Vorsitzender der Bischofskonferenz nutzt Osternacht-Predigt für politische Breitseite gegen Trump

vor 8 Tagen

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat in seiner Osternacht-Predigt im Limburger Dom vor politischen Entwicklungen in den USA gewarnt. Ohne Präsident Donald Trump namentlich zu nennen, sprach Bätzing von einem „neuen Stil internationaler Politik, der vor Lügen und öffentlicher Demütigung nicht zurückschreckt“. Dieser erinnere „an finstere Zeiten, da Großmächte ohne Rücksicht auf die Souveränität kleiner Staaten und die weltweiten Folgen ihre Einflusssphären miteinander absteckten“.

Über Trumps Amtsantritt sagte Bätzing, es seien Tage gewesen, „an denen ich mich fast ungläubig gefragt habe, in welcher neuen Zeit wir wohl gelandet sind.“ Sein Fazit: „Seitdem werden in Nordamerika die demokratischen Strukturen autoritär umgebaut, die Freiheit der Medien wird attackiert, Beamte werden unter Druck gesetzt oder gefeuert, Grenzen dicht gemacht, internationale Vereinbarungen von heute auf morgen aufgekündigt, Handelspartner mit Zöllen belegt.“ Europa, so sagte er, blicke „wenig vorbereitet einer ungewissen Zukunft entgegen.“

Neben seiner Kritik an der US-Politik richtete Bätzing seinen Blick auch nach Deutschland. In der Kölnischen Rundschau forderte er, alles zu tun, damit die AfD „niemals“ in Regierungsverantwortung komme. Im Wahlkampf sei klar geworden, „welche rassistischen, nationalistischen, völkischen und antieuropäischen Positionen Vertreter der AfD öffentlich beziehen.“

Und weiter: „Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass jemand, der die AfD gewählt hat, nicht weiß, was er wählt.“ Viele Wähler kämen aus dem katholischen Spektrum. „Das macht mir die größte Sorge“, sagte Bätzing.

Die „Schwarz-Weiß-Malerei“ im Wahlkampf habe nur den radikalen Kräften geholfen. Ängste der Menschen würden mit dem Migrationsthema verbunden und von „Rattenfängern“ gezielt ausgenutzt. Dies sei „unerträglich“. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Grenzen lehne er per se ab, ebenso die Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte.

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