
Deutschland weitet seine militärische Hilfe für die Ukraine aus und stellt Kiew weitere Lenkflugkörper für das Luftverteidigungssystem Iris-T zur Verfügung. Diese Waffen waren ursprünglich für die Bundeswehr bestimmt, werden nun jedoch direkt aus der Produktion umgeleitet. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein: „Wir beliefern zunächst die Ukraine, bevor wir unsere Bestände wieder auffüllen.“
Eine genaue Anzahl der Raketen nannte Pistorius nicht. Er betonte jedoch, die Ukraine könne sich auf Deutschland verlassen – und zwar unabhängig vom Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung
Darüber hinaus wird Deutschland in den kommenden Wochen zwei Patriot-Luftverteidigungssysteme und rund 200 Soldatinnen und Soldaten nach Polen entsenden, wo sie voraussichtlich für sechs Monate stationiert und der NATO unterstellt sein werden. Ziel ist der Schutz des größten Logistikumschlagpunktes für die Unterstützung der Ukraine.
Die Äußerungen des Verteidigungsministers fielen auf einem Treffen internationaler Verbündeter der Ukraine in Ramstein. Am 1051. Tag des Krieges kamen dort unter anderem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und – bereits zum zweiten Mal – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen, um über die weitere Unterstützung angesichts des russischen Angriffs zu beraten.