Wadephul nach islamistischem Anschlag auf Kirche in Syrien: „Politik der Versöhnung“ notwendig

vor 4 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Außenminister Wadephul äußerte sich zu dem islamistischen Anschlag in Syrien. Allerdings verurteilte er weder explizit den Islamismus, noch rief er zum Schutz von Christen auf. Am Montagvormittag trat er vor die Presse, im Vorfeld des Treffens der EU-Außenminister. Dabei soll es auch um die Situation im Nahen Osten und im Iran gehen. Am Sonntag verübte ein Islamist einen Anschlag auf die griechisch-orthodoxe Elias-Kirche von Damaskus, während dort ein Gottesdienst stattfand.

Dabei starben 22 Menschen. Laut dem syrischen Gesundheitsministerium wurden 63 weitere Personen verletzt. Bei dem Islamisten soll es sich laut syrischem Innenministerium um ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat gehandelt haben. Der Täter schoss auf mehrere Menschen und zündete anschließend einen Sprengstoffgürtel (Apollo News berichtete).

Wadephul sagte, dass man ein Interesse daran habe, dass Syrien sich politisch gut entwickle. „Und politisch bedeutet, dass alle Religionsgruppen und alle ethnischen Gruppen einbezogen werden.“ Der syrische Außenminister habe ihm bei einem Telefonat am 17. Juni versichert, dass die syrische Regierung dieses Ziel verfolge. Im März wurden 750 alawitische Zivilisten bei Racheakten getötet, unter den Tätern sollen auch HTS-Milizen sein, die dem Innen- und Verteidigungsministerium nahe stehen (mehr dazu hier).

Wadephul äußerte sich zum islamistischen Anschlag auf eine Kirche in Syrien. Weder verurteilte er den Islamismus, noch rief er direkt zum Schutz von Christen auf. https://t.co/UozadGjKQ0 pic.twitter.com/S38HYSviF9

— Apollo News (@apollo_news_de) June 23, 2025

Wadephul nehme den Anschlag auf die Kirche mit „großer Besorgnis und großer Trauer“ zur Kenntnis und hoffe, dass die Verletzten schnell genesen. Weiter sagte der deutsche Außenminister: „So etwas darf nicht wieder geschehen. Und in Syrien muss eine Politik der Versöhnung und ein Klima der Versöhnung jetzt einziehen.“ Zu einer solchen Politik fordere er Syrien auf.

Außerdem kündigte er an, dass die EU ihre Syrienpolitik neu ausrichten werde. Wie genau das aussehen soll, ist noch offen. Allerdings hatte die Europäische Union im Mai die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien aufgehoben. Im Januar hatte die EU-Kommission 235 Millionen Euro für humanitäre Hilfe für Syrien bewilligt.

Johann Wadephul kündigte in seinem Pressestatement auch an, dass ein deutsch-syrischer Wirtschaftsrat eingerichtet werden soll, der den wirtschaftlichen Aufbau Syriens unterstützen soll. Die Arbeit dieses Wirtschaftsrates soll vom Auswärtigen Amt koordiniert werden, sagte er, wie n-tv berichtet. Genauere Details sind noch nicht bekannt.

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