Wie Israel einmal den Friedensplan der Terroristen sabotierte: Die total verrückte Presseschau zum 7. Oktober

vor 7 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Zum 7. Oktober gewinnen Israel und der Nahostkonflikt besondere Relevanz bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.  Und was die Verharmlosung arabischer Antisemiten und die Dämonisierung Israels angeht, laufen sie zur Höchstform auf. In perfider Täter-Opfer-Umkehr wird sogar Hisbollah-Chef Nasrallah zum verschmähten Friedensfürsten.

Vor zwei Tagen zogen arabische Israelhasser durch die Straßen Berlins. Sie riefen: „Wer ein Gewehr hat und es für Hochzeiten versteckt, entweder erschießt er den Juden, oder er gibt es der Hamas!“ Ein weiterer Hinweis darauf, dass es ein veritables Problem mit in Massen eingewanderten Antisemiten gibt. Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 haben ARD, ZDF und Deutschlandfunk aber erst einmal andere im Blick: Demonstranten, die Israel einen „Genozid“ vorwerfen, zum Beispiel.

Ramsis Kilani rechtfertigt den Hamas-Megaterror und ist buchstäblich ein gefragter Mann.

Im Einspieler der 20-Uhr-Tagesschau kommt auch ein Ramsis Kilani zu Wort: „Der Krieg muss enden, die Blockade muss enden, die Besatzung muss enden.“ Wer Kilani ist, wird verschwiegen, nämlich Sprecher der BDS-nahen Gruppe „Palästina Spricht“. Er bezweifelt, dass israelische Bürger tatsächlich als Zivilisten zu behandeln sind, schließlich habe jeder mal in der Armee gedient. Und für jeden ermordeten Israeli sei ohnehin ausschließlich der „zionistische Siedlungskolonialismus“ verantwortlich. Die Hamas habe das „Recht auf militante Selbstverteidigung mit allen Mitteln“.

Im heute-journal geht es um das Schicksal eines aus Gaza stammenden und nun in Berlin lebenden Palästinensers („Angst und Krieg bestimmen sein Leben“). Denn: „Seit dem Hamas-Angriff auf Israel vor einem Jahr leben Palästinenser in Deutschland mit der Angst um ihre Angehörigen in Gaza und der Sorge vor Generalisierung und Hass.“ Vor allem leben Israelis und Juden allgemein mit der Angst um ihre Angehörigen zu Hause, aber auch, sobald sie sich auf die Straße trauen. Da reicht schon ein Anstecker aus Solidarität mit den Geiseln der Hamas, um in der Öffentlichkeit attackiert zu werden. Aber das Thema ist dem öffentlich-rechtlichen Sender unangenehm, wenn es sich um die „falschen“ Täter handelt.

Nun stehen fast alle Israelis, die noch ihre fünf Sinne beisammen haben, hinter diesem Krieg gegen Hamas und Hisbollah, weil sich diese Gruppen der Vernichtung des jüdischen Staates verschrieben haben. Allein: Kommt mal ein Israeli bei ARD, ZDF oder Deutschlandfunk zu Wort, dann einer, der zwei Voraussetzungen erfüllt: Deutsch sprechen können und irgendwie Israel für den Schlamassel verantwortlich machen, jedenfalls Netanyahu harsch kritisieren. So wie der linke Historiker Tom Segev, der im heute-journal sagt, Israel müsse sich „sofort aus Gaza zurückziehen“.

Oder der ebenfalls linke Historiker Moshe Zimmermann, der im Interview mit dem Deutschlandfunk das Pogrom vom 7. Oktober „in den Kontext einrahmen“ will und den Umgang Israels mit dem Palästinenserproblem kritisiert. Für ihn „schwächelt“ gleich der ganze Zionismus, also die Idee, eine sichere Heimstatt für alle Juden zu schaffen und zu bewahren.

Wird gern interviewt, weil er über die Regierung in Jerusalem nichts Gutes zu sagen hat: der Historiker Tom Segev.

Und dann sind da noch jede Menge Korrespondenten und „Experten“, die auch fast unisono ins selbe Horn blasen: Im ARD-moma (Morgenmagazin) echauffiert sich die Reporterin über Luftangriffe im Westjordanland auf Kommandeure islamistischer Terrorgruppen, weil da auch Zivilisten umgekommen seien. Dies sei eine „katastrophale weitere Ausweitung dieses Krieges“, und, natürlich, eine „Eskalation“. Bei tagesschau.de heißt es, die „Staatsräson“ werde mittlerweile kritisch gesehen, denn: „Wie weit darf Israel gehen mit seinem Recht auf Selbstverteidigung? Was ist verhältnismäßig? Und was nicht mehr?“

Das wissen natürlich deutsche Journalisten am besten, die sich, wie auch immer, als moralische Instanz in Nahostkriegszeiten qualifiziert haben. Eine typische Tagesschau-Sendung der letzten Tage wendet fast die Hälfte der Sendezeit für das Thema auf. Schwerpunkte, immer: Israelische Angriffe, das Leid der palästinensischen / libanesischen Zivilbevölkerung, ein bisschen Spekulation, was die Juden in Jerusalem als nächste Schweinerei planen könnten. Denn selbst wenn Israel gezielt die Kommandeure der Terrorgruppen ins Visier nimmt, stehen die deutschen Kritiker gleich auf der Matte: Was ist mit den Zivilisten? Und ist das nicht schon wieder ein Drehen an der Gewaltspirale?

