
Bei einem mutmaßlich antisemitischen Anschlag in Washington, D.C., sind am Mittwochabend zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich unweit des Lillian and Albert Small Capital Jewish Museum im Herzen der US-Hauptstadt, wie die US-Ministerin für Heimatschutz, Kristi Noem, auf der Plattform X mitteilte.
„Wir ermitteln mit Hochdruck und bemühen uns, weitere Informationen bereitzustellen. Bitte beten Sie für die Familien der Opfer“, schrieb Noem. „Wir werden diesen abscheulichen Täter zur Rechenschaft ziehen.“
Nach Angaben von Tal Naim Cohen, Sprecherin der israelischen Botschaft, wurden die beiden Opfer „aus nächster Nähe“ erschossen. Weitere Einzelheiten zur Tat oder den Hintergründen wurden zunächst nicht bekannt.
Die örtliche Polizei bestätigte am Mittwochabend, dass sie wegen Schüssen im Bereich der 3rd Street und F Street Northwest ermittele – genau in der Nähe des jüdischen Museums. Laut dessen Website widmet sich die Einrichtung der Geschichte und dem Leben der jüdischen Gemeinschaft in der Region Washington.
Zum Zeitpunkt des Angriffs fand im Museum eine besondere Abendveranstaltung statt: ein Empfang für junge Diplomaten, organisiert vom American Jewish Committee. Ziel des Treffens war es, junge jüdische Berufstätige mit Mitgliedern der diplomatischen Gemeinschaft in Washington zusammenzubringen, um „Einheit zu fördern und das jüdische Erbe zu feiern“, wie aus der Einladung hervorging.
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. In einem Beitrag auf X schrieb er: „Die tödlichen Schüsse vor der Veranstaltung im jüdischen Museum in Washington, D.C., sind ein abscheulicher Akt antisemitischen Terrors.“
Ob der Angriff direkt mit der Veranstaltung oder den dort anwesenden Gästen in Zusammenhang steht, blieb zunächst unklar. Die Ermittlungen dauern an. Die Tat löste international Bestürzung aus – vor allem angesichts der sensiblen diplomatischen Verbindungen und der angespannten Lage im Nahen Osten.