
Man muss sich wirklich fragen, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überhaupt ernsthaft ein Interesse an Friedensgesprächen mit Russland hat? Jetzt hat er eine Einladung von Kreml-Chef Wladimir Putin nach Moskau ausgeschlagen – Putin könne nach Kiew kommen, sagte Selenskyj dem US-Sender ABC News – wohlwissend, wie unrealistisch dies sein dürfte.
Dabei hatte der ukrainische Präsident selbst immer wieder auf ein Treffen mit Putin gedrängt, um direkt über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Putin hatte daraufhin zuletzt vorgeschlagen, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe.
Selenskyj lehnte die russische Hauptstadt als Verhandlungsort jetzt prompt ab, dies mit den Worten: „Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein.“ Provokativ fügte der ukrainische Präsident hinzu: „Ich kann nicht in die Hauptstadt dieses Terroristen reisen.“
Mit dieser Äußerung reiht sich Selenskyj in die zuletzt von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angeschlagene Tonart ein. Der deutsche Regierungschef hatte Putin den „vielleicht schwersten Kriegsverbrecher unserer Zeit“ genannt.