„Weil ich heute unter Migräne leide“: Reichinnek läuft bei Lanz komplett auf

vor etwa 2 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

Am Dienstagabend kam es in der ZDF-Sendung Markus Lanz zum Eklat zwischen dem Moderator und der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek. Zu Beginn der Sendung hatte Lanz die Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion noch freundlich als beliebteste Politikerin Deutschlands vorgestellt. Angesprochen auf die künftige Kabinettsbesetzung durch die Union und die Wahlkampfthemen der Linken kam es dann aber zum Wortgefecht.

Vor allem mit einer Kampfansage an steigende Mieten und der Forderung nach bezahlbarem Wohnraum hatte die Linke im Wahlkampf die Stimmen junger Wähler für sich gewinnen können. Bei Lanz konnte Reichinnek dann jedoch nicht beantworten, wie viele Mietwohnungen es in Deutschland gibt. Das wollte der Moderator deswegen wissen, weil er versuchte, Reichinnek über den von der Linken geforderten Mietpreisdeckel zu befragen.

Das wusste Reichinnek aber nicht – „weil ich nicht jede Zahl parat habe und weil ich heute unter Migräne leide und es mir sehr leid tut, wenn ich dann jetzt diese Schulabfrage nicht beantworten kann“, warf sie schnippisch ein. Lanz klärte auf: Es gebe in Deutschland 23 Millionen Mietwohnungen. Reichinnek wiederum argumentierte, die Mietsituation würde Menschen betreffen, da sei es „gerade egal, ob es zehn, 20 oder 50 Millionen Wohnungen betrifft.“

Lanz ging zu seiner nächsten Frage über: „Wie viele von diesen vermieteten Wohnungen halten institutionelle Großkonzerne und wie viele halten Kleinsparer?“ Auch hier konnte Reichinnek keine Zahl nennen, merkte jedoch an, sie wüsste, dass „die Großkonzerne an vielen Stellen nicht diese Masse haben“. Es seien außerdem nicht nur die Großkonzerne, die „abzocken. Es sind natürlich auch die Vermieter, die nur eine geringe Wohnungsanzahl haben. Und die sind natürlich genauso verantwortlich dafür, dass die Mieten immer weiter steigen“.

Lanz hakte noch einmal nach. „Das Problem ist doch“, setzte Reichinnek an, „wenn es Kleinsparer machen, ist doch auch die Frage, auf wessen Kosten machen sie das. Und wenn sie das mit Mieten machen, die deutlich überhöht sind“, dann sei das „auch problematisch“. Und diese Wohnungsbesitzer sind ihrer Vorstellung nach dann „natürlich“ auch vom Mietendeckel betroffen.

Auch auf die zweite Nachfrage fand Reichinnek keine Antwort, weshalb Lanz die Zahl selbst nannte: 60 Prozent der Wohnungen würden Kleinsparern gehören, „weil sie fürs Alter vorsorgen wollen“, erklärte der Moderator. Es sei jedoch ein Unterschied, ob Personen ihre Wohnung kaufen würden, um im Alter keine Miete mehr zu bezahlen, oder ob die Wohnungen vermietet werden sollen, warf Reichinnek ein – Lanz gab ihr Recht.

„Die Frage ist ja auch: Warum müssen Menschen sich Wohneigentum kaufen, warum stärken wir nicht die gesetzliche Rente?“, gab sie außerdem zu bedenken. Das ließ der Moderator so stehen, erklärte aber auch, die durchschnittliche Rendite für Wohneigentum liege „irgendwo zwischen 2,5 und 3,5 Prozent“. Darauf würden dann noch Steuern entfallen. „Sind das böse Miet-Haie, über die wir hier reden? Müssen wir die mit einem Mietendeckel bestrafen? Oder sind das Leute, die tüchtig waren, die gearbeitet haben, die sich eine Wohnung erarbeitet haben?“, fragte Lanz kritisch.

