Wegen Kontaktschuldvorwürfen aus dem Verein gemobbt

vor etwa 4 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die Demontage unserer Demokratie schreitet scheinbar weiter unaufhaltsam voran. Im Folgenden erfahren Sie, was Ihnen passieren kann, wenn Sie sich als junger Mensch für technologischen Fortschritt in Deutschland engagieren, aber sich bei Ihnen dann die vermeintlich „Falschen“ als Unterstützer melden.

So geschehen im Emsland, wo jahrzehntelang die deutsche Hightech-Magnetbahn Transrapid auf ihrer einstigen rund 32 Kilometer langen Teststrecke mit gut 400 Stundenkilometern ihre Runden drehte. Jetzt ist sie stillgelegt, aber noch vorhanden. Doch ein Förderverein will nicht nur die Historie der Magnetschnellbahn bewahren, sondern sich auch für die weitere Anwendung des Transrapids in Deutschland einsetzen.

Was ist hoch im Norden passiert? Seit 2021 gehört David Harder als Gründungsmitglied dem Förderverein Transrapid Emsland e. V. an. Schon mit 15 ist er sogar einer der ersten Initiatoren im Jahr 2019. Der heute 21-jährige war bislang vor kurzem noch Vorstandsmitglied. Von März 2024 bis März 2025 erfolgte durch David Harder der Start und die Durchführung einer bundesweiten Petition für die Rückkehr des Transrapid in Deutschland über OpenPetition. Das Ergebnis: rund 62.000 Unterschriften.

Danach schrieb Harder alle Bundestagsfraktionen an, ob sie Interesse an der Übergabe der technologiefreundlichen Petition von 62.000 Bürgern hätten. Die sogenannten demokratischen Parteien im höchsten deutschen Parlament zeigten jedoch kein Interesse bzw. antworteten erst gar nicht. Nur eine Bundestagsfraktion erklärte sich zur Annahme der Petition bereit – die der Alternative für Deutschland.

Nicht einmal die sich gern konservativ gebende und technologiefreundliche CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann aus dem Wahlkreis der Transrapid-Teststrecke im Emsland wollte von der Bürger-Petition für die Magnetbahn etwas wissen, obwohl sie zudem noch persönlich angeschrieben wurde. Dabei hat sie sich lange Zeit für den Transrapid engagiert. Ein einzelner SPD-Bundestagsabgeordneter wie Ruppert Stüwe aus Berlin zeigte hingegen zunächst kurz Interesse, sprang dann aber wieder schnell wieder ab.

Betrachtet man jedoch die noch kommenden Folgen für den jungen Technologiefan, war es offensichtlich die vermeintlich „falsche“ Bundestagsfraktion, die die Petition annehmen wollte.

In einer Mitteilung auf der privaten Online-Plattform von David Harder magnetbahn.de war zu lesen: „Am 27. Juni 2025 wurde das erste bundespolitische Zeichen zur Wiederaufnahme der politischen Debatte um den Transrapid gesetzt: Mitglieder des Deutschen Bundestages aus der Fraktion der AfD, darunter Vertreter des Verkehrs- und Petitionsausschusses, nahmen in Berlin ein umfassendes Petitionspaket entgegen. Es enthält ein Positionspapier, 61.926 Unterschriften sowie fast 18.000 Kommentare von Bürgern, die sich für eine zukunftsfähige Hochgeschwindigkeitstechnologie einsetzen.“ Mehr als 1.000 Seiten, seien in einem formellen Übergabeakt an die Abgeordneten überreicht worden.

Selbst die Aufklärung in der Magnetbahn-Mitteilung über die Hintergründe des Desinteresses der anderen Fraktionen wird Harder später nicht schützen: „Die Aktion war nicht exklusiv für eine Partei vorgesehen: Im Vorfeld wurden sämtliche im Bundestag vertretenen Fraktionen sowie alle Mitglieder des Verkehrs- und Petitionsausschusses – über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg – angefragt, sich an einer Übergabe zu beteiligen. Die Resonanz war ernüchternd: Während viele überhaupt nicht reagierten oder absagten, zeigte (neben einem einzelnen SPD-Abgeordneten) nur die AfD geschlossen Bereitschaft zur Annahme der Petition mit mehreren Abgeordneten.“

Auch das offene Bekenntnis zur Neutralität konnte offensichtlich linke Aktivisten von Netz-Angriffen nicht abhalten: „Vorwürfe parteilicher Nähe weist magnetbahn.de als politisch neutrale Plattform strikt zurück und bittet, von weiteren Hassnachrichten und Beleidigungen per E-Mail oder Social-Media abzusehen.“

