Widerstand im Heimatverband: Wer will noch Strack-Zimmermann?

vor 29 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Eigentlich galt Marie-Agnes Strack-Zimmermanns Nominierung als Vize-Parteichefin der FDP als sicher. Doch jetzt regt sich Widerstand gegen die Verteidigungspolitikerin – und das ausgerechnet im Landesverband Nordrhein-Westfalen, dem Heimatverband der Europaabgeordneten.

Nicht nur trifft hier der Vorschlag des voraussichtlich neuen Parteichefs Christian Dürr, Strack-Zimmermann als seine Stellvertreterin einzusetzen, auf Widerstand. Die 67-Jährige wurde bisher von ihrem Verband gar nicht für das Amt nominiert, berichtet The Pioneer. Am Freitag tagte demnach der Vorstand des Landesverbandes – jedoch ohne Strack-Zimmermann, die offenbar aus familiären Gründen fehlte.

Doch das sorgte für Unmut bei den FDP-Mitgliedern. Mit Dürrs Vorschlag, die Verteidigungspolitikerin als stellvertretende Parteivorsitzende einzusetzen, sind hier offenbar einige unzufrieden. Ob Strack-Zimmermann daher als Kandidatin für die Wahl auf dem Bundesparteitag im Mai nominiert wird, ist unklar – obwohl zuvor bereits alles in trockenen Tüchern zu sein schien.

Nach einer Absprache mit Dürr, der die FDP-Politikerin dafür sogar in Straßburg besucht hatte, galt Strack-Zimmermann seit einigen Tagen als gesetzte Kandidatin für das Amt neben dem bisherigen Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion (Apollo News berichtete). Dürr hatte dieses Amt bereits 2021 von Christian Lindner übernommen, jetzt möchte er dem ehemaligen Finanzminister auch als Parteivorsitzender folgen.

Zuvor war auch eine Doppelspitze mit Wolfgang Kubicki und Strack-Zimmermann ins Spiel gebracht worden – beide sprachen sich jedoch dagegen aus. Zunächst hatten sie sich offen für das Amt gezeigt, ehe Dürr die Oberhand ergriff. Während Kubicki mit einem Platz im Präsidium abgespeist werden sollte, kann Strack-Zimmermann noch auf den Vize-Vorsitz hoffen – wenn ihr Landesverband mitspielt.

Die FDP, die mit 4,3 Prozent den Wiedereinzug ins Parlament bei der Bundestagswahl verpasst hatte, möchte damit keinen großartigen Spurwechsel in der Parteiführung vollziehen – obwohl einige Teile der Partei in den vergangenen Tagen bereits einen Kurswechsel, beispielsweise im Umgang mit der AfD, forderten, um wieder an Relevanz bei konservativen Wählern zu gewinnen (Apollo News berichtete).

Während Kubicki ebenjenem konservativen Flügel zugeordnet wird und deshalb auch im Missverhältnis mit Strack-Zimmermann steht, gehört die Europaabgeordnete dem linksliberalen Flügel der Partei an, auch Dürr gilt nicht als derartig konservativ wie Kubicki oder der zurückgetretene Parteichef Lindner. Ob ein Kurswechsel und eine damit einhergehende Rehabilitation mit Dürr und Strack-Zimmermann also möglich ist, bleibt unklar.

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