„Israel rächt sich bitter“, ist bei tagesschau.de zu lesen, als ginge es um Vergeltung und nicht ganz nüchtern darum, die gefährlichsten Feinde des Landes dauerhaft unschädlich zu machen. Die iranischen Raketen auf Israel sieht man hingegen in mildem Licht: „Ich glaube, der Iran wollte wieder seine Abschreckungsfähigkeit zurückgewinnen, sagt der Nahostexperte Fabian Hinz im heute-journal. Das Mullah-Regime sehe sich nämlich in einer „Position der Schwäche“.

Im Presseclub bei Phoenix sitzen Robert Chatterjee vom Online-Orientmagazin Zenith, Sebastian Engelbrecht vom Deutschlandfunk und Alexander Haneke von der FAZ und Kristin Helberg, freie Journalistin. Letzere fällt immer wieder mit antiisraelischen Äußerungen auf: Netanyahu verfolge seinen Traum von Groß-Israel, Israels Vorgehen gegen die Hamas sei der Hauptgrund an der „Eskalation“ im Nahen Osten, Iran wolle keinen Krieg und der Druck auf Jerusalem müsse erhöht werden.

Am schlimmsten treibt es Caren Miosga am Sonntagabend: „Ist der Krieg im Nahen Osten noch zu stoppen, Frau Baerbock?“ lautet die Frage des Abends, und was sich in der folgenden Stunde tut, geht als einer der vielen Tiefpunkte zum Thema in die Geschichte des ÖRR ein. Denn nicht nur Frau Baerbock wird gefragt, die geschlagene 24 Minuten viele Fühlis zum Besten geben darf, sondern noch zwei weitere einschlägig bekannte „Experten“.

Vier gegen Israel: Daniel Gerlach, Caren Miosga, Annalena Baerbock und Guido Steinberg v.l.).

Zum einen der Islamwissenschaftler Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik und zum anderen der immer wieder gern gefragte Daniel Gerlach, derzeit im Dauereinsatz, vielleicht weil Michael Lüders und Volker Perthes gerade im Urlaub sind. Kürzlich behauptete er, die nahöstliche Region sei in Aufruhr, weil man „der Ansicht ist, die israelische Seite kann tun und lassen, was sie will, ohne dass irgendjemand ihr die Grenzen aufzeigt“, selbst Leute, die keine Iran-Fans seien, würden nun sagen: „Endlich gibt es irgendjemanden, der versucht, den Israelis Einhalt zu gebieten.“

Netanyahu habe „deutlich gezeigt, dass er bereit ist, die Iraner in diesen Krieg hineinzuziehen, obwohl die Iraner, auch wenn sie propagandistisch immer wieder etwas anderes behauptet haben, wirklich versucht haben, sich da rauszuhalten, jedenfalls nicht über eine bestimmte Schwelle zu gehen“. Sie sagen es zwar selbst, aber Gerlach weiß, dass sie was anderes wollen. Sie können es nur nicht so sagen. In den Tagesthemen sagt Gerlach dann: „Dass Israel jetzt die Gelegenheit nutzt, mit allen seinen Feinden aufzuräumen, diese Situation ist eine sehr gefährliche.“ Für Hamas und Hisbollah auf jeden Fall, aber Gerlach meint den Flächenbrand, der immer dann droht, wenn Israel oder die Amerikaner etwas gegen den Terror in Nahost unternehmen.

Doch zurück zu Caren Miosgas Runde, die sich – wenig überraschend – als Tribunal über Israel entpuppt, bei dem die Kettenhunde des iranischen Regimes wie Hamas, Hisbollah oder die Houthis schon mal „Netzwerke militanter Gruppen“ und der verstorbene Hisbollah-Terrorfürst Hassan Nasrallah „Generalsekretär“ genannt werden. Allen Warnungen zum Trotz habe Israel eine Bodenoffensive gestartet. Iran wollte mit seinen 181 ballistischen Raketen „tatsächlich nicht den ganz großen Schaden anrichten“, vielmehr sei der Angriff ein „Signal“ gewesen, „das die Iraner vielleicht senden wollten, dass sie auch diesmal nicht an einem großen Krieg interessiert sind“, aber das werde bei den Israelis auf taube Ohren stoßen.

Ernsthaft erörtet: Wollte Terrorfürst Hassan Nasrallah eine Waffenruhe?

Zwischendurch erörtert das israelkritische Quartett die Frage, ob Nasrallah vielleicht perfiderweise genau dann ausgeschaltet wurde, als er zu einer Waffenruhe bereit gewesen sei, denn das habe der libanesische Außenminister erzählt. Miosga fragt sich, ob Israel diese Entwicklung „sabotiert“ habe, um seinen Plan durchzuziehen, die Hisbollah zu zerschlagen. Der schlimme Netanyahu wieder, der, wie später noch gesagt wird, aus „innenpolitischen Gründen“ seinen Kriegskurs durchziehen will, vor den UN eine „kriegerische Rede“ gehalten hat und auch nichts tut, um die noch verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der Hamas freizubekommen, dieser Schuft.

Dass es auch anders geht, zeigten die ARD in einem seltenen Ausnahmefall: In den tagesthemen berichtete Jessy Wellmer aus Israel, mit der angemessenen Empathie für die Opfer des 7. Oktober, aber auch mit Zivilisten in Gaza, und der deutsche Botschafter Steffen Seibert sagte ein paar wirklich vernünftige Sätze, stellte unmissverständlich klar, was Ursache und was Wirkung ist. Während Annalena Baerbock bei Miosga schwafelte, wie hart sie hinter den Kulissen arbeite, um etwas zu erreichen und dabei „nicht das Gefällige, das Bequemige (!) tun“.

Der Großteil von ARD, ZDF und Deutschlandfunk hat am Vorabend des 7. Oktober zweifellos ein ganz, ganz trauriges, ja verheerendes Bild abgegeben. Macht dann 18,60 Euro.

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Israel – was uns das deutsche Fernsehen verschweigt

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