
Ein Baby mit 10 Prozent Rabatt kaufen? Nichts leichter als das. Gehen Sie einfach auf das kreischige LGBTQ-Aktivistenportal Queer.de und klicken Sie auf die wunderbar in Hellblau und im Comicstil gestaltete Anzeige mit zwei bärtigen, schwulen Männern, die unter dem Slogan „Früher ein Traum, heute zu dritt“ ein glückliches Baby im Arm präsentieren.
Die Leihmutter aus Georgien oder Zypern, die man dafür ausbeuten will, hat man in der Anzeigengestaltung einfach durch einen lustigen Storch ersetzt, so als würde dieses Kind nicht etwa nach einer Überdosis von Hormonbehandlungen neun Monate im Körper einer Frau gebrütet, um es ihr nach der Geburt direkt zu entreißen und den stolzen „Papas“ zu überreichen, während das Kind ab sofort keine Mutter mehr hat und diese Mutter kein Kind mehr. Der Storch bringt es also und das zum Discountpreis mit 10 Prozent Rabatt.
Aber Moment, wird der aufmerksame Leser vielleicht denken, ist denn Leihmutterschaft in Deutschland nicht verboten? Richtig! Das Portal queer.de macht hier also Werbung für eine Straftat. Denn laut § 1 Mißbräuchliche Anwendung von Fortpflanzungstechniken im Embryonenschutzgesetz (ESchG) ist es laut Absatz 1, Punkt 7 strafbar, „bei einer Frau, welche bereit ist, ihr Kind nach der Geburt Dritten auf Dauer zu überlassen (Ersatzmutter), eine künstliche Befruchtung durchzuführen oder auf sie einen menschlichen Embryo zu übertragen.“
In Deutschland ist Leihmutterschaft also verboten, deutsche Kunden müssen ins Ausland gehen, um das deutsche Recht zu umgehen, was sie auch zahlreich tun. Der größte Markt mit Tausenden an Babys existiert trotz Krieg in der Ukraine weiter, man bekommt dort ein Kind schon ab 50.000 bis 60.000 Euro, in den USA fangen die Preise nicht unter 100.000 Euro an. Ein Teil des Marktes der Ukraine ist aber auch wegen des Krieges nach Georgien und nach Zypern abgewandert, dort ist auch das Wetter besser und man kann die Leihmütter abseits ihrer Heimat in videoüberwachten Wohnungen halten, nachdem man ihnen die Pässe abgenommen hat. Erst im Sommer 2023 haben die Behörden so einen Menschenhändlerring auf Zypern hochgenommen. Die Behörden, die das angeblich alles kontrollieren, waren in den Händlerring integriert.
Schon während der Corona-Zeit boomte das Geschäft mit Leihmüttern in der Ukraine. Viele Babys konnten wegen der Pandemie nicht abgeholt werden.
Doch zurück zu Queer.de, dem sympathischen Online-Portal queerer Menschen, wo selbige inzwischen offenbar nicht nur Kinder kaufen können, sondern auch Kurzzeitkontakte mit Menschen für alle Lebenslagen finden sowie „Sextipps vom schwulen Krankenpfleger“ oder auch spannende Dokus wie jene über die „Selbstfindung einer exhibitionistischen Dragqueen auf Gran Canaria“.
Queer.de schaltet offensichtlich zur Finanzierung der eigenen Seite Anzeigen für Veranstaltungen aller Art im queeren Milieu, jetzt aber auch für Leihmutterschaftsagenturen aus anderen Ländern. Das ist nun ein Problem, weil man abseits von Queer.de in Deutschland Kinderhandel für eine Menschenrechtsverletzung hält. Und genau deswegen ist nicht nur Leihmutterschaft in Deutschland verboten, sondern auch die Vermittlung so eines Geschäftes. Das wiederum ist im zweiten Abschnitt des Adoptionsvermittlungsgesetzes (AdVermiG) in Paragraf 13 geregelt und nennt sich dort „Verbot der Ersatzmuttervermittlung“.
Verboten ist damit nicht nur der Versuch, die unterschiedlichen Parteien zusammenzubringen, sondern nach Paragraf 13d auch, aktiv „Ersatzmütter oder Besteller-Eltern durch öffentliche Erklärungen, insbesondere durch Zeitungsanzeigen oder Zeitungsberichte, zu suchen oder anzubieten“. Es gibt also so etwas wie ein Werbeverbot für Leihmutterschaft.
Queer.de macht aber genau das. Das Portal vermittelt zwischen potenziellen Kunden aus Deutschland und der fragwürdigen Leihmutterschaftsagentur aus Georgien. Mehr noch, sie bieten einen 10-Prozent-Rabatt an, wenn man über den Link von queer.de zu der Agentur gelangt. Es stellt sich sogar noch die Frage, ob queer.de hier eine Provision kassiert, für jeden erfolgreich geworbenen Kunden, ob also queer.de an dem Kinderhandel im Namen von queeren Familiengründungsphantasien auch noch mitverdient, damit wären sie am Geschäft beteiligt. Das alles werden sich jetzt Staatsanwaltschaften anschauen, die Anzeige ist erstattet.
