„Werde in der Türkei auf ihn warten“: Selenskyj fordert Putin zu persönlichem Treffen auf

vor etwa 5 Stunden

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin in die Offensive gegangen. „Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen aufgefordert worden. Der russische Präsident hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei ab Donnerstag vorgeschlagen, allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst dazu anreisen würde. Selenskyj äußerte die Hoffnung, „dass die Russen keine Ausreden suchen“.

We await a full and lasting ceasefire, starting from tomorrow, to provide the necessary basis for diplomacy. There is no point in prolonging the killings. And I will be waiting for Putin in Türkiye on Thursday. Personally. I hope that this time the Russians will not look for…

Trump hatte argumentiert, nur wenn der ukrainische Staatschef den Gesprächen zustimme, wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien und könnten entsprechend handeln. Der Republikaner äußerte auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social zugleich Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schließen wolle. Dieser sei zu sehr damit beschäftigt, „den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern“. Trump spielte damit auf die Parade in Moskau zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.

Selenskyj unterstrich in seinem Post, dass die Ukraine ab Montag eine „volle und dauerhafte Feuerpause“ erwarte, um eine notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen. „Es hat keinen Sinn, das Töten fortzusetzen.“ Nun werde eine Reaktion Moskaus erwartet. „Die ganze Welt spricht darüber, wir erwarten von Russland eine klare Antwort.“ Selenskyj kündigte in seiner abendlichen Videoansprache an, die ukrainischen Streitkräfte würden unterdessen reziprok auf das Verhalten der russischen Truppen reagieren, „damit es fair zugeht“.

Eine Antwort aus dem Kreml auf Selenskyjs Gesprächsbereitschaft sowie zu den Forderungen nach einer Feuerpause stand vorerst aus.

Die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, der Ukraine, Frankreichs, Polens und Deutschlands – Premierminister Keir Starmer, Präsident Wolodymyr Selenskyj, Präsident Emmanuel Macron, Premierminister Donald Tusk und Kanzler Friedrich Merz – riefen gemeinsam aus Kiew US-Präsident Donald Trump an.

Die Türkei hat sich bereiterklärt, die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Bereits 2022 kurz nach Kriegsbeginn hatten Russland und die Ukraine in Istanbul letztlich erfolglose Verhandlungen über ein Ende der Kampfhandlungen geführt.

Die USA, Europa und auch die Ukraine warten, ob Russland der Forderung nach einer sofortigen, 30-tägigen Feuerpause als Vorbedingung und Voraussetzung für Friedensgespräche nachkommt. „Wir erwarten von Moskau, dass es jetzt einem Waffenstillstand zustimmt, der echte Gespräche überhaupt erst ermöglichen kann“, erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Besuch in Kiew am Wochenende. „Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen.“

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