
Die Europäische Kommission wirbt mit einem neuen Fonds um Forscher aus der ganzen Welt. Von 2025 bis 2027 sollen insgesamt 500 Millionen Euro ausgegeben werden, wie die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag ankündigte. In ihrer Rede auf der Konferenz „Choose Europe for Science“ in der Sorbonne-Universität sagte sie: „Leider wird, wie Ihre Diskussionen heute gezeigt haben, die Rolle der Wissenschaft in der heutigen Welt infrage gestellt.“
Weiter sagte sie: „Die Investition in eine freie und offene Grundlagenforschung wird infrage gestellt. Was für eine gigantische Fehlkalkulation.“ Eine Anspielung auf Donald Trump, der antisemitischen Praktiken an US-Elite-Universitäten den Kampf angesagt hat, und Diversitätsprogramme nicht weiter fördern will (Apollo News berichtete). Von der Leyen führte weiter aus, dass Wissenschaft wichtig sei, um bedeutende Themen wie den Klimawandel, neue Technologien oder Gesundheit anzugehen.
Man müsse für eine Wissenschaft einstehen, die universell sei und von der ganzen Menschheit geteilt werde. „Wir können uns alle darauf einigen, dass die Wissenschaft keinen Pass, kein Geschlecht, keine ethnische Zugehörigkeit und keine politische Partei kennt“, sagte sie. Die Europäische Union wirbt mit höheren Vergütungen und längeren Verträgen.
Des Weiteren plant die EU-Kommission, dass die Mitgliedstaaten bis 2030 drei Prozent des BIPs für Forschung ausgeben sollen. Einreiseverfahren sollen beschleunigt werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron war auf der Konferenz ebenfalls anwesend. Er wandte sich direkt an US-amerikanische Forscher: „Wenn Sie die Freiheit lieben, kommen Sie und helfen Sie uns, frei zu bleiben, hier zu forschen. Helfen Sie uns, besser zu sein, in unsere Zukunft zu investieren.“
Weiter sagte er: „Wir glauben nicht an ein Entscheidungsmodell, das nur auf dem Diktat einiger weniger beruht.“ Frankreich wird ebenfalls 100 Millionen Euro beisteuern, damit Wissenschaftler nach Europa kommen, wie Politico berichtete. „Niemand hätte sich vor ein paar Jahren vorstellen können, dass eine der größten Demokratien der Welt Forschungsprogramme mit der Begründung abschaffen würde, dass das Wort Vielfalt in ihren Programmen vorkommt“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angesichts dessen.