
Das Online-Format WDR for you, das sich gezielt an Flüchtlinge richtet, hat in dieser Woche ein arabischsprachiges Video veröffentlicht, in dem erklärt wird, wie Empfänger von Bürgergeld zusätzliche staatliche Leistungen für ihre Kinder erhalten können. Konkret geht es dabei um das sogenannte „Bildungs- und Teilhabepaket“ (BuT) – eine staatliche Leistung für die Kinder von Empfängern von Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Es soll Kinder und Jugendliche bei der Finanzierung von Schulmaterialien, Schulausflügen, Lernförderung, Mittagessen, dem Schulweg und kulturellen oder sportlichen Freizeitaktivitäten unterstützen. In dem knapp einminütigen Beitrag wird Schritt für Schritt erläutert, welche Ansprüche es im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets gibt und wie diese beim Jobcenter geltend gemacht werden können.
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Das Video beginnt mit der Schilderung einer Mitarbeiterin einer Berliner Flüchtlings-Beratungsstelle: „Familien, die Sozialhilfe bekommen, wissen häufig nicht, dass auch ihre Kinder Anspruch darauf haben, Unterstützung zu bekommen, weil die Informationen sie nicht erreichen.“ Im Detail erklärt die vom WDR interviewte Mitarbeiterin dann, wie Anspruchsberechtigte an die jeweiligen finanziellen Leistungen gelangen können. Für das Mittagessen in Kindergarten und Schule könne man etwa beim Jobcenter eine Kostenübernahme beantragen.
Ebenso seien auch sämtliche Kosten für Busfahrten, Schulausflüge und Klassenfahrten in dem Sozial-Paket mitinbegriffen. Im Anschluss gibt es dann für Nachhilfe und Lernmaterialien zahlreiche Tipps und Hinweise: Für Schulmaterialien stehen jedem Kind pro Jahr demnach 195 Euro zu – „130€ im August und 65€ im Februar.“ Auch für Freizeitangebote ist gesorgt: „Egal, ob Fußball, Basketball oder Schwimmen – auch das ist abgedeckt“, heißt es abschließend.
Debatten um Videos wie dieses, die als Aufforderung, die staatlichen Sozialleistungen in Deutschland maximal auszuschöpfen, gab es bereits in den vergangenen Wochen: So hat die Bundesagentur für Arbeit erst nach öffentlicher Kritik entschieden, ihre Bürgergeld-Broschüre künftig nur noch auf Deutsch zu veröffentlichen. Zuvor war das Informationsmaterial auch auf Arabisch erhältlich gewesen (Apollo News berichtete).
Zudem hatte der WDR erst zu Beginn des Jahres in seinem Flüchtlings-Format WDR for you in einem weiteren Beitrag auf Arabisch über die jüngste Wohngeld-Erhöhung informiert – ebenfalls mit detaillierten Hinweisen für Antragsteller (Apollo News berichtete). Der Umstand, dass ein Großteil der Inhalte von WDR for you für den überwiegenden Großteil der Gebührenzahler, die das Format schließlich finanzieren, aufgrund der Sprache gar nicht zugänglich ist, scheint den Sender nicht zu bekümmern.