„Wie stellen Sie sich das vor?“: Grundschullehrerin grillt Bildungsministerin Prien bei Lanz

vor etwa 4 Stunden

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Bei Markus Lanz geriet Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) in ein Wortgefecht mit der Grundschullehrerin Katja Giesler aus Wiesbaden. Giesler berichtete von massiven Problemen an deutschen Schulen – von fehlenden Sprach- und Lesefähigkeiten und fehlendem Personal.

„Kein Kind weiß mehr, was ein Bach ist, was eine Hecke ist – wir müssen die einfachsten Worte erklären und zeigen“, sagte Giesler. Selbst Kinderbuch-Klassiker wie „Pünktchen und Anton“ oder „Emil und die Detektive“ könnten ihre Schüler nicht mehr verstehen. Sie erklärte, früher sei es selbstverständlich gewesen, dass ein Kind am Ende der Grundschule lesen kann und das Gelesene auch verstehe, „das ist heute zum großen Teil nicht mehr da“.

Auf die Frage von Lanz, woran das liege, antwortete Giesler: „Das liegt mit Sicherheit daran, dass wir viele sprachliche Probleme haben aufgrund von Migration.“ Auch Kinder, die in Deutschland geboren seien, beherrschten die Sprache oft nicht fließend. Schuld seien auch Eltern, die sich kaum mit ihren Kindern beschäftigten. „Wie sollen sie da die Dinge benennen?“

Ein weiteres Problem sei der Lehrermangel. Giesler schilderte, dass an ihrer Schule inzwischen auch Menschen ohne pädagogische Ausbildung eingesetzt würden, oft Bekannte oder Studenten. Der ZDF-Moderator fragte nach, ob theoretisch sogar Fremde auf dem Spielplatz angesprochen werden könnten, um als Ersatzlehrer einzuspringen. Giesler bestätigte das knapp mit „Ja“. Prien entgegnet entsetzt: „Aber unterrichten dürfen die nicht!“

Giesler konterte: „Wie stellen Sie sich das vor, dass sie das nicht dürfen? Natürlich werden die bei uns eingestellt und dürfen unterrichten.“ Sie berichtete, an manchen Schulen hätten bis zu 35 Prozent der Lehrer keine pädagogische Ausbildung. „Auch diese Kräfte können entfristet werden.“ Prien zeigte sich irritiert: „Das kenne ich so nicht. In Schleswig-Holstein ist das jedenfalls nicht so.“ Lanz kommentierte: „Aber Sie sind jetzt Bundesbildungsministerin.“

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Giesler fragte Prien, wann sie zuletzt selbst in einer Grundschule gewesen sei und solche Zustände erlebt habe. Prien entgegnete pikiert, sie habe in den vergangenen Jahren Hunderte Schulbesuche gemacht. „Das müssen Sie mir jetzt nicht vorhalten“.

Prien lenkte bis zu einem gewissen Grad ein: „Wir haben Defizite und die kommen insbesondere daher, dass die Schülerinnen und Schüler immer unterschiedlicher sind.“ Das habe „etwas mit Migration zu tun“, aber auch mit „verändertem Erziehungsverhalten der Eltern“. Sie forderte verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung. „Jedes Kind, das die deutsche Sprache nicht beherrscht, muss eine verpflichtende Sprachförderung bekommen.“ Außerdem: „Alle Kinder müssen die Sprache erlernen.“

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