
Das geheime Dossier des Verfassungsschutzes über die AfD war ein übel anti-demokratisches und offenkundig politisches Machwerk, mit dem die (einst) Mächtigen versuchen wollten, die größte Oppositionspartei zu verbieten. Der perfide Plan darf als gescheitert gelten, weil Medien wie NIUS das Gutachten öffentlich machten und als dünne Suppe enttarnten. Der allmächtige Staat – gescheitert an neuen machtkritischen Medien.
So manches im Gutachten war nicht rechtswidrig und nicht rechtsextrem, aber eben doch etwas, was Konservative niemals sein sollten: unanständig. Und unsympathisch. Und unappetitlich. In Teilen der AfD existiert eine zutiefst unangenehme und stolz gepflegte Kunstform, zum Beispiel über Ausländer so zu sprechen, dass man sich gerade noch so ins formal Nichtrassistische flüchten kann, obwohl jeder weiß, was gemeint ist.
Die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla haben das zum Anlass genommen, eine neue Sprache in der AfD anzumahnen, besonders im Parlament. Wie dringend notwendig das ist, zeigt ein Social-Media-Post der AfD-Bundestagsabgeordneten Nicole Höchst.
AfD-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla
Am Dienstag verbreitete Höchst ein Bild, auf dem zwei Männer in arabischen Gewändern neben einem Gülletransporter stehen. Daneben steht der Satz: „An alle Moslems in Deutschland: Was immer du auch isst, es ist mit Schweinescheiße gedüngt.“
Den Post garnierte Höchst noch mit ihrem eigenen Foto. Höchst beschäftigt sich politisch mit den beiden bürgerlichen Kernthemen Glaube/Kirche und Bildung. Um es so zu sagen, dass auch Nicole Höchst es versteht: Wenn man mit diesen Themen in bürgerlichen Kreisen punkten will, könnte man sich selbst kaum mehr mit Gülle übergießen als Nicole Höchst. Sie hat aus ihrem Herzen eine Jauchegrube gemacht.
In der Logik der Politik kann es für solche abstoßenden (ja, im Sinne des Wortes mögliche Wählermassen von der Partei abstoßenden) Worte nur eine denkbare Sanktion geben: Raus aus allen Parteiämtern und -funktionen, Ende der innerparteilichen Karriere. Eine Partei, die sich nicht selbst aufräumen kann, wird niemals das Land aufräumen können. Eine Partei, die gegenüber Menschen in Fäkalsprache verfällt, muss sich nicht wundern, wenn sie Fäkalsprache ausgesetzt ist. Wer nicht von genügend Menschen gemocht wird, wird nicht von genügend Menschen gewählt. Wer Macht durch Dummheit und ein gesellschaftlich unmögliches und hier glasklar rassistisches Menschenbild gefährdet, muss weg – das und nicht Bunkermentalität ist das Wesen von Partei und Politik. Das muss auch die AfD lernen, wenn sie dem Land einen Gefallen tun will.
Der besagte Post.
Im Interesse unseres Landes ist eben nicht ein Verbot der AfD (das würde uns entlang der alten deutsch-deutschen Grenze ohnehin zerreißen), sondern eine schnellstmögliche innere Reinigung, eine beim rechtsextremen Teil verpönte „Melonisierung“. Wie schön Melonisierung sein kann, durfte Alice Weidel gerade in Budapest erfahren, wo sie euphorisch gefeiert wurde und nicht beschimpft. Beliebt sein ist in der Politik nicht nur schön, sondern auch nützlich.
Die sogenannte „Brandmauer“, dieser Irrweg der Geschichte, verhindert die Wiedervereinigung des bürgerlichen Lagers in Deutschland. Solange die „Brandmauer“ steht, können und werden immer Linke regieren, obwohl die Mehrheit das Gegenteil will und wählt. Wenn die AfD es ernst damit meint, das Land von linker Politik zu befreien, dann ist sie verpflichtet, es dem linken Brandmauerwahn nicht durch sprachliche Gülle leicht zu machen, ihren Wählern gegenüber verpflichtet, sich selbst regierungs- und anschlussfähig zu machen – so wie Meloni in Italien, Wilders in den Niederlanden, Orbán in Ungarn und sogar Le Pen in Frankreich, die ihre Bewegung von genau solcher Güllesprache entschlossen weggeführt und Personen ausgeschlossen hat, die zu dumm oder zu extremistisch waren, um breite Mehrheiten und politische Macht zu erringen.
Niemand in der CDU will es offen sagen, aber jeder intelligente und machtinstinktsichere Mensch dort weiß es, wie man an den Testballon-Äußerungen von Jens Spahn erkennt: Koalitionen mit Linken bis in alle Ewigkeit wird die CDU nicht überleben. Eine koalitionsfähige AfD (egal ob Schwarz-Blau oder Blau-Schwarz) ist für die CDU auf Dauer überlebenswichtig, um den Menschen wieder eine klar konservativ-bürgerliche Machtperspektive bieten zu können. Kein Mensch wählt auf Dauer eine CDU, die immer nur Machtbeschafferin für linke Parteien ist und dann viel zu linke Politik liefert, nachdem sie „Links ist vorbei!“ versprochen hat, nicht einmal die langmütig-stoischen CDU-Stammwähler, die demografisch ohnehin auf dem Rückzug sind. Die AfD braucht die CDU, um zu regieren. Die CDU braucht (besonders nach dem Selbstmord der FDP) die AfD, um zu überleben. Die konservative Mehrheit im Land braucht CDU und AfD, um ihren demokratischen Willen zu bekommen.
Die CDU muss dazu endlich aufhören, mit linker Zunge zu sprechen.
Die AfD muss endlich anfangen, die Sprache der Gülle in den eigenen Reihen härtestmöglich wegzukärchern.
Politik ist wie eine Dose Limo: Niemals darf man das Gefühl haben, dass Gülle drin sein könnte.
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