Aber schauen wir uns auch den Werbekunden von queer.de einmal genauer an. Klickt man auf die Anzeige, landet man bei einem deutschsprachigen Portal der Agentur „Surrogate Baby“, die nach eigenen Angaben Zweigstellen in Georgien und in Zypern unterhält. Man rühmt sich seiner „jahrzehntelangen Erfahrung“ und als „Unternehmen, das von einem schwulen Mann gegründet wurde“, habe man homosexuellen und transsexuellen Menschen und Paaren geholfen, Eltern zu werden.
„Surrogate Baby“ bietet auf seiner Homepage unterschiedliche Dienstleistungen an.
Das Thema LGBTQ-Familien liegt den Geschäftemachern dort offensichtlich besonders am Herzen, man hat sich dafür „Das ultimative Leihmutterschaftsprogramm für schwule Paare“ ausgedacht, bei denen beide Männer einer Partnerschaft auch biologische Väter werden wollen. Denn abseits des gesamten queer-politischen Gequatsches, dass es ja angeblich egal sei, von wem ein Kind abstamme, oder von wem oder wie vielen es dann großgezogen wird, will natürlich auch der schwule Mann seine Gene streuen und sein eigenes biologisches Kind, den Stammhalter, und führt die Argumentationslinie seiner eigenen Lobby damit anschaulich ad absurdum.
Das „ultimative“ „Biparental-Paket“ für schwule Paare besteht also darin, dass man mit den Samen beider Männer jeweils ein Ei derselben Eizellspenderin befruchtet und zwei unterschiedlich genetisch veranlagte Embryonen produziert. Dann werden diese zwei Embryonen derselben Leihmutter eingepflanzt, eines vom einen, eines vom anderen Mann, und sie soll dann beide Kinder, die genetisch durch dieselbe Eizellspenderin Halbgeschwister sind, austragen. Zwei Fliegen mit einer Klappe und das ganze auch noch mit 10 Prozent Rabatt dank queer.de.
Die Agentur erklärt auch gleich mit, warum diese Methode so klasse sei, denn dadurch „sparen Wunschväter Zehntausende an Euro“, indem sie nur eine Frau einsetzen und dafür zwei Babys gleichzeitig bekommen. Billiger, schneller, flexibler. Denn auch die Agentur nehme dann weniger Geld, und mit nur einer Schwangerschaft sei man gleich eine vierköpfige Familie. Mit nur 78.000 bis 85.000 Euro bekommt man also zwei Kinder, das sei „nur ein Bruchteil der Kosten für zwei separate Programme“.
Was man hier nicht dazu schreibt, ist die Tatsache, dass man einer Frau Gene von zwei verschiedenen Männern einsetzt, um sie als „Schneller Brüter“ auszunutzen und damit die sowieso bereits riskante Schwangerschaft für die Schwangere noch einmal riskanter macht, weil sich die Gefahren für Schwangerschaftsvergiftungen, Fehlgeburten und Frühchen nahezu verdoppeln.
Wer glaubt, das sei alles nicht schon schrecklich genug, hat sich noch nie durch die riesige Auswahl an Leihmutterschaftsagenturen geklickt, die jedes Jahr zweimal auch in Deutschland – unbehelligt von deutschen Behörden – auf Babymessen namens „Wish for a Baby“ ihre Dienste auf deutschem Boden anbieten und damit ebenfalls das Werbeverbot für Leihmutterschaft aushebeln. Im Oktober wird es auch wieder in Köln stattfinden. Man kann aber auch speziell als schwuler Mann vom 2. bis 4. Mai in Berlin an der Messe „Men Having Babys“ teilnehmen.
Man hat mir persönlich schon Polemik vorgeworfen, weil ich mein Buch zu diesem unwürdigen Geschäft der Leihmutterschaft mit dem Titel „Ich kauf mir ein Kind“ versehen habe, weil es doch hier angeblich nicht um Käufe ginge, sondern um Liebe und Familiengründung gehe und nicht um Geschäftemacherei. Gerne gerade deswegen noch ein Beispiel einer anderen Agentur, die zeigt, wie die Logik des Marktes sich auf allen Ebenen durchsetzt, eben weil es ein Handel ist. Denn wenn man das Kind erst einmal seiner Menschenrechte beraubt und es nur noch als Objekt betrachtet, gibt es natürlich Garantien, wie beim Kauf jeder anderen Sache auch. Bei einem neuen Kühlschrank bekommen Sie doch auch Garantie, nicht wahr? Das Baby als Ihr Anschaffungsobjekt ist tot oder vom Bus überfahren? Macht nichts, als besonderen Service gibt zum Beispiel die Agentur Gestlife zwei Jahre Garantie auf das Kind. Das ist kein Scherz.
