ein. Widersprüche sind für Verschwörungsgläubige Nebensache und werden meist ignoriert, damit ihre Welt nicht zusammenbricht.“ Was für linke Verschwörungstheoretiker und -praktiker mindestens ebenso gilt, wenn man eine Politik als „alternativlos“ darstellt und jeden Kritiker zum potenziellen Staatsfeind erklärt, aber die Projektion fällt linken Ideologen ja nie selbst auf.

Eine Broschüre von klicksafe heißt „Hassrede im Netz. Von den Grenzen der Meinungsfreiheit“, wobei die sogenannte Hassrede im Netzt auch „digitale Gewalt“ genannt wird. Sie richte sich meistens gegen Gruppen wegen „ihres Erscheinungsbildes, ihrer (vermeintlichen) Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer sozioökonomischen Situation oder ihres politischen Aktivismus.“

Hier kommen nun alle Begriffe und Definitionen aus dem Arsenal links-woker Kulturkämpfer zum Tragen: Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, und Sexismus, LGBTQIA*-Feindlichkeit (auch: Queerfeindlichkeit), Ableismus, Klassismus. Zudem werden auch politisch aktive Personen gezielt angegriffen und herabgewürdigt.“

Selbstredend nur die von links, solche „die online oder offline gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit eintreten oder sich zivilgesellschaftlich engagieren, z. B. in der Geflüchtetenhilfe, als Politikerin oder Politiker oder im feministischen oder rassismuskritischen Aktivismus.“

Punkt 6: Über Falschnachrichten soll man sich ausgerechnet bei Correctiv informieren.

„Menschen, die von Rassismus betroffen sind", so heißt es dort, „wird häufig eine Zugehörigkeit zu Deutschland oder die Identitätszuschreibung als ‚deutsch‘ aberkannt oder nicht zugesprochen. Ihnen wird zugeschrieben, dass sie ‚anders‘ oder ‚exotisch‘ sind.“ Rassismus funktioniert also nur in eine Richtung, herzhafte Titulierungen wie „Köterrasse“ oder „ungläubiger Hund“ fallen nicht darunter.

„Politisch unabhängig“, wir erinnern uns. Dementsprechend sind Aussagen wie „Die Politik unterstützt die Islamisierung Deutschlands“ oder „Die Medien sind von der Regierung gelenkt“ hier als „Verschwörungstheorien“ gelistet, die man mit wirklich ekelhaften, zum Beispiel antisemitischen Aussagen vermengt, um sie als irgendwie verdient unsagbar kriminalisieren zu können.

Wenig überraschend, dass unter „Meldestellen und Beratung“ unter anderem HateAid und die Amadeu Antonio Stiftung aufgeführt werden. Jugendliche, die sich auf die Website verirren oder von einschlägig präparierten Eltern und Lehrern mit den klicksafe-Produkten malträtiert werden könnten, erfahren auch, dass „differenziert berichtende Medien schnell zur ‚Lügenpresse‘ degradiert werden“. Und das, obwohl sie die alleinigen Hüter der Wahrheit sind!

Sie lernen außerdem, dass Hassrede „nicht selten als Humor oder Ironie inszeniert oder von den Verfassenden heruntergespielt“ spielt. Man kann da gar nicht vorsichtig genug sein, deshalb wird Jugendlichen, die einen Social-Media-Kanal moderieren, folgender Rat erteilt: „Achte auch bei vermeintlich lustigen Kommentaren darauf, dass die Späße nicht auf Kosten anderer gemacht werden. Diskriminierung ist nicht lustig! Pass auf, dass du nicht selbst Sprachmuster benutzt, in denen Vorurteile stecken (z. B. ‚Das Boot ist voll.‘)". Ausdrücklich wird dazu ermuntert, sich an Petz-Portale wie HateAid zu wenden, wenn auch nur der leiseste Verdacht aufkommt, dass sich da jemand aus den fest geschlossenen Reihen der Haltungsgesellschaft schleicht.

Zur Europawahl 2024 wurden Lehrmaterialien erarbeitet, die vor „Desinformation“ warnten. Diese befeuere „Misstrauen gegenüber Politik, Wissenschaft und Journalismus“ (!), und das spiele letztendlich „antidemokratischen Kräften“ in die Hände. Mit der Handreichung wolle man „Jugendliche in ihrer politischen Meinungsbildung unterstützen“, ins Deutsche übersetzt: indoktrinieren, auf dass sie niemals auf einem Wahlzettel ihr Kreuzchen neben einer nicht-linken Partei setzen.

Geht gar nicht: Kritik an der Migrationspolitik.

Selbst da, wo klicksafe beim Thema Hassrede mal richtig liegt, ist die Lektüre eine Qual, denn es wird gegendert, dass die Schwarte kracht. Über „islamistische Influencer*innen“ heißt es:„Prediger*innen aus dem islamistischen Spektrum machen sich das zunutze und beantworten Fragen zur glaubenskonformen Lebensführung, indem sie als Autoritätsfiguren auftreten und orientierungssuchende Jugendliche an sich binden. Sie inszenieren sich als Ratgeber*innen, Ansprechpersonen, charismatische Vordenker*innen oder Interessenvertreter*innen aller Muslim*innen.“

Immerhin wird das Problem des Islamismus / Salafismus / Dschihadismus adressiert, ebenso wie der Rechtsextremismus im Netz. Nur wie man mit dem Linksextremismus umgehen sollte, erfahren wir nicht. Wahrscheinlich, weil der von den klicksafe-Ideologen gar nicht als Problem angesehen wird. Vor Brüdern und Schwestern im Geiste will man denn doch nicht warnen.

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