VW-Überlegung: Gehen Porsche und Audi bald in die USA?

vor 3 Monaten

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Im VW-Konzern gibt es konkrete Überlegungen, eine Produktion seiner beiden Marken Porsche und Audi in den USA aufzubauen. Das berichtet das Handelsblatt.

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Autoimporte setzen den VW-Konzern unter Druck. Beide Marken produzieren bisher außerhalb der USA und wären von Zusatzabgaben auf Einfuhren stark betroffen. Die Ratingagentur Moody’s geht davon aus, dass ein Zoll von zehn Prozent für Autoimporte aus Europa den VW-Konzern rund zehn Prozent seines Betriebsergebnisses kosten könnte, da besonders margenstarke Modelle betroffen wären. Auf das Konzernergebnis von 2023 gerechnet wären das 1,8 Millionen Euro.

US-Präsident Donald J. Trump

Die drohenden Zölle werfen ein Schlaglicht auf die schwierige Lage, in der sich der VW-Konzern in den USA befindet. Das aktuell einzige Werk in Chattanooga (US-Staat Tennessee) kann derzeit nur mithilfe des Verbrenner-SUV Arlas halbwegs ausgelastet werden. VW will und muss weiter in Amerika wachsen, schon allein, um die Schwäche in China ein Stück weit auszugleichen. VW-Chef Oliver Blume deutete ein verstärktes Engagement an: „Der Volkswagen-Konzern hat ein starkes Standbein in den USA. Ich vertrete dort immer die Position, wer sich in Regionen engagiert, dort investiert, der sollte auch von günstigen Zollsätzen profitieren.“

Die Verlegung von Modellen von Deutschland in die USA würde neue Konflikte mit Arbeitnehmern in Deutschland provozieren. So gilt es als unwahrscheinlich, dass die beiden Premiumtöchter ihre aktuellen Modelle aus Deutschland abziehen und in den USA fertigen. Ein Plan sieht vor, zum Ende des Jahrzehnts sehr große Elektro-SUVs von Audi und Porsche gemeinsam zu bauen. Ob zusätzlich auch Modelle mit Verbrennungsmotoren in den USA gebaut werden könnten, wird ebenfalls geprüft. Eine weitere Möglichkeit, die Premiummarken von VW in den USA zu lokalisieren, böte die Pick-up-Marke Scout. In South Carolina – Scouts neuer Heimat – gibt es schon länger Gerüchte, dass sich zu den bereits angekündigten Elektro-Pick-Ups auch ein Audi-Modell gesellen könnte, das in Ingolstadt unter dem internen Codenamen „Hardqore“ läuft.

Eine kurzfristige Möglichkeit wäre es, das Werk in Chattanooga mit drei statt zwei Schichten auszulasten. Doch auch hier gibt es praktische Hindernisse: So bauen Audi und Porsche ihre Fahrzeuge auf deutlich anderen Plattformen als VW. Aufwand und Kosten für das Umsiedeln der aktuellen Elektromodelle seien zu hoch, zusätzlich müssten auch die Zulieferstrukturen in den USA neu aufgebaut werden.

Volkswagen in den USA: Welche Modelle verlagert der Konzern, was wird bald nur noch in Amerika produziert – es wird noch eine spannende Geschichte.

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