„Wir brauchen in Deutschland eine Minderheit der radikalen Vernunft“

vor 4 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Während die deutschen Grenzen noch immer nicht geschützt werden, sind zahlreiche Weihnachtsmärkte mittlerweile zu sogenannten Waffenverbotszonen geworden, in denen die Polizei problemlos unschuldige Bürger durchsuchen darf, ihnen Taschenmesser abnimmt, ohne Rücksicht auf Logik und im vollen Bewusstsein darüber, dass drei Stände weiter ein Händler Messer mit Olivenholzgriff verkauft. Die Sicherheit, die der Staat, der dafür bezahlt wird, seine Bürger zu schützen, nicht garantieren kann, simuliert er nun anhand abstruser Maßnahmen, die, wäre es nicht so bitter, geradezu komisch wirken. Alexander Kissler und Ingo Langner, Chefredakteur des Magazins CATO sprachen am Mittwochmorgen über diese besorgniserregende Entwicklung bei NIUS Live.

„Der deutsche Staat gefällt sich offenbar darin, auf den Kontrollverlust mit einem Kontrollwahn zu reagieren“, kommentiert Kissler. „Der Raum der öffentlichen Freiheit schwindet und er wird denen genommen, die sich an die Regeln halten“. In einem Fernsehbeitrag des Südwestrundfunks begleitet ein Kamerateam mehrere Polizeikontrollen auf dem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen. Rentnerinnen und junge Paare sollen dabei den gesamten Inhalt ihrer Jacken-, Hosen- und Handtaschen vorzeigen, sich abtasten lassen – auf der Suche nach Messern. „Mich erinnert das an die Corona-Zeit“, sagt Langner. „Die Menschen haben mitgemacht, sie haben sich selbst kontrolliert“ und es über sich ergehen lassen, dass massiv in ihre Privatsphäre eingegriffen wurde. Unter der Prämisse: Für mehr Sicherheit und Ordnung tun wir alles.

„In jedem Deutschen steckt ein braver Untertan. Das ist der erschütternde Befund“, merkt NIUS-Journalist Alexander Kissler an. Ganz im Gegensatz zu den Islamisten, die sich kaum von einem Messerverbot am Eingang des Weihnachtsmarktes abschrecken ließen. „Ich finde, wir brauchen gerade in Deutschland und gerade jetzt eine Minderheit der radikalen Vernunft“. Jeder, der sich seines Verstandes bediene, leiste Dienst am Gemeinwohl. Der Behauptung, das Phänomen der Unterwürfigkeit sei spezifisch deutsch, widerspricht der CATO-Chefredakteur: „Es wird immer nur eine Minderheit sein, die sich dagegen wehrt. Und das ist vielleicht in jedem anderen Volk der Erde auch so“. Er beobachte aber, dass sich die Weihnachtsmarkt-Szene einfüge in eine Reihe an Maßnahmen, die das Individuum bedrohen. „Netzüberwachung, Meldestellen, Delegitimierung des Staates“.

„Wenn der Staat etwas macht, dann neigt er zum Aktionismus, statt klug und vernünftig zu agieren“, sagt Kissler. „Haben wir überhaupt noch einen Geschmack für Freiheit? Spüren wir es, wenn an unseren Freiheitsrechten gesäbelt wird? Ich kann nur hoffen, dass diese Überwachung- und Kontrollfantasien solch aberwitzige Auswirkungen haben werden, dass irgendwann doch eine kritische Masse sagt: es reicht!“

Die ganze Folge NIUS Live:

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