
Am Dienstag berichtete Apollo News über die Kampagne des Freibads in der nordrhein-westfälischen Stadt Büren, die sich gegen sexuelle Übergriffe an Kindern richtet. Nach der Berichterstattung hat die Tagesschau auf Instagram Bilder aus dem Freibad veröffentlicht, in denen die Plakate der Aktion, die unter dem Slogan „Sommer Sonne Sicherheit“ Kampagne macht, gezeigt wurden.
Ein Plakat zeigt ein Bild, in dem eine erwachsene weiße Frau in einem Schwimmbecken einen kleinen Jungen mit dunkler Hautfarbe und einer Beinprothese am Hintern anfasst. Diese Handlung wird betitelt mit: „Stopp! Grabschen verboten!“ Unter dem Bild ist das Maskottchen der Kampagne gezeichnet: Eine Schildkröte mit dem Namen „Tiki“.
In einer Sprechblase führt Tiki, offensichtlich an Kinder gerichtet, aus: „Niemand darf dich ohne dein Einverständnis einfach anfassen. Wenn du dich unwohl fühlst, hast du das Recht, dir Hilfe zu holen! Sag meinen Namen: Tiki!“. Die Kampagne richtet sich an Kinder und Jugendliche, um sie für das Thema sexuelle Gewalt und Übergriffe zu sensibilisieren.
Auf einem anderen Plakat ist eine Szene aus einer Umkleidekabine abgebildet: Ein weißer junger Mann steht dabei vor einer schwarzen Frau, die ihn entsetzt anblickt und sich mit einem Handtuch bedeckt. Schildkröte Tiki kommentiert die Szene: „Nimm Rücksicht; wenn du in der Umkleidekabine bist.“
Inhalt der Kampagne sind nicht nur zahlreiche Flyer oder, wie oben zu sehen, Plakate, sondern auch „kreativ gestaltete Freibadwände“, wie das Westfalen-Blatt berichtet. Wie auch auf dem Plakat beworben, können sich Kinder mit dem Codewort „Tiki“ bei Übergriffen an Erwachsene wenden. Um auf das Codewort zu kommen, wurde ein Namenswettbewerb mit rund 125 Teilnehmern durchgeführt.
In ganz Deutschland werden mittlerweile zunehmend Kampagnen wegen Gewalt in Schwimmbädern gestartet. Im brandenburgischen Finsterwalde schlägt das Freibad etwa wegen fehlender Aufsicht von Kindern durch die Eltern Alarm und hat deshalb eine Kampagne in den sozialen Medien gestartet. Darin werden die Eltern dazu aufgerufen, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen.
Während immer mehr Bäder realitätsferne Kampagnen starten, eskaliert in deutschen Freibädern die Gewalt. Besondere Aufmerksamkeit erhielt etwa ein Fall aus dem hessischen Gelnhausen: Dort hatten rund vier Syrer im örtlichen Freibad neun Mädchen „am ganzen Körper angefasst“ (mehr dazu hier). Es gibt immer mehr Fälle von sexuellen Übergriffen und Massenschlägereien oder Angriffen auf das Schwimmbadpersonal (mehr dazu hier und hier).