
Donald Trump hat das wohl größte politische Comeback aller Zeiten hingelegt: Der Milliardär wird zum zweiten Mal US-Präsident, der Republikaner setzte sich wie 2016 gegen eine Frau durch – damals Hillary Clinton, nun Kamala Harris. 2020 war er auch angetreten, hatte aber gegen Joe Biden verloren. Der Demokrat holte 306 Wahlmännerstimmen, Trump 232 – dieses Wahlergebnis sorgte sofort für Zoff. Trump damals: „Das war der Betrug des Jahrhunderts, und das war das Verbrechen des Jahrhunderts.“
Trump und seine Verbündeten sprachen von einer „großen Lüge“, manipulierten Wahlmaschinen, Wahlbetrug und einer internationalen Verschwörung. Es ging um angeblich doppelt gezählte Stimmen, vermeintliche Briefwahlen von längst Verstorbenen, angeblich gezählte Stimmen von Nicht-Amerikanern. Nichts davon ist bewiesen worden.
Am Tag nach seiner Wahl zum 47. US-Präsidenten feierte auch das Gefühl der geklauten Wahl 2020 ein Comeback: Seine Anhänger posteten im Netz eine brisante Grafik. Sie zeigt die Zahl der Wählerstimmen, nicht die der Wahlmänner. Dabei ist deutlich zu sehen, dass Joe Biden 2020 mit mehr als 81 Millionen Stimmen einen absoluten Rekord aufgestellt hat. Tenor der Beiträge: Ist das wirklich glaubhaft?
Ric Grenell, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland und Trump-Vertrauter, teilte die Grafik ebenfalls: „Die Geschichte wird es schwer haben, dies zu erklären ...“
Collin Rugg (Trending Politics) schrieb auf X: „Können wir jetzt darüber sprechen, wie Biden im Jahr 2020 81 Millionen Stimmen erhielt (die sicherste Wahl in der Geschichte)?“
Auffällig: Nie zuvor haben so viele US-Amerikaner für einen Kandidaten gestimmt, bis zur Wahl 2020 erreichte kein Kandidat 70 Millionen Stimmen. Und: Für Trump haben vor vier Jahren mehr gestimmt als 2024. Trotzdem wurde Biden Präsident. Im Detail: 2020 stimmten 81.268.924 US-Amerikaner für Biden und 74.216.154 für Trump. Enorm: Die Demokraten mobilisierten 2020 offenbar 15,4 Millionen Wähler – so viel mehr stimmten für Biden als für Clinton. Und das, obwohl sie die erste weibliche Präsidentschaftskandidatin einer der beiden großen Parteien war. Wollten wirklich mehr Wähler Joe Biden?
Und die noch wichtigere Frage: Wo sind die Millionen Wählerstimmen hin? Am Tag nach der Wahl 2024 sind fast 90 Prozent der Stimmen ausgezählt. Auf Donald Trump entfielen zu dem Zeitpunkt 72.641.564 Stimmen, auf Kamala Harris 67.957.895. Das sind 13,3 Millionen Stimmen weniger als bei der Biden-Wahl vor vier Jahren.
Damit fällt auch Bevölkerungswachstum als mögliches Argument aus. Ja, zwischen 1988 und 2024 stieg die Zahl der US-Amerikaner von 244,5 Millionen auf rund 345,43 Millionen. Aber es gab nie so einen Ausreißer wie 2020. Da lag die Bevölkerungszahl bei rund 331,4 Millionen, vier Jahre zuvor waren es 323,1 Millionen.
Es gibt also mehr Amis, aber weniger haben demokratisch gewählt. Und das, obwohl die Mainstream-Medien doch so sehr die Trommel für Kamala Harris gerührt haben ...
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