Wissenschaft in Amerika führt wieder zum Mond, „Wissenschaft“ bei uns führt zum Verbrenner-Aus

vor 5 Monaten

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Wissenschaft kann die Möglichkeiten des Menschen entfesseln, Grenzen überschreiten, neue Ufer erreichen. Sie kann aber auch für Gängelei und schädliche Verbote in Beschlag genommen werden. NIUS sprach mit Wirtschaftsexperte Thorsten Alsleben über das Verhältnis von Wirtschaft und Wissenschaft. Er kritisiert eine deutsche Mentalität extremer „Risikovermeidung“ und „Sicherheitsaffinität“.

Wissenschaftlicher Fortschritt sorgt in Amerika derzeit für historische Momente, die in deutschen Medien untergehen. Nie zuvor verließ ein so schwerer Erdkörper die Erdoberfläche wie mit Elon Musks Space-X Rakete: 5000 Tonnen wiegt das Starship, also 27-mal mehr als eine Boeing 747, der Jumbojet unter den Verkehrsflugzeugen. Dieses Raumschiff soll Menschen und Fracht zunächst zum Mond und später zum Mars transportieren.

Das Starship-Raumschiff im Mondlicht

In Deutschland ist von dieser wissenschaftlichen Kraft nichts zu spüren. Insbesondere in der Corona-Zeit mit ihrem Slogan „Follow the Science!“ kam Wissenschaft plötzlich im Befehlston eines Militäradmirals daher und nahm die gesellschaftliche Rolle einer Priesterkaste ein, die vor allem für eines stand: Moralpredigten, Einschränkungen, Verbote, Verordnungen.

Alles soll in der Wissenschaft tiefen-begründet gewesen sein: „Wir müssen jetzt Masken aufziehen“. „Wir müssen uns jetzt impfen lassen“. „Wir müssen jetzt CO2 einsparen und deswegen den Verbrennermotor verbieten“. In solcher Tonart spricht „die Wissenschaft“ ™, von der Regierungsexperte Christian Drosten so gern redet: Sie vertritt letztlich ein trauriges Verständnis von Wissenschaft; eines, in dem diese die Welt nicht weiter und größer macht, sondern enger und kleiner. Wie soll dieses Wissenschaftsverständnis dem Land und den Menschen guttun?

Lesen Sie auch: Alarmruf von Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn: „Am schlimmsten sind die Verbrenner-Verbote“

NIUS sprach für diesen Beitrag mit Wirtschaftsexperten Thorsten Alsleben (CDU) über das Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft. Er war früher ZDF-Journalist und ist nun Wirtschaftslobbyist, der mit seiner Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft für einen Bürokratie- und Verwaltungsabbau eintritt, für liberale Wirtschaftsreformen.

Thorsten Alsleben

Danach gefragt, was Deutschland von Amerika auch in puncto Wissenschaft unterscheidet, sagt Thorsten Alsleben: „Es ist nicht in erster Linie ein wissenschaftlicher Konformismus, der hier das Problem ist, sondern es ist die Mentalität in unserer Gesellschaft. Die amerikanische Gesellschaft ist ganz stark auf Chancen ausgerichtet – auf die Methode ‚Trial-and-Error‘: Wir versuchen erst mal etwas, haben eine Vision, gehen da hin und gucken, ob es funktioniert. Und wenn es nicht funktioniert, gehen wir eben einen anderen Weg. So sind die Amerikaner erfolgreich.“ Demgegenüber bestehe „die deutsche Mentalität in Risikovermeidung.“

Alsleben: „Der deutsche Ingenieur durchdenkt alle Eventualitäten, versucht sie auszuschließen und dann das möglichst fertige, perfekte Produkt auf den Markt zu bringen, während der Wettbewerber schon längst im Markt erfolgreich ist. Und genauso ist auch Politik. Politik versucht, Risiken auszuschließen und sieht weniger die Chancen. Und das ist der Hauptgrund für die Bürokratie, die wir haben, die jede Eventualität regelt. So ist so viel ausgeschlossen, dass der Weg für die Möglichkeiten zu eng ist. Wenn Sie an der Straße jeweils zwei Meter breite Schutzpolster installieren, die also feuerfest sind und jeden Aufprall abfedern, ist die Straße irgendwann so eng, dass man sowieso nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren kann.“

Dann kommt der Wirtschaftsexperte auf die Corona-Politik zu sprechen, die beispielhaft zeige, wie eine extreme Risikovermeidung auf der einen Seite zu erheblichen Kosten und Schäden auf anderer Seite führt, die nicht in den Blick genommen wurden.

