Gegen Israel ist der Westen dabei – so in Syrien gegen Drusen und Christen

vor 8 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Für America First schaut  President Trump weg, wenn Christen und Drusen aus dem sunnitischen Syrien des Al-Joulani verschwinden sollen. Jihadisten wie er wollen ausdrücklich keine Dhimmis (andersgläubige Tributpflichtige), sondern Konversion, Flucht oder Tod. Trump will deshalb keine Hilfe Israels für die Drusen. Aber die Drusen sind Israels Alliierte. Welche Druckmittel hat Trump, um Israel zu stoppen? Keine Waffenlieferungen, keine Autonomie von Samaria/Judea oder keine Abraham Accords?

Da Trump sich hier gegen Israel wendet, stimmen die alten Medien in Deutschland, Österreich und anderen Ländern Europas in Trumps Chor ein, während sie sich in der Ukraine immer gegen ihn wenden.

Als erstes schickte Syriens „Übergangspräsident“ Al-Sharaa – der Jihadist Al-Joulani – beduinische sunnitische Milizen, die Hunderte Drusen in Sweida massakrierten, Kinder, Frauen und Alte in ihren Häusern ermordeten. Dann erkärte er den Medien: „Es herrscht Gewalt zwischen den Gruppen! Ich schicke die Armee, um den Frieden wiederherzustellen!“ Als Drittes schickt er seine Armee, um die Drusen zu unterdrücken. Viertens: Nach einer von den USA und der Türkei vermittelten „Vereinbarung“ hält Al-Joulani eine Rede, in der er die drusischen Opfer zu Tätern macht und die Milizen als Gute lobt, die in ihre Häuser eingedrungen sind, gemordet, vergewaltigt und niedergebrannt haben. Der Westen geht Al-Joulani auf den Leim, stellt ihn als „verantwortungsvollen Führer“ dar, der für „Frieden“ sorgt.

Bei der Geberkonferenz für Syrien im März 2025 legten die USA dem neuen syrischen Regime unter Ahmed Al-Sharaa – ehemals bekannt als Abu Muhammad Al-Joulani, Vorsitzender der Organisation Hay’at Tahrir Al-Sham (HTS) – acht Bedingungen für eine Lockerung der Sanktionen gegen Syrien vor. Ein im April in der saudischen Zeitschrift Al-Majalla erschienener Bericht skizzierte diese nie offiziell bekannt gegebenen Bedingungen und wies darauf hin, dass das syrische Regime begonnen habe, einige, aber nicht alle davon zu erfüllen.

Zu den Bedingungen gehören: Zugang zu allen syrischen Chemiewaffenstandorten und der dazugehörigen Infrastruktur – die Verantwortung für die Haftzentren für IS-Gefangene und die Lager im Nordosten Syriens zu übernehmen, in denen ihre Familien festgehalten werden. Diese Lager werden kontrolliert von den Syrischen Demokratischen Kräften, die größtenteils aus von den USA unterstützten Kurden bestehen –  mit der von den USA geführten internationalen Koalition zur Bekämpfung von IS zusammenzuarbeiten – dem Schicksal in Syrien vermisster US-Bürger nachzugehen – die Aktivitäten palästinensischer Fraktionen in Syrien zu verbieten und ihre Mitglieder aus dem Land zu vertreiben – die Präsenz des Iran in Syrien zu verhindern und das Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) des Iran sowie die libanesische Hisbollah als Terrororganisationen einzustufen –  den USA in Syrien Militärschläge gegen Elemente zu erlauben, die die Sicherheit des Landes bedrohen – keine ausländische Kämpfer in hohe Kommandopositionen zu berufen.

Obwohl Al-Sharaa diesen Forderungen nicht vollständig nachgekommen war, verkündete US-Präsident Trump am 13. Mai 2025 bei einem Besuch in Saudi-Arabien die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien. Am Tag darauf traf er sich mit Al-Sharaa in Riad – das erste Treffen der Staatschefs beider Länder seit 25 Jahren und signalisierte die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen. Der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman war persönlich anwesend, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan war per Videokonferenz zugeschaltet.

Von der Legitimierung des Al-Sharaa-Regimes ließ sich Trump auch nicht von der Verfassungserklärung der Arabischen Republik Syrien abschrecken, die als syrische Verfassung für die mindestens fünfjährige Übergangsphase dient. Diese Verfassung konzentriert die Kontrolle über die drei Gewalten in den Händen des Präsidenten, der für die Ernennung von Parlamentsabgeordneten, Regierungsmitgliedern, Richtern des Hohen Verfassungsgerichts und Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrats Syriens verantwortlich ist: ohne Kontrollmechanismen oder Rechenschaftspflichten des Präsidenten. Daher wird sie von vielen als Al-Sharaas Installation als Diktator verstanden. Minderheitengruppen, insbesondere Kurden und Drusen, haben erklärt, dass dies nicht die Vielfalt Syriens widerspiegele und die Entscheidungsgewalt in die Hände einer einzigen Gruppe lege, nämlich der Sunniten.

