Wegen Stromausfall: Vier Menschen kommen in Spanien ums Leben

Infolge des Blackouts kamen in Spanien insgesamt vier Menschen um. Deren Tod steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Stromausfall. Drei hiervon sind in Taboadela: Die beiden älteren Eltern und ihr Sohn starben an einer Kohlenmonoxidvergiftung, nachdem sie einen benzinbetriebenen Generator genutzt hatten, um ein Beatmungsgerät mit Strom zu versorgen. Die Abgase des Generators sammelten sich offenbar unbemerkt im Haus und führten zum tragischen Tod der Familie. Während des Stromausfalls ist darüber hinaus in Madrid eine Frau in ihrer Wohnung ums Leben gekommen. Sie hatte eine Kerze angezündet, was in der Folge einen Brand auslöste.

Die Ursache für den folgenschweren Stromausfall wird weiterhin untersucht. Sowohl der spanische Netzbetreiber als auch die portugiesische Regierung schließen nach aktuellem Stand eine Cyberattacke als Auslöser aus. Die spanische Justiz hat dennoch eine Voruntersuchung wegen des Verdachts auf „Computer-Sabotage“ eingeleitet. Der portugiesische Ministerpräsident Luis Montenegro hat als Reaktion auf den Stromausfall eine Untersuchung auf EU-Ebene gefordert. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez kündigte Reformen an, um künftig vergleichbare Vorfälle zu verhindern.

Der landesweite Blackout hatte am Montag ganz Spanien und Portugal lahmgelegt und führte zu massiven Verkehrsproblemen sowie zum Ausfall von Telekommunikationssystemen. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren zeitweise betroffen. In Spanien musste infolge des Stromausfalls der Bahn- und Fährverkehr im ganzen Land eingestellt werden.

In Madrid wurden Teile der U-Bahn evakuiert, nachdem der Strom ausgefallen war. Einsatzkräfte berichteten, dass sie rund 35.000 Fahrgäste aus Zügen und U-Bahn-Stationen retten mussten, die dort festsaßen. Der Ausfall zahlreicher Ampeln führte zu langen Staus, während viele Flüge gestrichen oder verspätet waren. Auch Geldautomaten funktionierten nicht mehr. Krankenhäuser stellten auf Notbetrieb mit Generatoren um, und viele Menschen in Spanien und Portugal konnten nicht arbeiten, da auch Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen waren.