Gestlife garantiert den Neustart bis zu zwei Jahre nach der Geburt ohne weitere Kosten. Wenn ihr Baby kaputt geht, bekommen Sie einfach ein Neues „einschließlich häuslicher- oder Verkehrsunfälle“. Wenn der kleine Tom also bei seinen ersten Gehversuchen gleich vor das erstbeste Auto rennt, macht das also nichts, denn Sie bekommen garantiert einen neuen Tom. Das nennt sich dann „kostenloser Neustart des Programms im Falle des Todes des Babys in den ersten zwei Lebensjahren (Programme STANDARD PLUS und PREMIUM).“
Der gut situierte schwule Mann, der zum Lebensglück noch ein Kind als Accessoire will, ist dabei eine stark umkämpfte weil wachsende Kundschaft auf dem inzwischen milliardenstarken Weltmarkt. Die Agenturen rühmen sich damit, spezielle Angebote gerade für Männer zu haben und wie man beispielsweise hier auf dem Bild von einer kürzlichen Veranstaltung in San Francisco sehen kann, ist das Interesse groß, ohne Frauen Kinder großzuziehen.
(Quelle: https://x.com/SurrogConcern/status/1909858563566063829)
Erstaunliche Parallelen tun sich auf, wenn man die Methode der „Leihmutterschaft“ als das begreift, was sie ist: ein konsequentes Weiterdenken der Gender-Theorie. Wer glaubt, man habe abseits biologischer Disposition das Recht, eine Frau zu sein, glaubt auch, jeder habe das Recht, eine Mutter oder ein Vater zu sein. Da fehlen nur noch die passenden Gesetze, denn man will nicht nur als soziales Elternteil ein Kind großziehen, sondern auch juristisch uneingeschränkt als Elternteil gelten. Irrerweise macht der deutsche Gesetzgeber hier nicht nur mit, er treibt es sogar selbst voran, indem er einen ganzen Paradigmenwechsel im Abstammungsrecht vorbereitet, weg vom biologischen Stammbaum hin zur Verwandtschaft als bloße „rechtliche Zuordnung“ eines Kindes zu jenen, die seine Eltern sein wollen.
Dieselben Menschen, die also behaupten, das Geschlecht eines Kindes sei nicht angeboren und werde bei seiner Geburt falsch zugeordnet, weswegen man dem Kind die Option geben müsse, sein Geschlecht selbst zu wählen, wollen demselben Kind aber willkürlich Eltern zuordnen, die es nicht frei wählen darf, sondern zugeteilt bekommt. Bitte jetzt keine Kommentare zu Fragen der Logik, wir sind schließlich mitten im Gender-Diskurs.
Hieß es früher „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, wenn man über die weitervererbten Ähnlichkeiten zwischen Kindern und ihren Blutsverwandten sprach, ist der Apfel heute gar nicht vom Stamm gefallen, sondern vom Birnbaum gespendet. Heute will man gerne auch den Apfel ohne Stamm, die beiden Pflaumenbäume wollen auch einen Apfel, und der Nussbaum will sich einen besonders hübschen Apfel an seinen Stamm legen.
Bei all dem ist immer nur eines klar: Niemand will die „Leihmutter“, sie soll einfach nur brüten und die Klappe halten, denn auch wenn hier verniedlichend immer von „Leihmutter“ geredet wird, soll sie ja auf keinen Fall Mutter sein, sondern überflüssig.
Leihmutterschaft ist damit nahezu das Frauenfeindlichste, was sich Männer jemals ausgedacht haben, um den Wert einer Frau auf ihre Gebärfunktion zu reduzieren. Die Frau nur ein Brutkasten, das Kind nur ein Objekt, das man kaufen kann. Nein, das ist kein Fortschritt und auch keine Toleranz, das ist eine Horrorvision.
***Birgit Kelles Buch „Ich kauf mir ein Kind“ ist hier im NIUS-Shop erhältlich!„Das perfekte, gesunde, zeitnah lieferbare Kind ist nur eine Frage des Geldes. Sie wollen gute Gene? Kostet extra. Sie wollen es schnell geliefert ohne Warteschleife? Kostet extra. Sie wollen eine Baby-take-home-Garantie? Kostet extra. Sie wollen ein garantiert gesundes Kind? Kostet extra. Ach, Sie wollten nur einen Jungen? Kostet auch extra. Sie wollen gleich drei auf einmal? Kein Problem, kostet nur extra. Jeder will hier ein Kind, aber absolut niemand interessiert sich bei den Kunden und den Agenturen in der Ukraine, Georgien, Zypern, den USA oder Mexiko für seine Rechte als Mensch. Es soll endlich kommen und Freude verbreiten und seine Wunscheltern glücklich machen – schließlich war es ganz schön teuer.“ Im Namen von „Toleranz und Antidiskriminierung“ werden Frauen als Brutkästen ausgebeutet, Kinder verkauft, global organisierter Menschenhandel organisiert und nicht zuletzt servieren wir sogar Pädophilen Kinder inklusive Sorgerecht auf einem Silbertablett.“ Willkommen im Zeitalter der Doppelmoral. – Birgit Kelle zeigt den ganzen bösen Markt der Leihmutterschaft, der jetzt bereits existiert und ständig wächst, während politische Kräfte all das auch in Deutschland legalisieren wollen.