Diese Website erklärt Muslimen, wie sie ihr Bürgergeld islamkonform anlegen können

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Die Plattform „HalalCheck4u.de“ hilft Muslimen, ihre Finanzen gemäß islamischer Prinzipien zu gestalten und ein halal-konformes Leben zu führen. Das Unternehmen bietet eine kostenlose Finanzberatung an, die als „Halalcheck“ bezeichnet wird. Bestehende Finanzprodukte wie Girokonten oder Sparverträge werden auf ihre Vereinbarkeit mit den islamischen Grundsätzen geprüft.

„Zinsen sind haram.“ – mit diesen Worten wirbt die Instagram-Seite von HalalCheck4u.de dafür, nach den Prinzipien des Korans zu sparen und zu investieren. Als problematisch werden beispielsweise Sparbücher, Girokonten, Bausparverträge oder Lebensversicherungen angegeben. Selbst Empfänger von Bürgergeld sollen laut Werbung investieren können – immer mit vermeintlichem Bonus, dies „halal“ tun zu können.

Brisant: Die Seite spricht gezielt Bürgergeldempfänger an. Wörtlich heißt es in einem Instagram-Post: „Bürgergeld und trotzdem investieren?“ Auf dem zugehörigen Foto hält eine zufrieden schauende Frau mit Kopftuch eine Geldmünze in der Hand. Die Antwort: „Ja, das geht! So kannst du es halal nutzen.“

Auf einem anderen Bild zeigt ein Mann mit Takke (Gebetskappe) den Tauhid-Gruß mit erhobenem Zeigefinger (den beispielsweise ISIS-Terroristen zeigen) mit der Aufschrift „Darf ich investieren?“ Die Antwort ist auch hier: „Ja, Hauptsache halal.“

(Quelle: https://www.instagram.com/halalcheck4u.de/)

Die Seite gibt auch Tipps, um ohne Kürzungen des Bürgergelds durch den Vermögensfreibetrag zu sparen und vor allem: zu investieren. Muslimische Bürgergeldempfänger scheinen hierfür also ausreichend Geld zu besitzen. Der Vermögensfreibetrag liegt bei 40.000 Euro. Solange man unter dieser Grenze bleibt, werden keine Bürgergeld-Bezüge gekürzt, so die Instagram-Seite. Für jede weitere Person im Haushalt würde dieser nochmals um 15.000 Euro steigen.

Wer „halal“ „sparen“, „investieren“ oder „Geld online verdienen“ möchte, muss Teil der „Halal Community“ werden. Gewinne durch Investitionen seien hierbei erlaubt, Hauptsache keine Zinsen, kein Glücksspiel und keine verbotenen Branchen.

Um Teil der Community zu werden, muss man sich einem „HalalCheck“ in Form einer persönlichen Beratung unterziehen – online oder vor Ort. Der Test sei kostenlos, so die Seite, vor dem Termin muss man jedoch eine Sicherheitszahlung in Höhe von 39,90 Euro hinterlegen, welche nach erfolgtem Termin zurückerstattet werde. Der Antrag wird geprüft und „Halalcheck-Absolventen“ können sich anschließend für die Aufnahme in die „Halalcheck-Community“ bewerben. Nach erfolgreicher Aufnahme unterstützt die Community ihre Mitglieder bei Investitionen und Verträgen und bietet islamkonforme Alternativen. Darüber hinaus können Produkte wie Autos oder iPhones direkt über die Plattform auf Raten erworben werden.

Sollte ein Mitglied sich etwas momentan nicht leisten können, suche die „Halal Community“ aktiv nach Lösungen und Hilfestellungen. Auf der Webseite wird außerdem betont, dass erstmals „halal“ geführte Finanzen „Frieden und Segen“ ins Leben und in die Familie bringen sollen.

(Quelle: https://www.instagram.com/halalcheck4u.de/)

Laut der Webseite seien 95 Prozent der Muslime von Haramverträgen betroffen. Aus der Website wird aufgelistet, was alles haram (verboten) sei – beispielsweise Sparbücher, Girokonten und Bausparverträge. Ohne Mitgliedschaft in der „Halal Community“ bleibt allerdings unklar, wie man sein finanzielles Leben ohne diese Produkte halal (rein) gestalten kann.

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