
Nach einer zweijährigen Pilotphase darf der Muezzin der Kölner Ditib-Moschee weiter zum Gebet rufen. Köln wolle damit die „religiöse Vielfalt in der Stadt sichtbar“ machen, heißt es. Warum der Ruf des Muezzins nicht zur „gesellschaftlichen Teilhabe von Muslim*innen“ beiträgt, wie die Stadt behauptet, sondern einen gefährlichen Trend offenbart, darüber sprachen am Donnerstag Jan Karon und Julius Böhm bei NIUS Live.
„Da wird gerufen: Allah ist groß. Ich folge keinem anderen Gott als Allah. Das ist also eine Machtdemonstration. Eine Anspruchshaltung, die von einer Religion ausgeht, die hier nicht hergehört. Wir sind kein muslimisches Land“, kommentiert Jan Karon. Mit 17.000 Quadratmetern sei die Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld die größte in Deutschland und definitiv ein „Prestigebau“.
Dabei habe es schon beim Errichten der Gebetsstätte Proteste der Anwohner gegeben. Noch vor Beginn der Muezzin-Rufe wurde viel diskutiert, schließlich gewährte die Stadt Köln eine Pilotphase. Aus der Pilotphase ist nun ein Dauerzustand geworden. „Es ist auch ein gebrochenes Bürgerversprechen“. Viele Menschen wollten weder die Moschee noch den Aufruf zum Gebet hören.
Parallel dazu gebe es die Entwicklung, dass Deutsche aus falsch verstandener Offenheit immer mehr traditionelle Feste absagen oder umbenennen würden. Das St. Martins Fest müsse jetzt Lichterfest heißen, der Weihnachtsmarkt Wintermarkt. Zu groß sei die Angst, einem muslimischen Mitbürger auf die Füße zu treten. „Das heißt, während sich die eine Gruppe Macht erarbeitet, entwickelt sich die deutsche, ursprüngliche Gesellschaft gegenläufig, auch unterwürfig“, fasst Julius Böhm zusammen. „Das sorgt dann dafür, dass Menschen das Gefühl haben, die Übernahme hat begonnen.“
Die NIUS-Reporter sind sich einig: Eine Gesellschaft, wie die deutsche, die ihre eigenen Werte und Traditionen verleugnet, öffne Tür und Tor für jene, die diese Leere mit ihrer Religion und Weltanschauung füllen wollen. Solange nicht klar sei, wofür Deutschland stehe, nehme die „öffentliche Raumnahme“ fremder Kulturen weiter zu.
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