Alsleben: „So sind wir Deutschen: Wir machen es so eng durch diese Sicherheitsaffinität, dass nichts mehr übrig bleibt. Das war auch bei Corona auch so. Da ist man immer den Risikovermeidungsweg gegangen, aber hat dabei verkannt, dass man dadurch ganz andere Störungen und Schäden hervorruft: Freiheitseinschränkungen, auch medizinische Probleme, dass Leute nicht mehr richtig behandelt wurden oder nicht mehr richtig an die frische Luft gehen konnten, Abbruch von Sozialkontakten, Depressionen, einsamer Tod.“

Die „wissenschaftliche“ Corona-Politik führte zu einem Anstieg der Depressionen.

Alsleben weiter: „Die übertriebene Risikovermeidung auf der einen Seite führt zu Nachteilen auf der anderen. Wenn Sie die Kernenergie verbieten, weil Sie sagen, das Risiko ist mir zu groß und es entsteht zu viel Atommüll. Dann haben sie automatisch auf der anderen Seite einen Schaden. In dem Fall sogar ironischerweise mehr CO2-Ausstoß. Und sie haben den Schaden von weniger Versorgungssicherheit, was auch gefährlich ist. Wenn in einem Stadtviertel der Strom ausfällt, haben sie einen Schaden. Durch das Kernkraft-Aus verursachte höhere Strompreise sind ebenfalls gefährlich. Denn wenn das Geld einer armen Familie für Strom draufgeht, dann fehlt es vielleicht auch für gesunde Ernährung.“

Es ist eben jenes Problem, das auch Klaus Stöhr neulich bei „Hart aber Fair“ ansprach: Die Corona-Politik nahm keine Kosten-Nutzen-Abwägung vor. Der Schaden, den die Corona-Maßnahmen anrichteten, wurde nicht mit dem Nutzen verglichen, dem man ihnen unterstellte, womit auch keine Verhältnismäßigkeitsprüfung stattfand. Die Nebenwirkungen heftiger Maßnahmen wie Schulschließungen, Lockdowns und Maskenpflichten wurden nicht wissenschaftlich dokumentiert.

Alsleben dazu: „Die Wissenschaftler, die darauf hingewiesen haben, die kamen nicht zu Wort oder sie wurden diskreditiert. Das ist das Hauptproblem, dass derjenige, der eine abweichende Meinung hat, sofort ad hominem diskreditiert wird, anstatt die abweichende Meinung wenigstens anzuhören. Aber das geschah nicht. Wissenschaftler mit abweichenden Meinungen wurden sofort ad hominem diskreditiert.“

Es gibt nicht „die Wissenschaft“, wie unangenehm dominante Virologen behaupten. Es gibt Wissenschaft nur als Kontroverse. Skeptisch sollte stimmen, wo Wissenschaft die Freiheit nur beschneiden will, anstatt sie zu erweitern.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gelang es am 10. November, eine Trägerrakete zurück in die Fangarme der Raketenstation zu bringen (siehe Video unten). Es wurde zum ersten Mal versucht – und es klappte sofort. Was in diesen Tagen in Amerika stattfindet, repräsentiert den klassisch-modernen Fortschrittsgeist vergangener Jahrzehnte: Wissenschaft, die einfach funktioniert, den Menschen ins All hebt, die mit dem Verbrennermotor individuelle Massenmobilität ermöglichte und die Kernkraft auf den Weg brachte, die in Deutschland preiswerten und jederzeit verfügbaren Strom bereitstellte. Bis sie von der Regierung abgeschaltet wurde.

Lesen Sie auch: RKI-Files: Drosten zog wissenschaftliches Papier zurück, weil es der Regierung widersprach

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel