Warten auf Trump in Iran – in Europa nichts Neues

vor etwa 8 Stunden

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Das World Wide Web ist immer voller Gerüchte. In diesen Tagen ist deshalb eine Regel wichtig. Entspricht eine Meldung dem, was man sich selbst wünscht, ganz besonders, ist dreifache Vorsicht geboten. Hielten sich Journalisten, Politiker und „Experten“ daran, wäre allen geholfen.

Hinter der Bezahlschranke, aber tatsächlich fand sich ein Tenor zum Krieg Israels gegen den Gottesstaat Iran, den ich dort nicht vermutet hätte. Man soll wirklich nie NIE sagen und nie IMMER. Auf X unter Süddeutsche Zeitung: „Auch wenn es völkerrechtlich problematisch ist: Man kann nicht ernsthaft so tun, als sei Putins imperialer Ukraine-Feldzug das Gleiche wie der Präventivschlag des jüdischen Staates gegen ein Regime, das ihm mit Vernichtung droht. “

Den anderen Eintrag auf X schickte mir ein Kollege. Regime-Gegner haben das iranische Staatsfernsehen geentert und dort ihre Botschaften verbreitet. Videoclips mit ähnlichen Inhalten gibt es zahlreiche, aber nicht platziert im Regime-TV.

Iman Sefati: Live im Iran: Mullah-TV gehackt! Statt Propaganda: Aufrufe zum AUFSTAND! Unbekannte haben den staatlichen Sender übernommen – jetzt laufen Protestbotschaften gegen das Regime!

Wie es mit der Zuckerbrot-und-Peitsche-Taktik von President Trump dem Mullah-Regime gegenüber weitergeht, können alle nur ungeduldig abwarten – vor allem alle Akteure in Europa, die darunter leiden, nicht den geringsten Einfluss auf das Geschehen zu haben. Der Person Trump geht Holger Douglas heute mit Laszlo Trankovits nach.

Es lohnt zu erinnern, dass im Iraner persisch gesprochen wird – Farsi – und nicht die arabische Sprache Mohammeds. Ein Kenner der islamischen Welt sagte mir vor vielen Jahren, wenn einst ein Land den Islam nicht mehr als Staatsreligion hat, dann Persien.

Die iranische Regimekritikerin Nasrin Sotoudeh, Trägerin des Alternativen Nobelpreises hält einen Regimesturz unter der Wirkung der Militärschläge Israels für möglich. Die Führung habe sehr viel Einfluss verloren, und scheine völlig machtlos (Welt). Eine große Mehrheit der Bevölkerung lehne das Herrschaftssystem im Iran ablehne. Jeder Protest bleibe aber riskant: „Wenn ein Umsturz nicht gelingt und das Regime sich wieder stabilisiert, dann könnte jede Tat des Widerstands schlimmere Folgen haben als zu anderen Zeiten.“ Zugleich reiht sich Sotoudeh in den Chor der Vielen gegen Israel ein: „Wenn die israelischen Streitkräfte so hochentwickelt sind, wieso müssen dann so viele Unbeteiligte sterben, so viele Kinder in Gaza, im Libanon und auch jetzt im Iran?“ – Wie stellen sich diese Stimmen militärische Möglichkeiten vor?

Und in Deutschland? CDU-Kanzler Merz hat bisher abgelehnt, seine pointierte Aussage über die „Drecksarbeit“, die Israel im Iran leiste, zurückzunehmen, sondern sagt im Gegenteil, er habe viel Zustimmung erfahren.

Der Bundesrechnungshof hat die Bundesregierung kritisiert, immer mehr Geld für externe Berater auszugeben und dabei sogar Kernfunktionen der Verwaltung aus der Hand. Nach RND sind die externen Beratungs- und Unterstützungsleistungen seit 2020 um 39 Prozent auf gut 240 Millionen Euro im Jahr 2023 gestiegen. – Merke: Die Staatsbürokratie selbst wächst unqualifiziert weil nach Parteibuch und nicht Können, also muss Können hinzugekauft werden. Wann sind es zehn Millionen, die existentiell von den Staatsparteien abhängen?

Eine Mehrheit der Verbraucher fremdelt mit dem fest verbundenen Deckel an der Plastikflasche, ermittelte das Nürnberger Institut für Marktentscheidungen. Der fest verbundene Deckel ist seit 2024 in EU-Ländern Pflicht. Studienleiter Matthias Unfried: „So groß der Ärger mit den Deckeln ist – die Deutschen scheinen sich insgesamt damit zu arrangieren.“ – Die Bürger sind getrimmt, sich zu arrangieren.

Von überalll nur bad news, weil sie allein good news für Medien sind? Krieg ist immer objektiv bad news. Aber hinter ihnen lassen sich die drängenden Probleme, die fast alle Bürger betreffen und nicht angepasckt werden, gut verbergen.

Hier, wo ich lebe, erklingen seit heute sehr früh die Kirchenglocken und die Böller der Schützenkompanie zur Begleitung der Fronleichnamsprozession. An ihr nehmen seit Jahren wieder mehr Leute teil, darunter viele junge.

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