Was für eine unchristliche Union

vor 4 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Sind CDU und CSU im Geiste noch Parteien mit christlichem Ethos? Im Grunde nicht. Moral und Anstand gingen nach der Bundestagswahl endgültig verloren, denn sie werden von zwei Ich-AGs geführt. Die eine heißt Friedrich Merz und die andere Markus Söder.

Christliche Ansprüche wie Demut, Verständnis oder Toleranz kommen bestenfalls noch für ein einseitiges grün dominiertes Weltbild in Frage. Nächstenliebe kennt Möchtegern-Kanzler Merz insofern nur noch für Politiker und Wähler links der Mitte. Auch Bayerns Showmaster Söder hält seine Fahne gern in den Wind, wenn er von links weht. Denn wehe, er weht von rechts.

Beide vorgeblichen Christdemokraten bzw. Christsozialen versagen in ihrem Auftreten vor der politischen Weisheit: „In Zeiten der Krise bauen die Weisen Brücken, während die Narren Mauern errichten.“ Zumindest so viel wusste schon Hollywoods König von Wakanda als Black Panther dem gegenwärtigen Weltgeschehen zu vermitteln.

Doch sind Merz, Söder und ihre führenden SPD-Genossen nur Narren? Im Volk sind da bereits ganz andere, womöglich strafbewährte Titulierungen unterwegs, weil sie 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder ideologische wie undemokratische Brandmauern errichten.

Vor allem in der Ost-CDU breitet sich immer mehr Entsetzen über das schon „diktatorische Auftreten“ von Merz aus. Seine Ankündigung bezüglich seines Amtsbeginns wirkt angesichts des aktuellen CDU/CSU-Niedergangs umso erschreckender: „Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben. Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekommen von uns eine glasklare Ansage: Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an.“

So manch CDU-Mitglied im Osten fühlt sich an das DDR-Regime erinnert. „Fährt dann vor unserem Haus ein dunkelgrüner LO (Lkw) der Polizei vor?“, fragt ein Kreisfunktionär, wenn er mit der Alternative für Deutschland vor Ort in den Kommunen Politik des gesunden Menschenverstands betreibt? Schließlich passiere das immer öfter, weil Probleme wie die unbegrenzte und unkontrollierte Asyleinwanderung so groß sind. Die Zahlen zur Austrittswelle halten die Spitzenfunktionäre noch streng unter Verschluss.

Nach dem größten Wählerbetrug in der Geschichte der Bundesrepublik durch Merz’ gebrochene Wahlversprechen bricht die Union in den aktuellen Umfragen radikal ein, und der Möchtegern-Kanzler ist noch nicht einmal gewählt. Erstmals liegt in dieser Woche in Umfragen die AfD als größte Oppositionspartei im Bundestag vor der Union: Laut INSA liegen beide mit 25 Prozent gleichauf, laut FORSA zieht die AfD mit 26 Prozent an der CDU vorbei.

Merz war bei seinem gebrochenen Wahlversprechen offensichtlich das 8. Gebot egal: „Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.“

Der Umfrageeinbruch ist daher kein Wunder, so unmoralisch wie sich die Unionsführung vor und nach der Bundestagswahl verhält. Mit dem möglichen Koalitionsvertrag haben sich Merz und Söder praktisch der kleinen SPD unterworfen, trotz ihres historisch schlechtesten Wahlergebnisses aller Zeiten (16,4 Prozent). Dafür gibt es für die Sozis zur Belohnung auch noch sieben wichtige Bundesministerien, darunter Finanzen, Verteidigung, Arbeit und Justiz.

Zudem lässt sich die Union noch von der Ex-Ampelpartei der Grünen am Nasenring durch die Manege führen und erpressen. Beispielhaft dafür steht neben den vielen zusätzlichen grünen Klimamilliarden das unchristliche Verhalten von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Die 52-jährige CDU-Politikerin besaß nicht einmal den Mut und Anstand, sich vor ihrer Amtswahl bei der größten Oppositionsfraktion im Bundestag als Kandidatin vorzustellen, weil die Grünen ihr den Antrittsbesuch bei der AfD per Ultimatum förmlich untersagten.

Das mag ja stimmen, aber genauso NGO-haft wie die Kirche stellt sich die Union selber neben SPD und Grünen auf. Auch bei Klöckner tritt so unchristliches Verhalten zu Tage: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“

Und wie sieht das christliche Weltbild der Union aus, wenn es um Krieg und Frieden geht? Auch wenn der schreckliche Überfall Russlands auf die Ukraine in der Welt weitgehend verurteilt wird, gehört Friedensdiplomatie nicht mehr zu den Moraltugenden von CDU-Politikern. Im Gegenteil: Ein Jahr vor dem 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus forderte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter: „Der Krieg muss nach Russland getragen werden. Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden.“ Das Angriffswerk sollen deutsche Taurus-Marschflugkörper in den Händen ukrainischer Militärs mit deutscher Technik-Unterstützung vollbringen. Auf diesen christlichen Gedanken muss man erstmal kommen, 80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion.

Doch solch friedensorientierte Ansinnen sind Christdemokraten wie Kiesewetter offenbar ein Greuel. Lieber unterschreibt er Verbotsanträge gegen die AfD im Bundestag gemeinsam mit Sozis, Linken, und Grünen.

Dazu passt, dass sich auch Sachsens Union, vom Brandmauerwahn getrieben, linksgrünen Parteien unterwirft, um im Landtag genügend Stimmen für Haushalt, Gesetze und Personalien zu bekommen. Wie im Sozialismus ist im Freistaat schon dieses Jahr, also zum 80. Jubiläum, der 8. Mai wieder ein „Tag der Befreiung“. Zwar nicht wie in der DDR ein Feiertag, aber ab sofort ein sächsischer Gedenktag. Auf nachdrücklichen Wunsch, man kann es auch Forderung nennen, bewährter Genossen von den Linken alias PDS alias SED. Selbstverständlich stimmten Ende März bis auf die AfD alle anderen linken Parteien wie SPD, Grüne und BSW zu – wie früher vereint in der Nationalen Front.

Christdemokraten paktieren jetzt auch mit roten Genossen, nicht nur in Sachsen, sondern vor allem auch in Thüringen. Das zeugt doch von hoher Moral, Anstand und Glaubwürdigkeit, oder?

Doch Absagen an ethische Grundsätze hat es schon beim gewaltigen Bruch von Wahlversprechen durch Friedrich Merz gegeben. Da kommt es jetzt wohl auf den ein oder anderen mehr auch nicht an. Aber: Kann der Mensch durch solch unmoralisches Handeln an der Ausführung von Gottes Willen mitwirken? Das sollten sich viele Christdemokraten lieber fragen.

Für viele geht es ohnehin nicht in den Himmel: Sicher in der Hölle sehen viele Wessis wahrscheinlich die renitenten Ossis, die bösen AfD-Wähler. Doch ständige Höllenqualen ist man im Osten gewohnt. So wird die meisten der Einzug in die Ost-Hölle nicht schocken. Denn dort brennt kein heißes Feuer mit grünem Wasserstoff wie im Westen. In der Ost-Hölle genießt man nur dessen Abwärme, und lässt bei Wein und Bier den lieben Gott einen guten Mann sein. Denn: Entweder kommen kein Gas und keine Kohle aus Russland oder die Öfen sind kaputt oder keiner kann sie reparieren oder es gibt keinen Anzünder oder irgendein anderes Problem.

Nur: Hier in die Ost-Hölle lassen wir den Merz nicht rein, der will ja Koch sein, und in der Küche ist es, wie im Reich des West-Teufels, höllisch heiß.

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