Am 14. Juli 2025 wurde die Stadt Swaida Schauplatz der Gewalt gegen die Drusen. Was mit sporadischen Angriffen begann, entpuppte sich als gezielter Angriff, an dem staatliche Kräfte, lokale Milizen und dschihadistische Gruppierungen beteiligt waren. Entgegen ihrem offiziellen Mandat versäumten es Einheiten der Allgemeinen Sicherheitskräfte des Innenministeriums und mehrerer Divisionen der syrischen Armee, die dem syrischen Verteidigungsministerium unterstehen, nicht nur, die Zivilbevölkerung von Swaida zu schützen, sondern arbeiteten mit Beduinenmilizen und extremistischen Kämpfern zusammen. Mehrtägige gezielten Tötungen folgten, sexuelle Gewalt, Einsatz türkischer Drohnen gegen Zivilisten, Massenhinrichtungen, Plünderungen, Hausbrände und großflächige Schändung kultureller und religiöser Stätten.

Imame riefen in den Moscheen zum Dschihad in ganz Syrien auf. Regierungstruppen marschierten offiziell unter dem Vorwand der Wiederherstellung der Ordnung in die Region ein, eskalierten stattdessen das Massaker und unterstützten die Brutalität und ethnischen Säuberungen nichtstaatlicher Akteure. Dies führte bisher zu 1.017 Toten und Hunderten Verletzten und Verschleppten. Zehntausende wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Obwohl die Medien den Konflikt als einen Drusen-Beduinen-Konflikt darstellen und die Bemühungen der Regierung als Wiederherstellung der Ordnung, bestätigen unabhängige Dokumente und Filmmaterial die aktive Beteiligung staatlicher Behörden an den Gräueltaten und ethnischen Säuberungen.

Am 20. Juli 2025 veröffentlichte der Druze Documentation Nexus den Bericht: „Systematische Gräueltaten gegen die Drusen in Swaida, Syrien, Juli 2025“. Der Bericht, der MEMRI zur Verfügung gestellt wurde, dokumentiert die Kampagne der koordinierten und organisierten Angriffe von Streitkräften des Al-Joulani-Regimes, terroristischer Milizen und Beduinenstämme auf die Drusengemeinschaft in Swaida.

Nichtstaatliche Akteure, darunter Beduinenmilizen und dschihadistische Gruppen aus Homs, Idlib und anderen syrischen Gouvernements, agierten ungehindert. Die logistische Unterstützung der Regierung, die öffentliche Billigung und die ideologische Ausrichtung dieser Gruppen auf den Staatsapparat deuten auf eine gemeinsame strategische und organisierte Planung der Angriffe auf die drusische und christliche Gemeinschaft in Swaida hin. Ziel war nicht nur die Kontrolle des Territoriums oder die Eindämmung des Konflikts, sondern die Entmenschlichung, Terrorisierung und Auslöschung einer Minderheit. Dieses Muster, das mit früheren Gräueltaten an der syrischen Küste und gegen Christen an verschiedenen Orten in Syrien übereinstimmt, beweist eine wiederkehrende Kampagne konfessioneller Säuberungen, maskiert durch die Rhetorik der Aufstandsbekämpfung.

Abu Ali schreibt: »Dieser Film ist besonders schwer anzusehen und kann traumatisieren. Bitte entscheiden Sie erst nach der Beschreibung, ob Sie ihn ansehen möchten. Ich habe lange überlegt, ob ich das hochladen soll – sonst poste ich sowas nicht. Schließlich habe ich mich für die Veröffentlichung entschieden, da meiner Meinung nach die Offenlegung dieser Geschehen in Zukunft Leben retten und dazu beitragen könnte, die Täter vor Gericht zu bringen.«

»Die Männer von Abu Muhammad al-Julani sind zu sehen, wie sie eine siebenköpfige drusische Familie, darunter auch Hosam Saraya, einen amerikanischen Staatsbürger, mit vorgehaltener Waffe abführen. Die sieben werden zum Tischrin-Platz in Suwayda geführt, während Abu Muhammad al-Julanis Männer „Allahu Akbar“ rufen. Die sieben werden auf dem Platz auf die Knie gezwungen, dann erschießen Abu Muhammad al-Julanis Männer sie mit Maschinengewehren, begleitet von Freudenschreien. Auf dem Militärhemd einer der Mörder ist ein IS-Schild zu sehen. Das sind die Männer des Regimes. Das ist der 7. Oktober der Drusen.«

Hier der Link zum Film.

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