
US-Präsident Donald Trump teilte am Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social mit, dass die Ukraine einen unfairen Nachteil habe, weil sie im Krieg gegen Russland nicht angreifen dürfe, sondern sich nur wehren könne. Er schreibt: „Es ist sehr hart, wenn nicht sogar unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Eindringlings anzugreifen. Es ist wie ein großartiges Sportteam, das eine tolle Defensive hat, aber nicht offensiv spielen darf“. In dieser Konstellation gebe es keine Chance zu gewinnen. So sei es mit der Ukraine und Russland.
Trump machte auch seinem Vorgänger Biden Vorwürfe: Der „korrupte und inkompetente“ Biden habe es nicht erlaubt, dass die Ukraine „zurückkämpft, nur [sich] verteidigt, verteidigt“. Trump betonte, dass der Krieg nie begonnen hätte, wäre er 2021 Präsident gewesen. „Interessante Zeiten stehen bevor!!!“ Was seine Worte bedeuten, ist noch offen. Außerdem postete er auf seiner Plattform kurz darauf eine Fotomontage in schwarz-weiß: Oben ist Trump zu sehen, der intensiv redend mit seinem Finger auf Putin zeigt; unten sind Richard Nixon und Nikita Chruschtschow in einer ähnlichen Situation bei der „Kitchen Debate“ 1959 zu sehen.
Was Trump mit der Veröffentlichung dieses Fotos bezwecken will, ist ebenfalls offen. Jedoch könnte es sein, dass er sich in eine Linie zu Nixon stellen und den Kontrast zu Russland betonen will. Beim Gespräch am Montag zwischen Trump und Selenskyj erklärte Trump, dass Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen sein dürfen. Zugleich schloss er auf Nachfrage im Oval Office nicht aus, dass Friedenstruppen der USA in der Ukraine eingesetzt werden könnten (Apollo News berichtete).
Very interesting posting earlier from U.S. President Donald J. Trump regarding Ukraine, in which he states: “It is very hard, if not impossible, to win a war without attacking an invaders country. It’s like a great team in sports that has a fantastic defense, but is not allowed… pic.twitter.com/AdoIJVJbjg
— OSINTdefender (@sentdefender) August 21, 2025
Doch es wurden keine konkreten Vereinbarungen getroffen. Friedrich Merz, der zusammen mit anderen europäischen Regierungschefs ebenfalls vor Ort war, sagte laut dpa, dass innerhalb von zwei Wochen ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj geplant sei. Viktor Orban bot an, dass ein solches Treffen oder auch ein Treffen zu dritt mit Trump in seinem Land stattfinden könne (mehr dazu hier).
Ein Treffen zwischen Putin und Trump am 15. August war ergebnislos verlaufen. Gegenüber Fox News hatte Trump lediglich vage Andeutungen gemacht, dass es zu einem Frieden kommen könnte. Nach dem Treffen hatte er dann auf Truth Social verlauten lassen, dass der nächste Schritt kein Waffenstillstandsabkommen, sondern ein Friedensabkommen sein solle. Der ukrainische Präsident Selenskyj beharrt jedoch darauf, dass es erst einen Waffenstillstand geben soll, ehe es ein Friedensabkommen gibt.