GANZ WICHTIGE 4 Minuten: #Lanz zerlegt die links-extreme Heidi Reichinnek komplett – und das beim IHREM Thema 'Mieten'! Sie hat keine Ahnung, ist eine Ricarda Lang 2.0, kennt keine Fakten und verbreitet puren Links-Populismus. Unbedingt liken und überall teilen 👇🙏 pic.twitter.com/AVgjJxrIhG

— Anna Nina (@annaninii) April 29, 2025

Unmittelbar vor der Befragung von Reichinnek hatte der Moderator bereits in Erfahrung bringen wollen, wer mit Mietwohnungen noch Geld verdienen würde, wenn das Linken-Vorhaben, die Mieten sechs Jahre lang nicht zu erhöhen, umgesetzt werden würde. „Ach, gerade verdienen ja wirklich einige wenige wirklich verdammt viel Geld damit“, antwortete Reichinnek und antwortete auf Nachfrage von Lanz: „Großkonzerne wie Vonovia zum Beispiel.“

Das ließ der Moderator jedoch so nicht stehen: Vonovia habe im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro Verlust gemacht, im Jahr davor seien es sieben Milliarden Euro gewesen. Reichinnek ließ sich ihr Argument dadurch aber nicht kaputtmachen: „Es ist ja nicht so, dass dieser Konzern jetzt irgendwie krankt.“

Darf ich vorstellen: Die links-extreme Heidi Reichinnek, beliebteste Politikerin Deutschlands 🙃 Und, die inkompetenteste Politikerin Deutschlands 👇 #Lanz pic.twitter.com/qCqD9aiQ8O

— Anna Nina (@annaninii) April 29, 2025

„Es kann nicht sein, dass Mieten einfach ein Teil der Privatwirtschaft werden, wo sich da Leute austoben können“, meinte Reichinnek an anderer Stelle und bezeichnete die zuvor von Lanz immer wieder als Argument eingebrachten privaten Wohnungseigentümer außerdem als „ominöse Kleinsparer“. Denn die Frage sei, wer sich heutzutage überhaupt noch Wohneigentum leisten könnte. Vielmehr müssten die Mieten eingefroren und in den sozialen Wohnungsbau investiert werden.

Auch Lanz war in der Sendung zuvor zum Befragten geworden: Als Reichinnek bezüglich der Besetzung des Kabinetts zu bedenken gab, „man hat schon das Gefühl, man musste irgendwie nehmen, was man so kriegen kann“, fragte der Moderator ungläubig: „Im Ernst jetzt?“. Reichinnek bezeichnete die Wahl von Wolfram Weimer zum Kulturbeauftragten der Bundesregierung als „besonders schockierend“. Ihre Kritik: „Was hat der denn mit Kultur zu tun?“ Lanz verteidigte den Cicero-Gründer und ehemaligen Redakteur für beispielsweise Welt und Frankfurter Allgemeine Zeitung.

„Das ist ein kluger Mann“, urteilte Lanz. „Müssen Sie das jetzt sagen, oder?“, antwortete Reichinnek. „Bitte was?“, sagte der Moderator schockiert. „Das ist doch nicht Ihr Ernst jetzt hier! (…) Ich muss hier überhaupt gar nichts sagen, ich bitte Sie!“ Reichinnek bezeichnete es überdies als „mutig“, dass Jens Spahn der neue Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Union werden soll, „vor allem auch nach den Äußerungen vor einigen Tagen, dass er die AfD normalisieren will“ – Spahn hatte jedoch für einen anderen Umgang, keine Normalisierung geworben. Das gab auch Lanz zu bedenken.

In der Sendung, in der auch die stellvertretende Chefredakteurin des Spiegels, Melanie Amman, der ehemalige VW-Vorsitzende Herbert Diess sowie der Journalist Elmar Theveßen zu Gast waren, ging es des Weiteren um den Krieg in der Ukraine und die Zollpolitik von Donald Trump.

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