
Er ist bekannt, der deutsche Sonderweg. Egal, ob in der Migrationspolitik oder beim Thema Energie. Die Idee, Vorreiter und Musterbeispiel sein zu müssen, und koste es den Wohlstand des Landes, hält sich hartnäckig. Während in vielen Teilen der Welt neue Kernkraftwerke gebaut werden, setzt Deutschland auf Wind und Sonne und sorgt damit für hohe Preise. Europaweit.
Dieses im Kern egozentrische, deutsche Verhalten kritisierte nun die schwedische Energie- und Wirtschaftsministerin Ebba Busch (Christdemokraten). „Es ist nicht fair, dass Schweden deutsche Preise zahlen soll für deutsche Entscheidungen, während wir Deutschland mit fossilfreier Grundlast versorgen und sie dasselbe nicht zurückgeben können“, sagte sie bei einem Pressestatement. Nicht einmal Robert Habeck könne die Grenzen der Physik sprengen, stichelte sie.
„Die Schweden tun mir ein bisschen leid“, kommentiert der CATO-Chefredakteur Ingo Langner bei NIUS Live. „Wir haben ein sehr eng vernetztes Strommarktdesign in Europa. Das ist funktionierende europäische Partnerschaft. Man will Solidarität. Und gerade daran versündigt man sich“, sofern man eigene ideologische Interessen über Rationalität stelle, fügt NIUS-Reporter Alexander Kissler hinzu. „Deutschland lässt sich energiepolitisch den Arsch retten von anderen Ländern, die nicht so dumm waren, dem deutschen Irrweg zu folgen.“
„Wir wollen das super Beispiel sein, aber die Welt sieht, dass es nicht funktioniert“, bemerkt Langner. „Wir sind das abschreckende Beispiel dafür, dass die grüne Industriepolitik“ gescheitert sei. „Und das ist vielleicht am Ende ein optimistischer Satz.“ So würden die Nachbarländer uns nicht nachahmen „und wir bekommen immerhin noch Strom aus Frankreich und Schweden“, so der CATO-Chefredakteur.
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