Bereits am 28. Juli verhängte der Fördervereinsvorstand Sanktionen gegen sein Gründungsmitglied wegen angeblicher „AfD-Zusammenarbeit“. Der 21-Jährige wurde von all seinen Funktionen im Vorstand entbunden. Pluralität und Weltoffenheit haben eben ihre Grenzen, denn es gibt sie nur noch im politischen Spektrum links der Mitte. Wer sich im woken Korridor nicht bewegt, wird stigmatisiert, verfolgt und gemobbt.

Es folgten für Harder daher der Entzug sämtlicher Aufgaben im Verein zum Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellung und Besucherzentrum, sowie für den Förderverein zu sprechen.

Außerdem:

Trotz offizieller Ablehnung empfängt das junge Gründungs- und Vorstandsmitglied David Harder am 1. August souverän die Bundestagsabgeordneten Maximilian Kneller, Stefan Henze und Olaf Hilmer sowie den Landtagsabgeordneten mit iranischen Wurzeln Omid Najafi privat. Er gibt ihnen eine Führung auf dem Außengelände zusammen mit zwei weiteren Vereinsmitgliedern. Demokratie ist, wenn man tolerant und gesprächsbereit ist.

Der Vereinsvorstand hingegen lässt die AfD-Parlamentarier nicht einmal ins Gebäude des Besucherzentrums in Lathen, obwohl andere Gäste am selben Tag Zutritt erhalten. David Harder und die zwei anderen aktiven Mitglieder verlassen nun aus Protest den Verein wegen Ausgrenzung durch den Vorstand und Mobbing von anderen Mitgliedern, wie sie Tichys Einblick berichten. Die politische Verfolgung der engagierten Fördervereinsmitglieder im neuen Deutschland ist erschreckend.

Im Ergebnis bleibt die AfD-Fraktion im Bundestag jetzt die Einzige, die für die Widerbelebung des Transrapid eintritt, die eine Petition ernst nimmt und dies mit ihrem Besuch vor Ort auch gezeigt hat. Die anderen Bundestagsfraktionen, die so gern die Demokratie hochhalten, sind vor einem Bürgervotum mit 62.000 Unterschriften einfach abgetaucht. Jeder blamiert sich so gut er kann.

AfD-Bundestagsabgeordneter Maximilian Kneller vermutet auch die CDU hinter den Intrigen. „Die Hetzjagd von CDU-Politikern auf David Harder richtet sich gegen einen engagierten Streiter für den Transrapid. Sie zeigt die zerstörerische Engstirnigkeit des CDU-Vorstands,“ erklärt Kneller im Gespräch mit Tichys Einblick die Hintergründe aus seiner Sicht. Dabei sei die Transrapid-Technologie eine umweltfreundliche und sichere Ergänzung für unseren maroden Schienenfernverkehr.

Auch sein Kollege im Verkehrsausschuss des Bundestages Stefan Henze schließt sich gegenüber Tichys Einblick der Kritik an: „Die AfD verurteilt den skandalösen Umgang des Fördervereins Transrapid Emsland mit David Harder, dem Gründungsmitglied und Motor hinter dem Transrapid-Förderverein, aufs Schärfste.“ Trotz seiner erfolgreichen Arbeit – Gründung von magnetbahn.de und einer Petition mit 62.000 Unterschriften – werde das Fördervereinsmitglied Harder gemobbt und seiner Aufgaben entbunden, was nun zu seinem Austritt führt.

„Nach knapp vier Jahren aktiver Mitarbeit habe ich mich dazu entschlossen, meine Mitgliedschaft im Förderverein Transrapid Emsland e.V. satzungsgemäß zum 31. Dezember 2025 zu beenden“, erklärt Harder enttäuscht auf magnetbahn.de. „Wo Mobbing geduldet, und Engagement bestraft wird, ist kein konstruktives Arbeiten mehr möglich.“ All das in einem Förderverein für Hochtechnologie, den er als Jugendlicher mitgegründet hat. Jetzt muss er noch seinen Schlüssel abgeben.

So macht Brandmauerpolitik engagiertes Auftreten für fortschrittliche Technologien in Deutschland kaputt. Die CDU spielt dabei noch die treibende Kraft, wenn das Einheitskanzler und Parteichef Helmut Kohl wüsste.

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