Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin!

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin! Ich darf Hände schütteln, mit wem ich will. Ich darf sogar Linken meine Hand geben. In Duisburg auf dem Schützenfest habe ich tatsächlich Bärbal Bas die Hände geschüttelt, ohne dabei die kindliche Allmachtsphantasie gehabt zu haben, damit der Steigbügelhalter für den Sozialismus zu sein.

Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin! Ich darf Personen einordnen, wie ich will und es begründen kann. Ich darf die sozialistische Ikone Che Guevara als Schwerverbrecher verachten, weil er als Minister in Kuba politische Gegner ermorden ließ. Ich darf Aussagen von Saskia Ludwig gut finden. Ich darf dankbar gegenüber Alice Weidel sein, weil sie am 7.4.2022 im Bundestag eine vorzügliche Rede gegen die allgemeine Impfpflicht hielt und mit dem freiheitsstärkenden Abstimmungsverhalten ihrer Fraktion meine Gedanken an eine Auswanderung aus Deutschland unnötig gemacht hatte. Damit hat diese Frau ein schweres Pfund auf die Waagschale meiner persönlichen Beurteilung gelegt. Natürlich gibt es auch Punkte, wo ich Alice Weidel kritisiere. Ganz normal halt für einen evangelischen Christen, dem die Heiligenverehrung von Menschen fremd ist.

Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin! Ich darf Deutschland lieben. Die deutsche Sprache. Die deutschen Landschaften. Die teilweise großartige deutsche Kultur. Das deutsche Grundgesetz. Die deutsche Wirtschaftskraft, an der ich am Monatsende auf dem Bankkonto partizipiere. Und ich darf alle diejenigen kritisieren, die anfangen zu stottern, wenn es um Liebe zu Deutschland geht und die mein Land herunterwirtschaften und zerstören. Und selbstverständlich darf ich auch die EU in ihrer jetztigen dysfunktionalen Form hassen. Der Hass ist besser als sein Ruf und auch besser als die jetzige EU.

Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin! Ich darf alles mit allem Vergleichen. Äpfel mit Birnen. Birnen mit Glühbirnen. Glühbirnen mit Glühwürmchen. Glühwürmchen mit der DDR. Die DDR mit der jetzigen BRD. Und die jetzige BRD-DDR mit Nazideutschland oder dem Bermuda-Dreieck. Ob diese Vergleiche sinnvoll oder idiotisch sind, hängt ab von der Überzeugungskraft der Vergleichspunkte und nicht von irgendeiner antifaschistischen Schnappatmung; selbst wenn deutsche Gerichte mittlerweile auch dieser Schnappatmung verfallen sind.

Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin! Ich darf staatliche Amtsinhaber an den Pranger stellen. Ich darf den jetzigen Bundespräsidents-Aktivisten kritisieren, den innenminister-abhängigen Verfassungsschutz, das weisungsgebundene Polit-RKI, die Kartellparteien-Klüngelei bei der Wahl der Richter zum Bunderverfassungericht und die Parteien, die sich den Staat zur Beute gemacht haben. Ehre, wem Ehre gebührt. Verachtung, wem Verachtung gebührt. Und wenn die Linken selbst die notwendigste demokratische Kritik „Hetze“ nennen, dann kann ich nur wiederholen: Was bin ich froh, dass ich kein Linker bin!

Die Linke hat sich selber eingesperrt in das Gefängnis ihrer Kontaktverbote und Berührungsverbote. Die Linke hat sich selber festgeklebt in die stickige Besenkammer der Denk- und Sprachsäuberung. Die Linke hat sich im Elfenbeinturm der Arroganz gegenüber Andersdenkenden verstiegen. Natürlich alles im Namen der „Toleranz“ und der „Vielfalt“.

Verstiegenen, die glücklich und selbstverliebt ihre Verstiegenheit vor sich hertragen, werde ich Alternativen kaum schmackhaft machen können. Aber ich möchte alle Gefängniszellen, Besenkammern und Elfenbeintürme hinter mir lassen – frisch, frech und frei. Ich will auf dem weiten Feld der Meinungen kreuz- und querdenken. Ich bin allzeit bereit zum Händeschütteln und zum Dialog mit jedermann.

Was bin ich froh, dass ich ein Kreuz- und Querdenker sein darf!

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